Die Frage, ob der digitale Euro im Jahr 2024 kommen wird, ist im Kontext der zunehmenden Digitalisierung des Zahlungsverkehrs und des Bedürfnisses nach einem digitalen, gesetzlichen Zahlungsmittel von großer Bedeutung. Der digitale Euro bietet die Möglichkeit, ein von demokratisch legitimierten Institutionen entwickeltes digitales Zahlverfahren zu etablieren, das unabhängig von privaten Zahlungsmittelanbietern ist. Er soll die Eigenschaften traditionellen Bargelds wie Anonymität, Zuverlässigkeit, Barrierefreiheit und Unabhängigkeit in die digitale Welt übertragen.
Der digitale Euro zielt darauf ab, allen Verbraucherinnen und Verbrauchern Zugang zum digitalen Zahlungsverkehr zu ermöglichen und dabei ein hohes Maß an Privatsphäre zu gewährleisten. Er soll nicht gewinnorientiert sein, sondern dem Gemeinwohl dienen. Dies unterscheidet ihn von vielen bestehenden digitalen Zahlungsverfahren, die oft durch Abhängigkeit von wenigen, meist nicht-europäischen Akteuren, teilweise geringen Datenschutzstandards und hohe Kosten charakterisiert sind.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) begrüßt die Initiative der Europäischen Kommission, die am 28. Juni 2023 einen Gesetzesvorschlag zur Einführung des digitalen Euro vorgelegt hat. Dabei setzt sich der vzbv für Verbesserungen insbesondere im Bereich des Datenschutzes, der Aufsicht und der Teilhabe ein. Der digitale Euro soll dabei nicht Bargeld ersetzen, sondern ergänzen, und steht im Einklang mit der gleichzeitig veröffentlichten Verordnung zur Stärkung des Bargelds.
Es ist jedoch zu beachten, dass der genaue Zeitplan für die Einführung des digitalen Euros noch unklar ist. Die Vorbereitungen und politischen Prozesse, insbesondere hinsichtlich der gesetzlichen Regelungen und der technischen Umsetzung, könnten sich über 2024 hinaus erstrecken. Die Bemühungen um Datenschutz, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit sind entscheidend für den Erfolg und die Akzeptanz des digitalen Euros in der Bevölkerung.
