Im Jahr 2023 spendeten 965 Verstorbene ein oder mehrere Organe, doch der Bedarf ist deutlich höher. Ab dem 18. März besteht die Möglichkeit, die eigene Spendebereitschaft in einem neuen Organspenderegister zu registrieren. Hier finden Sie Antworten auf wichtige Fragen zum Thema Organspende.
Wie funktioniert das Organspenderegister?
Das Organspenderegister, das am 18. März 2024 seinen Betrieb aufnimmt, ermöglicht es Bürgern, ihre Entscheidung zur Organspende zu dokumentieren. Dies geschieht online auf der Website des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), wo dieselben Angaben wie im Organspendeausweis gemacht werden können. Prof. Dr. Felix Braun, Transplantationsbeauftragter am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, betont die Vorteile des Registers für eine zuverlässige Berücksichtigung der Wünsche im Falle einer potenziellen Organspende.
Wird die Organspendebereitschaft durch das Register zunehmen?
Experten wie Axel Rahmel von der Deutschen Stiftung Organtransplantation sehen keine klare Korrelation zwischen der Einführung eines Registers und einer Zunahme der Organspenden. Dennoch wird das Register als wertvolles Instrument angesehen, um Entscheidungen schnell abzurufen und sicher zu speichern.
Wer kann Organe spenden?
Organspender müssen den Hirntod zweifelsfrei nach den Richtlinien der Bundesärztekammer festgestellt haben und der Entnahme zugestimmt haben. Dieser Prozess tritt nur bei etwa ein bis zwei Prozent der Sterbefälle im Krankenhaus auf.
Besteht die Befürchtung einer schlechteren medizinischen Versorgung für potenzielle Organspender?
Die Sorge, dass potenzielle Organspender schlechter versorgt werden könnten, ist unbegründet. Ärzte haben, unabhängig von einer möglichen Organspende, die Pflicht, alles medizinisch Mögliche zur Rettung des Lebens zu tun.
Was versteht man unter Hirntod?
Der Hirntod ist ein Zustand, in dem das Gehirn seine Steuerungsfunktion nicht mehr ausführt und nur noch mithilfe intensivmedizinischer Maßnahmen das Herz-Kreislauf-System aufrechterhalten wird. Er kann nur auf der Intensivstation eines Krankenhauses festgestellt werden.
Welche Organe können gespendet werden?
Im Todesfall können Niere, Leber, Herz, Lunge, Bauchspeicheldrüse und Dünndarm sowie Gewebe wie Haut, Hornhaut, Herzklappen und Teile des Knochen- und Knorpelgewebes gespendet werden.
Ab welchem Alter kann man sich für eine Organspende entscheiden?
In Deutschland können sich Personen ab 16 Jahren für oder gegen eine Organspende entscheiden, während Minderjährige ab 14 Jahren ohne Zustimmung eines Erziehungsberechtigten eine Entscheidung treffen können.
Welche Erkrankungen schließen eine Organspende aus?
Nur wenige Erkrankungen schließen grundsätzlich eine Organspende aus, und Entscheidungen darüber werden im Einzelfall von Ärzten getroffen, basierend auf dem Zustand der Organe kurz vor der Spende.
