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Staatsanwaltschaft Duisburg

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Staatsanwaltschaft Duisburg

185 Js 544/​20

Die Staatsanwaltschaft Duisburg führt unter dem Aktenzeichen 185 Js 544/​20 ein Strafvollstreckungsverfahren gegen Kaan Selvi, der durch Urteil des Amtsgerichts Duisburg- Hamborn (15 Ls 8/​21) vom 11.08.2021 wegen gewerbsmäßigen Betruges in 23 Fällen und Leistungserschleichung verurteilt wurde.

Nach den vom Gericht getroffenen Feststellungen ist den Geschädigten aus den von der Verurteilten begangenen Straftaten ein Anspruch auf Wertersatz dessen entstanden, was der Verurteilte zu Unrecht erlangt hat.

Um der Verurteilten das aus den Straftaten zu Unrecht erlangte wieder zu entziehen, hat das Amtsgericht Duisburg die Einziehung des Wertes des Erlangten in Höhe von insgesamt 7.153,95 EUR angeordnet.

Die Entscheidung ist rechtskräftig seit dem 08.03.2022.

Gemäß § 459 i Absatz 1 und Absatz 2 in Verbindung mit § 111I Absatz 4 Strafprozessordnung (StPO) erfolgt hiermit die Benachrichtigung über die Rechtskraft der Einziehungsanordnung.

Den Taten lag folgender Sachverhalt zu Grunde:

Der Verurteilte bot über ebay-Kleinanzeigen elektronische Geräte zum Verkauf an, ohne zu beabsichtigen, diese tatsächlich an die Käufer zu übereignen. Der Verurteilte wollte sich so eine Einnahmequelle gewisser Dauer und nicht unerheblichen Umfangs verschaffen. Nach Abschluss der Bestellung zahlten die Geschädigten jeweils den verlangten Betrag, ohne jedoch die Ware zu erhalten.

Der Verletzte kann gemäß § 459k Abs. 1 StPO innerhalb einer Frist von sechs Monaten ab Erhalt dieses Schreibens den Anspruch auf Auskehrung des Verwertungserlöses in einem einfachen und kostenlosen Verfahren gemäß § 459k Abs. 2 StPO geltend machen, indem er ihn bei der Staatsanwaltschaft lediglich anmeldet. Die Anmeldung ist auch dann erforderlich, wenn der Verletzte bereits eine Mitteilung gemäß § 111l StPO erhalten und Ansprüche angemeldet haben hat.
Nach Ablauf der sechsmonatigen Frist ist die Geltendmachung von Ansprüchen allein nach Vorlage eines vollstreckbaren zivilrechtlichen Vollstreckungstitels, aus dem sich der geltend gemachte Anspruch ergibt, möglich oder wenn der Verletzte die Fristversäumnis gemäß §§ 44 und 45 StPO i. V. m. § 459k Abs. 4 StPO hinreichend entschuldigen kann.

Die Staatsanwaltschaft prüft nach Ablauf der vorbezeichneten Frist, ob die gesicherten Vermögenswerte ausreichen, um die nunmehr geltend gemachten Ansprüche der Verletzten zu befriedigen. Aus der Prüfung können sich folgende Konstellationen ergeben:

a)
Sofern die gesicherte Vermögensmasse ausreicht, wird diese an den/​die Verletzten ausgekehrt.

b)
Sofern die gesicherte Vermögensmasse nicht ausreicht, um alle angemeldeten Ansprüche der Verletzten zu befriedigen, ist die Staatsanwaltschaft berechtigt, Insolvenzantrag zu stellen. Den Gläubigern wird der Beschluss über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens besonders zugestellt. In diesem Fall muss der Verletzte seinen Anspruch eigenständig und schriftlich bei dem Insolvenzverwalter gemäß § 174 InsO in dem Insolvenzverfahren geltend machen.

c)
Wird ein Insolvenzverfahren, obwohl nicht genügend Masse zur Befriedigung der Verletzten zur Verfügung steht (sog. Mangelfall), nicht durchgeführt, bleibt die Staatsanwaltschaft gemäß § 459m Abs. 1 Satz 4 StPO für die Verteilung der Masse zuständig. Der Verletzte kann Leistungen aus der Vermögensmasse in diesem Fall nur gegen Vorlage eines Vollstreckungstitels im Sinne des § 794 der Zivilprozessordnung, z. B. Urteil, Vergleich oder notarielles Schuldanerkenntnis, erhalten. Bei Anwendung des Verfahrens gemäß § 459m StPO gilt allerdings eine Ausschlussfrist von zwei Jahren. Legen mehrere Geschädigte entsprechende Titel vor, so entscheidet der Eingang des zivilrechtlichen Titels bei der Staatsanwaltschaft über die Reihenfolge der Verteilung. Rangwahrend sind auch vorläufig vollstreckbare Titel.

Bitte teilen Sie alsbald mit, wenn Sie Ansprüche auf Auskehrung des Verwertungserlöses geltend machen wollen.

Sie können jedoch nur Ansprüche geltend machen, soweit diese mit einem aus der Tat erlangten Vorteil korrespondieren. Nicht hierunter fallen daher grundsätzlich bloße Beschädigungen Ihres Eigentums, Schmerzensgeld- oder Zinsansprüche bzw. Kosten der Rechtsverfolgung.

Da nicht abzusehen ist, ob im Falle des Vorliegens eines Mangelfalls ein Insolvenz-verfahren durchgeführt wird, bleibt es Ihnen überlassen, Ihre Ansprüche unter Abschätzung der jeweiligen Risiken selbständig gegenüber dem Schuldner geltend zu machen. Eine dahingehende Rechtsberatung vermag jedoch weder die Staatsanwaltschaft noch das mit der Sache befasste Strafgericht zu erteilen. Bitte nehmen Sie daher von Anfragen Abstand. Es obliegt Ihrem Ermessen, anwaltlichen Beistand in Anspruch zu nehmen und bei berechtigtem Interesse Akteneinsicht zu beantragen.
Solange die Staatsanwaltschaft Gegenstände im Wege der Arrestvollziehung gepfändet hat, sind Zwangsvollstreckungen in diese Gegenstände unzulässig (§ 111h Abs. 2 Satz 1 StPO).

Sofern Ihr Anspruch zwischenzeitlich auf einen Rechtsnachfolger übergegangen sein sollte, gelten die vorbezeichneten Ausführungen für diesen.

Diese Veröffentlichung erfolgt gemäß § 459 i Absatz 1 und Absatz 2 in Verbindung mit § 111l Absatz 4 Strafprozessordnung (StPO).

 

Rechtspflegerin

1 Kommentar

  1. Löscht diese Seite!
    Ich bin der Kaan und ihr dürft meinen Familiennamen nicht reinschreiben.

    Es wird mit Anwalt gegen diese Seite zur Rufschädigung aufgerufen!

    Den Familiennamen dürft ihr nicht benutzen.

    Anmerkung der Redaktion:
    Wir tun grundsätzlich nichts Verbotenes, aber ich will Ihnen natürlich auch helfen, was Sie zur Lösung des Problems selber tun können. Das ist eine Übernahme aus dem Bundesanzeiger. Das finden Sie unter http://www.bundesanzeiger.de. Geben Sie dort Ihren Namen ein, und oh weh, genau da steht der Eintrag so, wie wir diesen veröffentlicht haben. Das dürfen wir, aber ganz klar, wir löschen das SOFORT dann, wenn wir Kenntnis davon haben, dass dies auch im Bundesanzeiger gelöscht wurde. Das steht auch bei uns im Impressum. Einfach einmal nachlesen. Grundsätzlich bleibt der Eintrag 6 Monate im Bundesanzeiger, danach entscheidet die Staatsanwaltschaft, ob es gelöscht wird oder nicht. Diese Zeit ist bei Ihnen ja abgelaufen, also bitten Sie die Staatsanwaltschaft, das zu löschen. Ist Ihnen das gelungen, dann Mitteilung an mich, und ich lösche auch. So wie das im Impressum steht.

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