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Aus aller Welt

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Pixaline (CC0), Pixabay

US-Außenminister Antony Blinken hat Israel erneut aufgerufen, mehr für den Schutz von Zivilisten im Gazastreifen zu tun. Die israelische Führung habe zwar wichtige zusätzliche Schritte in diese Richtung unternommen, sagte Blinken am Donnerstag (Ortszeit) nach einem Treffen mit seinem britischen Kollegen David Cameron in Washington. Es gebe aber nach wie vor eine Lücke zwischen dem, was er bei seinem jüngsten Besuch in Tel Aviv angeregt habe und was an tatsächlichen Ergebnissen zu beobachten sei. Blinken sagte, es gehe zum Beispiel nicht nur darum, Sicherheitszonen einzurichten, sondern auch so darüber kommunizieren, dass die Menschen tatsächlich wüssten, wohin sie flüchten könnten, wann genau und auf welchem Weg. Außerdem müsse es in solchen Sicherheitszonen Essen, Wasser und Medikamente für die geflüchteten Menschen geben.

„Dies ist etwas, worüber wir regelmäßig mit den Israelis sprechen“, betonte er. Auch US-Präsident Joe Biden habe dies am Donnerstag in einem Telefonat mit Israels Premier Benjamin Netanjahu adressiert. „Wir sind uns der außerordentlichen Schwierigkeit dieser Aufgabe bewusst, da Israel es mit einem terroristischen Gegner zu tun hat“, der sich absichtlich unter Zivilisten mische, sagte Blinken. Trotzdem sei Israel verpflichtet, alles zu tun, um Zivilisten zu schützen. An Israels Vorgehen gegen die islamistische Hamas in Gaza gibt es wegen der hohen Zahl an Opfern in der palästinensischen Zivilbevölkerung große Kritik. Die US-Regierung hatte sich in den ersten Wochen des Krieges mit öffentlichen Ratschlägen komplett zurückgehalten und sich auf bedingungslose Unterstützung für Israel fokussiert. Zuletzt änderte sich die Tonlage jedoch auffallend.

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Israel will nach anhaltender Kritik laut Berichten israelischer Medien die Zahl der Hilfstransporte in den Gazastreifen erhöhen. Das Land wolle dafür erstmals seit Kriegsbeginn in den kommenden Tagen den Grenzübergang Kerem Schalom für die Inspektion der Hilfslieferungen nutzen, meldete die Times of Israel unter Berufung auf einen hochrangigen Regierungsvertreter gestern.

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Eine von libanesischem Staatsgebiet aus abgefeuerte Panzerabwehrrakete hat israelischen Angaben zufolge einen Zivilisten im Norden Israels getötet. Wie die israelische Armee gestern mitteilte, hätten „Terroristen“ das Geschoß „in Richtung des Gebiets“ der Ortschaft Matat abgefeuert. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom erklärte, dass ein 60-jähriger Mann ohne Lebenszeichen zu einem ihrer Teams in der Nähe gebracht und für tot erklärt worden sei. Die Armee erklärte, es seien weitere Geschoße vom Libanon aus in Richtung Israel abgeschossen worden. Sie gehe mit „Helikoptern, Panzern und Artillerie“ gegen den Ursprung der Angriffe vor, hieß es weiter. Die proiranische Terrormiliz Hisbollah teilte mit, sie habe die „Matat-Baracken“ mit „geeigneten Waffen“ angegriffen und „Verluste verursacht“.

 

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