Am Freitag wurde der 42-jährige Mikal Mahdi in South Carolina durch ein Erschießungskommando hingerichtet. Es war die zweite Hinrichtung dieser Art im Bundesstaat in diesem Jahr und die fünfte in den USA seit 1977.
Die Tat: Mord an einem Polizisten im Jahr 2004
Mahdi wurde wegen des Mordes an Capt. James Myers, einem 56-jährigen Polizisten im Ruhestand, verurteilt. Er erschoss ihn neunmal, übergoss ihn mit Diesel und zündete ihn an – an genau dem Ort auf seiner Farm, an dem Myers seine Frau geheiratet hatte.
Die Tat war Teil einer mehrtägigen Amokfahrt über vier Bundesstaaten, bei der Mahdi auch einen Tankstellenangestellten in North Carolina tötete und mehrere Autos stahl.
Hinrichtung durch Erschießungskommando – Ablauf
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Mahdi saß gefesselt in einem Metallstuhl mit einer Kapuze über dem Kopf.
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Drei freiwillige Vollzugsbeamte feuerten gleichzeitig auf ein Ziel über seinem Herzen.
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Er starb laut Augenzeugenberichten weniger als vier Minuten nach den Schüssen, obwohl er kurz nach dem Treffer noch hörbar stöhnte und atmete.
Mahdis letzte Mahlzeit bestand aus Ribeye-Steak, Risotto, Brokkoli, Collard Greens, Cheesecake und Sweet Tea.
Kontroverse um Hinrichtungsmethode
Neben South Carolina haben auch Mississippi, Utah, Oklahoma und Idaho Erschießungskommandos als legale Hinrichtungsmethode. Mahdis Anwalt nannte das Vorgehen „barbarisch“ und „mittelalterlich“.
Mahdi selbst wählte diese Methode, da er die Alternativen – den elektrischen Stuhl oder die Todesspritze – für noch grausamer hielt.
Mahdis schwierige Kindheit
Laut seinen Anwälten erlebte Mahdi eine Kindheit voller Gewalt und Vernachlässigung:
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Mit 8 Jahren war er suizidal.
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Diagnose: Schwere Depression, später jahrelange Isolation im Jugendstrafvollzug.
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Über 75 Tage in Einzelhaft vor seinem 18. Lebensjahr.
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Seine damalige Verteidigung soll bei der Urteilsverkündung weniger als 30 Minuten für mildernde Umstände argumentiert haben.
„Er brauchte psychologische Hilfe. Stattdessen wurde er bestraft und weggesperrt“, so seine Anwälte.
Das Opfer: Capt. James Myers
Myers war Feuerwehrmann und Polizeikapitän, ein geschätztes Mitglied der Gemeinde und leidenschaftlicher Naturliebhaber. Er hatte gerade mit seiner Frau ein neues Leben auf dem Land begonnen, als er ermordet wurde.
Seine Frau Amy beschrieb ihren Verlust als unfassbar traumatisch:
„Ich starb in dieser Nacht mit ihm und bin seitdem nicht mehr dieselbe.“
Ausblick: Weitere Hinrichtungen geplant
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Mahdi war der 12. Hingerichtete in den USA 2025, und der 3. in South Carolina.
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25 Hinrichtungen sind für dieses Jahr bereits angesetzt.
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Die nächste ist am 23. April in Texas, gefolgt von Alabama am 24. April.
Fazit:
Mahdis Fall wirft erneut große Fragen zur Todesstrafe, psychischer Gesundheit im Strafvollzug und der Moral von Erschießungskommandos im 21. Jahrhundert auf. Für die einen war es Gerechtigkeit, für andere ein barbarisches Relikt.