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Millionenverlust: ODDO SEYDLER BANK AG

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geralt (CC0), Pixabay

Ein Urteil, welches man nach dem Lesen dieser Bilanz dann auch so abgeben kann. Über 4 Millionen Euro sind in dieser Bilanz als Verlust ausgewiesen.

ODDO SEYDLER BANK AG

Frankfurt am Main

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Lagebericht Für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2019

1. Grundlagen der ODDO SEYDLER BANK AG

Nachdem am 19. Oktober 2018 der Verkauf der Gesellschaft an die Obotritia KGaA beschlossen wurde („Signing“), stand das Jahr 2019 unter dem Einfluss des laufenden Aufsichtsverfahrens („Inhaberkontrollverfahren“), welches zum Zeitpunkt dieses Berichtes noch nicht abgeschlossen ist („Closing“).

Der beabsichtigte Gesellschafterwechsel ist verbunden mit einer strategischen Neuausrichtung als zukünftig wieder ganzheitlicher Bankdienstleister im Kapitalmarktgeschäft für mittelständische Kunden.

Das Geschäftsmodell der ODDO SEYDLER BANK AG besteht seit 1. August 2017 nach wie vor aus den Kernbereichen „Specialist Floor Equities“, „Specialist Floor Fixed Income“, „Fixed Income Trading“ und „Designated Sponsoring“.

Die ODDO SEYDLER BANK AG (nachfolgend „die Gesellschaft“) erzielt ihre Erträge auch weiterhin im Wesentlichen aus Provisionseinnahmen 1 und aus Handelsgeschäften.

Die Geschäftstätigkeit umfasst die Funktion des Spezialisten in Aktien und Renten im regulierten Markt und im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse, den Handel in Renten, vornehmlich in Unternehmens- und Währungsanleihen, die Liquiditätsbetreuung auf Xetra im Rahmen des Designated Sponsorings (DSP), der Vorstellung von Kapitalmarktprojekten an die ODDO BHF Gruppe gegen Entgelt („Deal Origination“) sowie in geringem Umfang die Beratungsdienstleistung als Capital Market Advisor.

Seit dem 1. Dezember 2018 bietet die Gesellschaft ebenso die Erstellung und Veröffentlichung von Finanzanalysen, speziell für deutsche Small & Mid Cap Unternehmen, an. Hierfür wurde ein Kooperationsvertrag mit der FMR Frankfurt Main Research AG geschlossen.

Die Gesellschaft ist an den Wertpapierhandelsbörsen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main, München, Hamburg und Stuttgart und an der Börse Wien zum Börsenhandel zugelassen.

Vorstand

Dem Vorstand gehören weiterhin Herr René Parmantier (Markets), Herr Holger Gröber (Finance and Administration), Herr Grégoire Charbit (Co-Head Compliance) und Herr Christophe Tadié (Co-Head Risk) an.

Geschäftsjahr

Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr.

2. Wirtschaftsbericht

Nach der Abschwächung im Jahr 2018 schien sich die Weltwirtschaft im Jahr 2019 zu stabilisieren. Das globale reale BIP-Wachstum lag den größten Teil des Jahres knapp über 3%. Die Unternehmen mussten jedoch erneut ihre Investitionsentscheidungen in einem beispiellosen Klima der Handelsunsicherheit treffen. Weit davon entfernt, Spannungen abzubauen, obwohl sich die negativen Auswirkungen der Handelszölle auf die Weltwirtschaft abgezeichnet hatten, verdoppelte Trump seine Anstrengungen in Sachen Handelskrieg gegen China.

Der durchschnittliche US-Zollsatz für chinesische Waren stieg im Jahr 2018 von 3% auf 12% und erreichte Ende 2019 21%. Während die Nachfrage der Verbraucher in den meisten Ländern im Jahr 2019 relativ solide war, reduzierten die Unternehmen ihre Ausgaben angesichts des sehr hohen Preisniveaus, verstärkt durch den Brexit in Europa und die Krise in der deutschen Automobilindustrie. Zum Jahresende waren jedoch einige Verbesserungen zu verzeichnen und es wurde ein „Phase 1“ -Deal zwischen China und den USA angekündigt.

Nachdem die US-Wirtschaft der globalen Abkühlung im Jahr 2018 dank der positiven Auswirkungen der Fiskalanreize entkommen war, holte sie der globale Trend im Jahr 2019 ein. Das jährliche Wachstum sank von 2,9% im Jahr 2018 auf 2,3% im Jahr 2019; sicherlich war die scharfe Trendwende bei den Investitionen im Ölsektor ein weiterer negativer Faktor, der zu einem Haupttreiber der Verlangsamung wurde.

Nachdem sich die Ölinvestitionen in den Jahren 2017 und 2018 nach dem „Ölgegenschock“ kräftig erholt hatten, stabilisierten sie sich und sanken im Einklang mit den Ölpreisen. Der Industriesektor war auch von den Problemen bei Boeing mit einer Produktionsverlangsamung seines Hauptflugzeugs und einem großen Streik im Automobilsektor betroffen. Positiv zu vermerken ist, dass die Nachfrage der Verbraucher weiterhin robust war. Die Schaffung von Arbeitsplätzen liegt immer noch über dem Niveau, das erforderlich ist, um die wachsende Erwerbsbevölkerung aufzunehmen, dessen leicht nachlassendes Wachstum durch ein höheres Lohnwachstum ausgeglichen wurde.

Die Inflation ging 2019 aufgrund niedrigerer Ölpreise zurück. Infolgedessen wuchs der private Konsum nach wie vor kräftig (2,6% nach 3,0% im Jahr 2018), und die Investitionen in Wohnimmobilien, die durch drei Leitzinssenkungen der Fed gefördert wurden, begannen sich im zweiten Halbjahr 2019 wieder zu beschleunigen.

In der Eurozone verlangsamte sich das BIP-Wachstum gefährlich nahe einer Rezession. Der Rückgang der Industrieproduktion kam hauptsächlich aus Deutschland (Automobilsektor). Die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit und ein allgemeiner Einbruch der Auslandsnachfrage haben sich als viel nachhaltiger und schwerwiegender erwiesen als erwartet.

Die Industrieproduktion ist im Jahr 2019 um 1,4% gesunken, der erste Negativdruck seit 2013. Hoffnungsvoll stimmt, dass es überraschend wenige Anzeichen für eine Ansteckung mit anderen Sektoren gab. Diese anderen Sektoren (Baugewerbe und Dienstleistungen) wuchsen in letzter Zeit ungefähr so ​​schnell wie im Zeitraum 2015/18. Die Beschäftigung verlangsamte sich nur geringfügig, und die EZB lockerte ihre Geldpolitik erneut, indem sie den Einlagensatz auf -0,50% senkte und ihr QE-Programm wiederaufnahm. Infolgedessen war das BIP-Wachstum insgesamt gering, ging aber vierteljährlich nie in den negativen Bereich (der niedrigste Druck lag im zweiten Quartal auf Jahresbasis bei 0,7%). Insgesamt dürfte das Wachstum 2019 bei 1,2% gegenüber 1,9% im Jahr 2018 liegen.

Die deutsche Wirtschaft mit ihrem industriellen Schwerpunkt verlangsamte sich stärker als der europäische Durchschnitt auf 0,6% gegenüber 1,5% im Jahr 2018. Der Einbruch im Automobilsektor setzte sich fort und die Automobilproduktion ging im Jahresverlauf kontinuierlich zurück. Andere Branchen waren zunehmend betroffen, als der Schock die Produktionsketten erfasste. Die Auslandsnachfrage wurde auch von einem schwachen britischen Markt und einer Krise in der Türkei belastet. Positiv zu vermerken ist, dass andere Sektoren wie im übrigen Europa weiterhin solide gewachsen sind.

(Quelle: Volkswirtschaftliche Abteilung, ODDO BHF SCA, Paris)

Die wirtschaftliche Entwicklung der ODDO SEYDLER BANK AG ist maßgeblich geprägt durch die Entwicklung an den Börsen. So konnte der Deutsche Leitindex DAX im Jahr 2019 von ca. 10.500 Punkte auf ca. 13.250 Punkte zulegen. Diese positive Entwicklung der Kurse resultiert in einem verbesserten Ergebnis der Bereiche „Designated Sponsoring“ und „Fixed Income“. Das Ansteigen der Kurse ist aber weiterhin überschattet von schwachen Handelsvolumen am Börsenplatz Frankfurt, dies vor allem beeinflusste das unterdurchschnittliche Ergebnis des Bereichs „Specialist Floor Equities“.

2.1 Gesellschaft

Die ODDO SEYDLER BANK AG verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 einen Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss in Höhe von 0 EUR. Dieser setzt sich zusammen aus einem operativen Verlust nach Steuern in Höhe von 3.775 TEUR und dem gegenläufigen Ertrag aus der Verlustübernahme der Muttergesellschaft in Höhe von 3.775 TEUR. Die jetzige Aufstellung der Bank vermag es nicht, die Kostenbasis einer Vollbank zu tragen. Der Fonds für allgemeine Bankrisiken wurde unverändert beibehalten und beläuft sich somit zum Stichtag 31.12.2019 auf 4.337 TEUR.

2.2 Geschäftsbereiche

Der Geschäftsbereich „Designated Sponsoring“ (DSP) konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr die Anzahl an Mandate nicht halten. In starkem Wettbewerb machte sich das eingeschränkte Produktportfolio der Bank nun doch bemerkbar. Die Marktführerschaft in Deutschland ist trotz alledem weiterhin unangefochten. Bezüglich der Wettbewerber, der hohen Anzahl von Adressen, die ebenfalls DSP anbieten (wenn auch überwiegend in Form von rein automatisierten Quotierungen via „Quote Machines“, auf die wir verzichten) und des Ratings der Deutschen Börse verweisen wir auf die Übersicht des „Designated Sponsor Rating“ der Deutschen Börse AG unter folgendem Link:

https://www.xetra.com/resource/blob/238992/ad99156a7fff9691dd17d7ce7a344d0f/designated-sponsor-rating-data.pdf

Die Anzahl der Mandate belief sich zum Stichtag 31. Dezember 2019 auf 160 Mandate (im Vorjahr 177), davon 3 (im Vorjahr 6) an der Börse Wien. Die Geschäftsentwicklung des Bereichs DSP war im Kalenderjahr 2019 insgesamt nicht befriedigend. Die anfallenden Kosten im Bereich konnten nicht gedeckt werden. Jedoch verbesserte sich der Ergebnisbeitrag nach Kosten um über 1,2 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr.

Auch der Geschäftsbereich Specialist Floor Equities („Spezialisten“) rutschte im Geschäftsjahr 2019 in die „roten Zahlen“ und konnte, in einem herausfordernden Marktumfeld, keinen positiven Ergebnisbeitrag nach Kosten leisten.

Der Bereich Rentenhandel „Fixed Income“ verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr zwar einen Verlust nach Kosten, welcher im Vergleich zum Vorjahr aber stark reduziert wurde. Hier machen sich besonders Initiativen zur Verbreiterung der Handelsmöglichkeiten an verschiedenen Handelsplattformen bemerkbar.

Die Gründe für das negative Ergebnis der Bank, wie sie im Lagebericht 2018 aufgeführt wurden, haben unverändert auch Bestand für das Geschäftsjahr 2019. Die drei oben erwähnten operativen Geschäftsbereiche der Gesellschaft reichen nicht aus, die Kosten einer lizensierten Vollbank zu decken.

Die Vorhaltung einer Vollbankinfrastruktur wäre allein für die drei Geschäftsbereiche auf Dauer nicht zu rechtfertigen. Durch eine zukünftige, strategische Neuausrichtung unseres Hauses war und ist die Aufrechterhaltung dieser Strukturen jedoch unabdingbar. Im Geschäftsjahr 2019 wurden neben Ersatzinvestitionen auch zusätzliche Investitionen in die technische Infrastruktur getätigt, um sowohl regulatorisch wie auch perspektivisch auf dem neuesten Stand zu bleiben. Ebenso wurde der Weiterbildung unserer Mitarbeiter großes Augenmerk geschenkt.

2.3 Ertragslage

Das im letztjährigen Prognosebericht erwartete ausgeglichene Geschäftsergebnis konnte nicht erreicht werden. Hauptgrund hierfür ist das nach wie vor eingeschränkte Dienstleistungsangebot, welches erst nach erfolgtem „Closing“ erweitert werden wird.

Das Zinsergebnis in Höhe von 37 TEUR (im Vorjahr 42 TEUR) resultiert im Wesentlichen aus dem Zinsertrag aus festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen.

Die Nettoprovisionserträge beliefen sich im Berichtszeitraum auf 6,8 Mio. EUR (im Vorjahr 6,7 Mio. EUR).

Der Nettoertrag des Handelsbestands betrug 4,6 Mio. EUR (im Vorjahr 3,0 Mio. EUR). Die Steigerung der Nettoerträge des Handelsbestands ist im Wesentlichen auf die Geschäftsbereiche „Designated Sponsoring“ und „Fixed Income“ zurückzuführen. Die Einnahmen aus dem Handelsbestand resultieren überwiegend aus den Geschäftsbereichen „Designated Sponsoring“, „Specialist Floor Equities“ und „Fixed Income“.

Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit belief sich vor Steuern auf minus 4,319 Mio. EUR (im Vorjahr minus 4,823 Mio. EUR). Der Rohertrag summierte sich auf 12,1 Mio. EUR gegenüber 10,1 Mio. EUR im Vorjahr.

Der gestiegene Rohertrag ist auf den größeren Ergebnisbeitrag der oben genannten Geschäftsbereiche zurückzuführen.

Im Netto-Handelsergebnis ist die turnusgemäße (jährliche Anpassung) Auflösung nach § 340e Abs. 4 HGB des „Fonds für allgemeine Bankrisiken“ mit einem Betrag in Höhe von 2.024 TEUR (im Vorjahr 1.002 TEUR rein rechnerische Auflösung) bewusst unterblieben, um die Eigenkapitalposition zu stärken.

Die regulären Einnahmen wurden im Wesentlichen aus den Erträgen der Geschäftsbereiche „Designated Sponsoring“, „Specialist Floor Equities“, und „Fixed Income“ erwirtschaftet.

Die gestiegenen Verwaltungsaufwendungen in Höhe von 15,9 Mio. EUR (im Vorjahr 14,5 Mio. EUR) sind im Wesentlichen auf höhere Kosten für Rechts- und Beratungskosten und gestiegene Preise für Informationsdienste zurückzuführen. Die Personalkosten sind im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Die Kostenkontrolle bleibt, wie in all den Jahren zuvor, im Fokus der wirtschaftlichen Führung der Bank.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag stellten zum Jahresende 2019 einen Ertrag von 544 TEUR (im Vorjahr 0 TEUR) dar und sind im Wesentlichen mit Auflösungen von Steuerrückstellungen nach Abschluss einer Betriebsprüfung zu erklären.

Das Jahresergebnis vor Verlustübernahme liegt bei Minus 3,775 Mio. EUR (im Vorjahr Minus 4,823 Mio. EUR).

2.4 Finanzlage

Zum Geschäftsjahresende übersteigt der bilanzielle Bestand an liquiden Mitteln und kurzfristigen Forderungen sowie der Bestand an jederzeit veräußerbaren Handelsaktiva (Barreserve, Forderungen an Kreditinstitute, Forderungen an Kunden und aktivischer Handelsbestand) die kurzfristigen Verbindlichkeiten (Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Sonstige Verbindlichkeiten und passivischer Handelsbestand) und Rückstellungen um 15,5 Mio. EUR (im Vorjahr 11,6 Mio. EUR). Die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft war im Berichtszeitraum jederzeit vollumfänglich gewährleistet. Darüber hinaus besteht zur Abwicklung des Wertpapiergeschäfts eine stabile Kreditlinie bei der HSBC Trinkaus und Burkhardt. Die Finanzlage der Bank entwickelte sich wie im letztjährigen Prognosebericht wie erwartet.

2.5 Vermögenslage

Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2019 beläuft sich auf 21,7 Mio. EUR (im Vorjahr 23,6 Mio. EUR). Die bilanzielle Eigenkapitalquote beträgt zum Bilanzstichtag 64,79% (im Vorjahr 59,6%). Die Bilanzkennzahl bleibt weiterhin auf einem sehr hohen Niveau stabil. Im Vergleich zum Vorjahr ist eine Steigerung zu verzeichnen.

Außerbilanziell auszuweisende Finanzierungsinstrumente bestanden im Berichtszeitraum nicht. Die Gesamtkapitalquote gemäß CRR beträgt zum 31. Dezember 2019 28,15% (im Vorjahr 27,77%), das harte Kernkapital beläuft sich auf 17,8 Mio. EUR (im Vorjahr 18,1 Mio. EUR).

Insgesamt ist die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Bank weiterhin stabil und geordnet. Die Liquiditätskennziffer LCRDR zum 31. Dezember 2019 beträgt 352%.

2.6 Räumlichkeiten

Die Gesellschaft hat ihren Firmensitz weiterhin in der Schillerstraße 27-29 in Frankfurt am Main.

2.7 Vergütungsstrukturen

Die Gesellschaft achtet darauf, dass bei keinem Mitarbeiter hohe Abhängigkeiten von der Auszahlung variabler Vergütungen bestehen. Fixe und variable Vergütungen des Vorstandes und der Mitarbeiter stehen in einem angemessenen Verhältnis zueinander. Die Einhaltung vorstehender Grundsätze soll mindestens jährlich durch unabhängige Funktionen, wie zum Beispiel der internen Revision und dem Compliance-Beauftragten überwacht werden.

Im Bereich der administrativen Einheiten setzt die Gesellschaft über das Vergütungssystem keine Anreize, die der Überwachungsfunktion dieser Bereiche zuwiderlaufen. In erfolgreichen Geschäftsjahren kann eine freiwillige Sonderzahlung gewährt werden, die sich am Gesamtbankergebnis und dem individuellen Leistungsbeitrag orientiert. Außerdem sind in diesen Bereichen vergütungsrelevante Ziele auf die Erfüllung der Kontrollfunktion und nicht auf andere Zielsetzungen des Unternehmens gerichtet.

Auch in den Handelsbereichen führen die Vergütungsanreize nicht zu unverhältnismäßigen Anreizen, Risikopositionen außerhalb der gesetzten Rahmen einzugehen. Nähere Erläuterungen enthält der Offenlegungsbericht gemäß Instituts-Vergütungsverordnung, den die Gesellschaft auf freiwilliger Basis auf ihrer Internetseite veröffentlichen wird.

Die Bank hat in 2019 angesichts des verhaltenen Geschäftsverlaufs von Auszahlungen variabler Vergütungen an die Mitarbeiter abgesehen und somit auch keine Rückstellung zu diesem Zusammenhang eingestellt.

2.8 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

2.8.1 Mitarbeiter

Als wichtigstes Asset neben dem intakten Kundennetzwerk verfügt die Gesellschaft über gut ausgebildete, leistungsfähige und motivierte Mitarbeiter. Damit dies so bleibt, sehen wir es als wichtige Aufgabe an, unseren Mitarbeitern interessante und fordernde Aufgaben sowie ein attraktives Arbeitsumfeld anzubieten.

Trotz seit längerer Zeit andauernder Unsicherheiten in Sachen Inhaberkontrollverfahren war die Fluktuation in der Gesellschaft weiterhin sehr niedrig. Dies zeigt ein hohes Maß an Verbundenheit im Treueverhältnis zwischen Gesellschaft und Mitarbeiter.

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter betrug 63 im Geschäftsjahr, zum 31. Dezember 2019 waren bei der ODDO SEYDLER BANK AG 63 Mitarbeiter beschäftigt.

Auch im Geschäftsjahr 2019 wurde gezielt in die Weiterentwicklung der Qualifikation der Mitarbeiter investiert.

Die Gesellschaft achtet auf eine ausgewogene Zusammensetzung der Belegschaft. Mit durchschnittlich 49 Lebensjahren und gut 12 Jahren Betriebszugehörigkeit verfügt die Gesellschaft über einen gut austarierten Mix an langjähriger Berufserfahrung.

2. 8 .2 Gesellschaftliches Engagement

Seit vielen Jahren unterstützt die ODDO SEYDLER BANK AG karitative Einrichtungen im Raum Frankfurt am Main und darüber hinaus.

Als Teil des sozialen Geschehens, in dem die Gesellschaft geschäftlich tätig ist, unterstützt sie gemeinnützige Organisationen. Hierbei konzentriert sie sich auf Initiativen, die sich für wirtschaftlich Benachteiligte, Gesundheitsprogramme, Nachbarschaftshilfe und Programme zur Erfüllung menschlicher Grundbedürfnisse engagieren.

3. Risikobericht

Die ODDO SEYDLER BANK AG ist sowohl branchenspezifischen wie auch geschäftstypischen, aus der Handelstätigkeit entstehenden und allgemeinen unternehmerischen Risiken ausgesetzt.

Das Geschäftsmodell der Gesellschaft blieb im Berichtszeitraum unverändert. Ebenso wurden die Risikolimite nicht verändert, sodass die Risikolage der ODDO SEYDLER BANK AG gegenüber dem Vorjahr gleichgeblieben ist.

Die ODDO SEYDLER BANK AG hat angemessene Risikosteuerungs- und -controllingprozesse entwickelt, die u.a. eine Risikoidentifikation, Risikokontrolle, Risikobeurteilung und Risikokommunikation jederzeit gewährleisten und gemäß den Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) sicherstellen, dass die wesentlichen Risiken jederzeit angemessen unterlegt sind. Diese Prozesse werden regelmäßig überprüft und ggfs. zeitnah an sich ändernde Bedingungen angepasst.

Internes Kontrollsystem

Die ODDO SEYDLER BANK AG hat gem. den MaRisk eindeutige Regelungen zur Aufbau- und Ablauforganisation getroffen und verfügt über robuste interne Risikosteuerungs- und -controllingprozesse.

Klare Funktionstrennungen und eine einheitliche Terminologie sorgen dafür, dass miteinander unvereinbare Tätigkeiten durch unterschiedliche Mitarbeiter bzw. Bereiche wahrgenommen werden und eine ordnungsgemäße Durchführung der Geschäftsaktivitäten jederzeit sichergestellt ist. Die Funktionstrennung ist bis einschließlich der Vorstandsebene gewährleistet und gilt auch für den Vertretungsfall.

Risikoarten

Als wesentliche Risiken im Sinne der MaRisk wurden Adressenausfallrisiken, Marktpreisrisiken, Liquiditätsrisiken und operationelle Risiken im Rahmen eines Self Assessments identifiziert.

Im Folgenden werden die wesentlichen und weiteren Risikoarten dargestellt:

Adressenausfallrisiken

Das Adressenausfallrisiko ist das Verlustrisiko infolge der Zahlungsunfähigkeit eines Kunden bzw. Kontrahenten oder Emittenten, einschließlich des Erfüllungsrisikos. Innerhalb der Adressenausfallrisiken wurde das Kontrahentenrisiko als wesentlich definiert.

Um die Adressenausfallrisiken zu minimieren, werden direkte Handelsgeschäfte ausschließlich mit Kunden/Kontrahenten durchgeführt, die zuvor einen ausführlichen KYC- (Know-your-Customer-) Prozess durchlaufen haben.

Die Transaktionen werden kurzfristig und i.d.R. Zahlung-gegen-Lieferung abgewickelt.

Für alle Kontrahenten werden abhängig von internen Parametern der Bonität tägliche Transaktionslimite vergeben, die in den regelmäßig stattfindenden Risk-Komitees, mindestens jedoch einmal jährlich, überprüft werden. Die jeweilige Auslastung pro Kunde sowie die Einhaltung dieser Limite werden realtime im Rahmen des intra-day Risiko-Reportings überwacht.

Der Vorstand erhält täglich durch Risk Control einen Überblick über alle offenen Lieferungen, eine Übersicht der potentiellen Buy-In-Kosten sowie Stressszenarien für den Default-Fall.

Marktpreisrisiken

Als Marktpreisrisiko werden alle Risiken bezeichnet, die durch Veränderungen des Marktpreises eines Finanzinstrumentes über eine bestimmte Zeitperiode entstehen.

Einfluss darauf haben das Aktienkursrisiko durch die Preisänderung von Aktien, das Zinsänderungsrisiko durch eine Veränderung der Marktzinsen, das Wechselkursrisiko durch sich negativ für die eigene Position entwickelnder Wechselkurse und das Credit Spread Risiko durch Veränderung der Rendite-Differenz einer Anlage zu einem risikofreien Referenzzinssatz. Marktpreisrisiken resultieren grundsätzlich aus dem Eigenhandel und Eigengeschäft. Betroffen sind hier die Bestände aus den Bereichen Designated Sponsoring, der Spezialisten für Aktien und Bonds an der Frankfurter Wertpapierbörse und für Fixed Income Trading.

Innerhalb der Marktpreisrisiken wurden das Aktienkursrisiko, Zinsrisiko aus Handelspositionen, Währungsrisiko und Credit Spread Risiko, als wesentlich definiert.

Marktpreisrisiken werden auf Basis der Geschäfts- und Risikostrategie sowie des Risikotragfähigkeitskonzeptes durch Worst Case/Stress Limite, Total Position-Limite sowie Individual Stock Limite gesteuert und durch Risk Control realtime im Handelssystem DECIDE überwacht.

Alle Entscheidungsträger, inklusive Vorstand haben jeweils online Zugriff auf die entsprechenden Risikoüberwachungssysteme.

Die ODDO SEYDLER BANK AG berechnet einen täglichen Value at Risk mit einem Konfidenzniveau von 99 % und einer Haltedauer von 1 Tag. Das Ergebnis der Value at Risk Berechnung wird in der Risikotragfähigkeit mit einem Konfidenzniveau von 99,9 % und einer Haltedauer von mindestens 21 Tagen berücksichtigt.

In Bezug auf das Marktpreisrisiko nimmt die Bank des Weiteren einen Vergleich des anhand des VaR-Ansatzes ermittelten ökonomischen Kapitals und des Verlustpotentials des Stressszenarios für das Marktpreisrisiko vor.

Aufsichtsrechtlich wird das Aktienkursrisiko mit dem Standardansatz über den Marktwert gemäß CRR ermittelt. Der Risikogehalt von Zinspositionen wird gemäß CRR nach der Durations – Methode ermittelt.

Durch laufend verbesserte Prozesse, ein weiterhin stringentes Kosten- und Risikomanagement sowie eine stetige Verbesserung der Qualität des Personals konnte die Gesellschaft Marktrisiken besser einschätzen und frühzeitig Maßnahmen ergreifen. Auch in diesem Geschäftsjahr konnte die Qualität des internen Reportings im Risiko-Controlling weiter verbessert werden.

Im Berichtszeitraum sind keine Verluste aus realisierten Positions- bzw. Marktpreisrisiken außerhalb der genehmigten Parameter entstanden.

Liquiditätsrisiko

Hier ist zwischen dem Liquiditätsrisiko im engeren Sinne, dem Refinanzierungsrisiko und dem Marktliquiditätsrisiko zu unterscheiden.

Innerhalb der Liquiditätsrisiken wurden die Liquiditätsrisiken i.e.S. als wesentlich definiert.

Liquiditätsrisiken können grundsätzlich aufgrund mangelnder eigener Liquidität oder aufgrund mangelnder Liquidität von Handelsprodukten auftreten.

Die ODDO SEYDLER BANK AG erstellt täglich eine Liquiditätsübersicht, die der Vorstand und Risk Control erhält. Damit wird eine tägliche Liquiditätskontrolle gewährleistet und das Risiko eines Liquiditätsverlustes minimiert. Darüber hinaus werden von der Finanzbuchhaltung auf Monatsbasis Liquiditätsplanungsdaten sowie Stressszenarien ermittelt und an den Vorstand berichtet.

Die Kennziffer des Net Capital Balance gibt die maximale Höhe eines Liquiditätsabflusses an. Beeinflusst wird der Net Capital Balance Report durch die Werthaltigkeit des Depotbestandes im Sinne der Differenz von Marktwert und produktbezogenen Sicherheitsabschlägen sowie dem Cash-Bestand abzüglich der Höhe der Avale.

Die Gesellschaft unterhält Kontoverbindungen zu verschiedenen Kreditinstituten und disponiert ihre Liquidität in der Weise, dass Risikokonzentrationen vermieden werden.

Das Refinanzierungsrisiko ist zu vernachlässigen, da die Bank lediglich auf Eigenkapitalbasis geführt wird.

Zur Überwachung von wenig liquiden Aktienprodukten wird einmal wöchentlich von allen Aktienbeständen des Market Makings der aktuelle Börsenumsatz in Beziehung zu Handelsdurchschnittswerten gesetzt.

Gemäß CRR werden aufsichtsrechtlich die kurzfristigen Liquiditätsrisiken bis zu einem Monat mittels der Liquidity Coverage Ratio ermittelt. Längerfristige Liquiditätsrisiken (Fristenkongruenz) werden durch die Net Stable Funding Ratio abgedeckt.

Operationelle Risiken

Als operationelles Risiko gilt das Risiko eines Verlustes infolge eines Mangels oder Versagens von internen Prozessen, Menschen und Systemen oder aufgrund von externen Ereignissen, ob Absichtlich oder Zufällig herbeigeführt oder natürlichen Ursprungs. Hierzu gehören auch Rechtsrisiken.

Auf jährlicher Basis erfolgt eine Risikoidentifikation der Operationellen Risiken der ODDO SEYDLER BANK AG im Rahmen eines jährlichen Risk Assessments. Dieses Risk Assessment beinhaltet unter anderem eine Risikoidentifikation, Risikokontrolle, Risikobeurteilung bzw. Risikokommunikation.

Das Team „Risk Control“ verantwortet die Führung einer bankweiten Schadensfalldatenbank. Ein Schadensfall ist ein Ereignis, woraus ein potentieller Verlust, ein tatsächlicher Verlust jedweder Größe oder eine sonstige immaterielle Benachteiligung der ODDO SEYDLER BANK AG infolge eines Schadens entsteht. Alle Schadensfälle werden in das gruppenweite Risk Management System „GECCO“ eingegeben. Die Schadensfälle werden in einzelne Kategorien aufgeteilt und in regelmäßigen Abständen von Risk Control analysiert, um systematische Schwachstellen zu identifizieren und Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten.

Schadensfälle über 10.000 Euro sind zusätzlich unverzüglich an Group Risk zu melden. Diese werden im Rahmen des wöchentlichen Group Risk Committees analysiert.

Innerhalb der operationellen Risiken wurden das IT Risiko, Regulatorische Risiken, Verlust von Key Playern, Betrugsrisiken und Auslagerungsrisiken als wesentlich definiert.

IT Risiken

Unter IT-Risiko wird die Gefahr verstanden, dass Ereignisse oder Handlungen im Umfeld IT eine Organisation oder eine Person (oder eine Gruppe von Personen) daran hindern, die anvisierten Ziele zu erreichen oder die gesetzten Strategien erfolgreich umzusetzen. Verluste aufgrund von Geschäftsunterbrechungen oder Systemausfällen sind Folgen des IT Risikos.

Im Falle von signifikanten Störungen nutzt die Gesellschaft ein mehrstufiges Meldesystem, das für den IT-Bereich im Notfallhandbuch dokumentiert ist. Die Steuerung dieser Risiken erfolgt durch ein eigenes IT-Team mit hoher Fachkompetenz und zeitlich umfassender Vorort-Präsenz sowie einem dedizierten IT-Sicherheitsbeauftragten.

Die ODDO SEYDLER BANK AG verfügt über einen schriftlich fixierten Notfallplan sowie Notfallarbeitsplätze in einem vom Hauptsitz der Gesellschaft örtlich getrennten Notfallrechenzentrum. Die Notfallplanung wurde auch im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgreich auf Wirksamkeit getestet.

Darüber hinaus setzt die Bank branchenübliche Sicherheitsstandards bei der Zutrittskontrolle ein und verfügt über alle zweckmäßigen Versicherungen gegen allgemeine Betriebsrisiken.

Im letzten Geschäftsjahr wurden weitere substanzielle Verbesserungen im Hinblick auf die Redundanz und Sicherheit der IT-Infrastruktur realisiert, so dass interne Ausfallrisiken weiter minimiert werden konnten.

Regulatorische Risiken

Im normalen Geschäftsverkehr ist die ODDO SEYDLER BANK AG einer Reihe regulatorischer Risiken ausgesetzt. Das regulatorische Risiko ist das Risiko eines finanziellen Verlustes, das durch Strafzahlungen entsteht, wenn gesetzliche Regelungen oder Kapitalmarktvorschriften nicht eingehalten werden oder regulatorische Änderungen zu spät erkannt werden.

Im Allgemeinen steuert ODDO SEYDLER BANK AG diese Risiken durch die Zusammenarbeit mit externen Beratungsfirmen, die Nutzung von IT-Tools zur Überwachung von regulatorischen Änderungen, sonstigen Compliance-Maßnahmen sowie regelmäßigen Schulungsbesuchen.

Personalrisiken

Es lassen sich verschiedene Grundtypen von Personalrisiken identifizieren. Zu unterscheiden sind:

Austrittsrisiken im Sinne von arbeitnehmerveranlassten Abgängen von Leistungsträgern oder Mitarbeitern in Schlüsselpositionen sowie dem damit einhergehenden Know-how-Verlust, möglichen Kundenverlusten sowie Ersatzbeschaffungsaufwand

Motivationsrisiken im Sinne von Leistungsschwächen aufgrund von fehlenden und/oder falschen Leistungsanreizen

Loyalitätsrisiken im Sinne der Verletzung von arbeitsvertraglichen Treuepflichten bis hin zu Wirtschaftsstraftaten oder sonstigen bewussten Schädigungen des Arbeitgebers.

Alle Personalrisiken beinhalten eine potenzielle Bestandsgefährdung des Unternehmens; umso wichtiger ist eine rechtzeitige Früherkennung.

Die Gesellschaft begegnet diesen Risiken bereits bei der Einstellung neuer Mitarbeiter. Diese erfolgen ausschließlich nach Überprüfung eines vorgelegten polizeilichen Führungszeugnisses auf der Grundlage vollständiger Personalakten.

Jeder Neueinstellung folgt ein Umlauf des Mitarbeiters durch alle Fachabteilungen inklusive einer Einweisung durch Compliance in die entsprechenden Richtlinien und Rahmenbedingungen der Gesellschaft.

Das Compliance-Handbuch der Gesellschaft, welches alle Angestellten schriftlich anerkennen müssen, umfasst u.a. alle Regeln zum Umgang mit Insiderinformationen, der Annahme und Gewährung von Zuwendungen sowie der Verpflichtung zur Vertraulichkeit.

Die Gesellschaft achtet auf regelmäßige Mitarbeitergespräche, ein ansprechendes Betriebsklima sowie eine leistungsgerechte Vergütung.

Auslagerungsrisiken

Die ODDO SEYDLER BANK AG verfolgt das Ziel, durch Auslagerungen an spezialisierte Partner betriebliche Risiken zu reduzieren. Gleichwohl besteht immanent das Risiko, dass die Geschäftstätigkeit der ODDO SEYDLER BANK AG durch Nicht- oder Schlechterfüllung ausgelagerter Aktivitäten und Prozesse nachteilig beeinflusst wird.

Die Risiken werden durch die sorgfältige Auswahl der Auslagerungspartner, die Festlegung detaillierter Leistungsbeschreibungen und Service-Level in den Auslagerungsverträgen, eine jährliche Risikoanalyse inklusive einem regelmäßigen Reporting im Rahmen des Auslagerungsüberwachungs- und Steuerungsverfahren sowie die Einbeziehung der Auslagerungen in die Prüfungen von Compliance sowie der Innenrevision der ODDO SEYDLER BANK AG gesteuert.

Risikotragfähigkeit

Der Vorstand wird regelmäßig und zeitnah durch eine vom Handel unabhängige Kontrollinstanz (Risk Control) über die Risiken der ODDO SEYDLER BANK AG informiert.

Zur Überwachung und Steuerung der Risiken hat die Gesellschaft einen internen Prozess zur Sicherstellung der Risikotragfähigkeit gemäß AT 4.1 der MaRisk eingerichtet.

Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die wesentlichen Risiken durch das Risikodeckungspotential laufend abgedeckt sind und damit die Risikotragfähigkeit jederzeit gegeben ist. Bei der Festlegung der Geschäfts- und Risikostrategie wird die Risikotragfähigkeit hinreichend berücksichtigt.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Risikotragfähigkeit der Gesellschaft während des gesamten Geschäftsjahres jederzeit hinreichend sichergestellt war.

Die Risikotragfähigkeit der Bank stellt sich zum Bilanzstichtag im Vergleich zum vorangegangenen Berichtsstichtag wie folgt dar:

Risikotragfähigkeit 31.12.2019 31.12.2018 Veränderung
T€ T€ T€ %
Risikodeckungsmasse 17.767 18.063 -296 -1,67%
Risikoarten
Operationelle Risiken 2.694 2.955 -261 -9,67%
KontrahentenRisiken 1.361 1.376 -15 -1,09%
Marktpreisrisiken 1.918 2.808 -890 -46,39%
Add-on für weniger liquide Positionen 64 28 36 0,56
6.038 7.167 -1.129 -18,70%
Risikobuffer 11.729 10.896 833 7,10%
Eigenmittelanforderungen 6.950 7.155 -205 -2,95%
Delta 4.779 3.741 1.038 21,72%

Die Veränderungen der spezifischen Risikoarten sind den stichtagsbezogenen Handelspositionen und deren Veränderungen geschuldet.

Der Risikodeckungsmasse gegenübergestellt wird das ökonomische Kapital. Der Berechnung des Risikopotentials, welches ebenfalls Risikokonzentrationen berücksichtigt, liegen in den einzelnen Risikoarten folgende Berechnungsverfahren zugrunde:

Operationelles Risiko

Maximalwert aus dem Basisindikatoransatz gemäß CRR und einem institutsspezifischen Stresstest.

Kontrahentenrisiko

Institutsspezifischer Stresstest.

Marktpreisrisiken

Institutsspezifischer Stresstest.

4. Prognosebericht

In den USA sollte 2020 das Jahr sein, in dem der laufende Industriezyklus seinen Abschluss findet. Der Jahresbeginn wird mit dem vollständigen Produktionsstopp des 737-MAX weiterhin eine Herausforderung darstellen. Mit der Stabilisierung der Ausgaben im Ölsektor und den positiven Effekten aus dem „Phase 1“ -Deal mit China, der die US-Exporte ankurbeln wird, sind dann jedoch einige Verbesserungen zu erwarten. In Bezug auf das reale BIP-Wachstum könnte der niedrigste Punkt mit einer Rate von 1% im ersten Quartal erreicht werden. Es würde sich dann beschleunigen und im zweiten Semester wieder auf 2% zulegen. Für das Gesamtjahr erwarten wir ein Wachstum von 1,7%. Während das Hauptrisiko ein weiteres Aufflammen des Handelskrieges ist, sollte die Tatsache, dass 2020 ein Wahljahr ist, Trump dazu bringen, entgegenkommender zu sein und nicht das Risiko einzugehen, etwas zu unternehmen, das die Wirtschaft aus der Bahn bringen könnte. Auch nach einem weiteren Jahr, in dem das Inflationsziel verfehlt wurde, hat die Fed nun klargestellt, dass sie mittelfristig nicht beabsichtigt, ihre Politik zu straffen. Sie würde jedoch schnell reagieren, wenn die Abschwächung stärker ausfällt als erwartet.

Es gibt Gründe, eine Verbesserung der Aussichten für die Eurozone zu erwarten. Die Bedrohung durch einen ungeordneten Brexit wurde zwar nicht beseitigt, aber auf das Jahresende verschoben. Die türkische Wirtschaft hat sich bislang erholt, und die allgemeine Aufhebung der Handelsunsicherheit wird den europäischen Exporteuren helfen. Die Produktion im Automobilsektor könnte sich nun endlich stabilisieren, da neue Standards eingeführt wurden. All dies deutet auf ein deutliches Verbesserungspotenzial im Industriesektor hin und in diesem Zusammenhang gibt es keinen Grund, für den Rest der Wirtschaft eine Abschwächung zu prognostizieren. Unsere Prognose eines Wachstums von 1,3% im Jahr 2020 verdeckt eine stärkere Beschleunigung mit einem annualisierten Wachstum von 1,6% zum Jahresende. Diese Prognose ist jedoch mit großen Unsicherheiten behaftet. Die Geschäftsklimaindizes haben sich bislang nur leicht verbessert, und die Erholung der Industrie muss noch bestätigt werden. Darüber hinaus könnte die Handelsunsicherheit wieder zunehmen, wenn Trump, nachdem er das Verhältnis zu China stabilisiert hat, beschließt, seinen Blick auf Europa zu richten. Auch das Brexit-Problem ist noch nicht gelöst. Die EU und das Vereinigte Königreich müssen sich auf ein Freihandelsabkommen für Waren einigen, und es ist auf jeden Fall wahrscheinlich, dass nichttarifäre Handelshemmnisse für Dienstleistungen bestehen bleiben werden.

Die Aussichten für den Rest der Welt deuten auf ein zumindest stabiles Wachstum hin, mit steigender Tendenz. Das globale PMI-verarbeitende Gewerbe hat bereits Anzeichen dafür gezeigt, dass der industrielle Zyklus wieder im Aufwind ist. Die Handelsunsicherheiten sind vorerst gesunken, und die Voraussetzungen für eine Beschleunigung der Investitionen sind gegeben. Das Wachstum in China sollte sich weiter leicht verlangsamen und könnte etwas unter 6% sinken, aber auch hier besteht Aufwärtspotenzial. Insgesamt erwarten wir, dass das reale BIP-Wachstum der Welt mit 3% in etwa stabil bleibt.

(Quelle: Volkswirtschaftliche Abteilung, ODDO BHF SCA, Paris)

Nach den in den Vorjahren erfolgten Umstrukturierungen bilden die Kernbereiche „Specialist Floor Equities“, „Specialist Floor Fixed Income“, „Fixed Income Trading“ und „Designated Sponsoring“ seit dem 1. August 2017 unverändert das Geschäftsmodell der Bank.

Am 19. Oktober 2018 wurde eine vertragliche Verkaufsvereinbarung zwischen dem derzeitigen Aktionär ODDO BHF Aktiengesellschaft und der Obotritia KGaA unterschrieben („Signing“). Seit diesem Zeitpunkt läuft das regulatorisch gebotene Inhaberkontrollverfahren durch die Aufsichtsbehörden. Zum Zeitpunkt dieses Berichtes ist das Verfahren noch nicht abgeschlossen.

Die Gesellschaft ist auch weiterhin eng mit jenen Geschäftsbereichen verbunden, die zum 1. August 2017 an die Muttergesellschaft ODDO BHF Aktiengesellschaft übertragen wurden, um unseren Kunden die bewährten Services auch weiterhin zur Verfügung stellen bzw. durch den deutlich vergrößerten Horizont der Bankdienstleistungen des ODDO BHF Konzerns weiter nutzen zu können.

Die Gesellschaft geht angesichts von differenzierenden Konjunkturdaten davon aus, dass das Kapitalmarktumfeld in 2020 anspruchsvoll bleiben wird, jedoch durchaus Wachstumspotential besitzt. Angesichts der von Konjunkturexperten überwiegend prognostizierten leichten Wachstumschancen bleiben wir zuversichtlich, dass unser Haus durch die Bereitstellung mit den am deutschen und österreichischen Markt führenden Handelsbereichen Designated Sponsoring / Market Making, Fixed Income Trading und Specialist Floor Trading an unseren Standorten in der Schillerstraße bzw. an der Frankfurter Wertpapierbörse eine stabile Marktpräsenz zeigen kann.

Natürlich werden die Handelsbereiche in volatilen und umsatzschwankenden Kapitalmärkten weiterhin besonderen Risiken ausgesetzt bleiben. Wir sind aber überzeugt, dass unser Dienstleistungsangebot im Market Making Bereich u.a. von Seiten börsennotierter Small- und Mid Caps weiterhin gute Nachfrage erfahren wird. Hiervon sollte u.a. der Geschäftsbereich Designated Sponsoring profitieren.

Im Bereich des Spezialistenhandels an der Frankfurter Wertpapierbörse wird die Gesellschaft in enger Abstimmung mit dem Börsenbetreiber auch im neuen Geschäftsjahr aktiv bleiben, um dem Anleger auch in Zukunft ein qualitativ hochwertiges Produkt anbieten zu können. Die in Frankfurt erreichte Qualität der Orderausführungen und des unabhängigen Monitorings durch eine erfahrene Handelsüberwachungsstelle ist in Deutschland nach wie vor ein Qualitätssiegel. Allerdings zeigt der Trend abnehmender Umsätze am Frankfurter Parkett, dass sich die Gesellschaft auch offen für Handelsaktivitäten an anderen Ausführungsplätzen zeigen muss. Hier hat sich unser Haus auch bereits für entsprechende Initiativen entschieden, welche derzeit projektseitig bearbeitet werden.

Unser erfahrener Rentenhandel bleibt angesichts der weiter zu erwartenden Niedrigzinsphase in einem anspruchsvollen Marktumfeld, weshalb die Gesellschaft ihre Präsenz an zusätzlichen Handelsplätzen mit attraktiven Quotierungen zeigt.

Unser grundsätzlich optimistischer Ansatz gründet wesentlich auf der Tatsache, dass nach einer Genehmigung des laufenden Verkaufsprozesses für unsere Gesellschaft wieder eine am Kapitalmarkt wie auch bei unseren Kunden sichtbarer werdende Perspektive verbunden sein wird.

Natürlich müssen wir das Ergebnis des regulatorischen Prozesses des Inhaberkontrollverfahrens abwarten. Wir haben den Aufsichtsbehörden unsere Wachstumspläne dargelegt, zu denen der Wiederaufbau von Geschäftsbereichen wie „Corporate Finance“ und „Sales“ bzw. „Sales Execution“ gehört. Die Kooperationsvereinbarung mit FMR Frankfurt Main Research AG zeigt, dass wir zukünftig wieder ein behutsam austariertes Wachstum in organischer Weise wie auch mit Hilfe von Kooperationen verfolgen werden.

Mit einem wieder deutlich breiter angelegten Geschäftsmodell werden wir quer durch alle Geschäftsbereiche spürbar an Attraktivität für unser intaktes Kundennetzwerk gewinnen. Es ist eben nach wie vor so, dass der mittelständische Kunde für ihn leicht nachvollziehbare, professionelle Kapitalmarkt-Dienstleistungen aus einer Hand haben möchte.

Alle Aktivitäten werden selbstverständlich in enger Abstimmung mit unserem jeweiligen Aktionariat durchgeführt.

Auf der Kostenseite zeigen wir uns gut vorbereitet, die geplanten neuen Bereiche in die bestehende IT-Infrastruktur integrieren zu können. Die Investitionen werden sich im Wesentlich auf der Personalseite abspielen, da wir gezielt zusätzliche Spezialisten rekrutieren werden, die die neuen Geschäftsbereiche bearbeiten werden.

Auf der Projektseite konzentrieren wir uns zum einen auf die anstehende Migration der Börse Frankfurt auf Xetra T7 im 1. Quartal 2020 sowie auf die im Herbst 2020 geplante EU-weite Einführung der „Central Securities Depositories Regulation„ (CSDR), die mit erheblichen Änderungen in den Handels- und Marktstrukturen einhergehen wird.

Trotz verhalten optimistischer Konjunkturaussichten werden die Märkte unsicher bleiben (Stichworte: Zinsentwicklungen, Rückschläge in einem langjährigen Bullen-Markt, globale Krisen, zurückgehende globale Konjunkturen durch eine Abkehr von Multilateralismus-Ideen, Stichwort Handelszölle).

Wir gehen in 2020 von einer Stabilisierung unseres Geschäftsmodells durch erste Umsetzungsschritte in Richtung einer Verbreiterung unserer Angebotspalette aus, ein erfolgreiches Closing vorausgesetzt. Diese positive Erwartung stützt sich auf nach wie vor viele Rückmeldungen seitens unserer Kunden, die nach unseren Plänen für eine Erweiterung der Service-Palette fragen und die Bereitschaft bekundet haben, wieder mit unserer Gesellschaft in den Bereichen des Corporate Finance Geschäftes sowie des Sekundärmarktgeschäftes zusammenarbeiten zu wollen.

Auch im Prognosezeitraum stehen zur Sicherung des gesellschaftlichen Wertbeitrags des Unternehmens regelmäßige Überprüfungen unseres Risikomanagements im Rahmen einer gesamtheitlichen Corporate Governance im Vordergrund. Vor diesem Hintergrund erwartet die Gesellschaft auch im Prognosezeitraum, dass die Verfügbarkeit der eingesetzten Handelssysteme auf dem sehr hohen Niveau der vergangenen Jahre liegen wird. Hinsichtlich des Personalbestandes erwarten wir neben einer weiterhin niedrigen Fluktuationsrate ein Personalwachstum von derzeit 63 auf etwa 70 Mitarbeiter durch auf die neu aufzubauenden Geschäftsbereiche gerichtete Rekrutierungen.

In der Annahme eines baldigen, erfolgreichen „Closings“ unseres Verkaufsprozesses sehen wir in 2020 gute Chancen, mit einem leichten Nachsteuergewinn abzuschließen. Wir haben für das Jahr 2020 einen Nachsteuergewinn von € 1,4 Mio. EUR budgetiert, bei Erträgen von ca. € 17,7 Mio. EUR und Aufwänden von ca. € 16,3 Mio EUR. Die geplante Eigenkapitalquote liegt bei ca. 56% und die geplante Gesamtkapitalquote bei ca. 24%. In Bezug auf die LCR und NSFR liegen die Planungen immer bei mehr als 100%.

Unabhängig von den strategisch anspruchsvollen Themen werden wir auch weiterhin unseren Grundprinzipien treu bleiben: diszipliniertes Risikomanagement ohne falsche Rücksicht auf Tagesschwankungen, effizienter Kapitaleinsatz, professionelles Handels-Know-How sowie – last but not least – Dienstleistung für den Kunden.

Zusammenfassend ist der Vorstand der Gesellschaft zuversichtlich, in Abhängigkeit des weiteren Fortgangs des Inhaberkontrollverfahrens im nächsten Geschäftsjahr 2020 ein leicht positives Finanzergebnis erwirtschaften zu können. Für die darauffolgenden Jahre wird unsere wiedererstarkende Marktpositionierung nachhaltige Erträge nach Kosten für unsere Aktionäre erzielen.

 

Frankfurt am Main, den 26. Februar 2020

René Parmantier, Vorstand

Holger Gröber, Vorstand

Christophe Tadié, Vorstand

Grégoire Charbit, Vorstand

1 Bei den Provisionseinnahmen handelt es sich im Wesentlichen um XETRA Specialist Fees, Erträge aus dem Designated Sponsoring sowie „Finder´s Fees“ (Deal Origination) für an die ODDO BHF Gruppe vermittelte Kapitalmarktmandate sowie Einnahmen aus Beratungsdienstleistungen („Capital Market Advisory“).

JAHRESBILANZ zum 31. Dezember 2019

AKTIVA

Euro Geschäftsjahr
Euro
Vorjahr
Euro
1. Barreserve
a) Kassenbestand 452,72 1.378,50
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken 1.984.455,78 1.995.659,79
1.984.908,50 1.997.038,29
– darunter: bei der Deutschen Bundesbank Euro 1.984.455,78 (im Vorjahr Euro 1.995.659,79)
2. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig 3.556.411,23 688.932,13
b) andere Forderungen 123.761,34 123.761,34
3.680.172,57 812.693,47
3. Forderungen an Kunden 306.870,10 244.680,48
4. Handelsbestand 12.801.365,64 13.738.446,65
5. Immaterielle Anlagewerte
a) Entgeltlich erworbene Software 612.458,50 316.224,50
6. Sachanlagen 950.202,50 1.081.829,61
7. Sonstige Vermögensgegenstände 1.009.716,32 5.000.747,91
8. Rechnungsabgrenzungsposten 328.085,55 375.506,51
21.673.779,68 23.567.167,42

PASSIVA

Euro Euro Geschäftsjahr
Euro
Vorjahr
Euro
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig 0,00 852.065,21
2. Handelsbestand 2.320.222,51 2.238.635,36
3. Sonstige Verbindlichkeiten 387.468,95 231.558,98
4. Rechnungsabgrenzungsposten 20.416,67 24.791,67
5. Rückstellungen
a) Steuerrückstellungen 0,00 625.084,40
b) andere Rückstellungen 566.445,47 1.215.805,72
566.445,47 1.840.890,12
6. Fonds für allgemeine Bankrisiken
– darunter Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB 4.337.053,25 4.337.053,25
7. Eigenkapital
a) Eingefordertes Kapital
Gezeichnetes Kapital 511.291,88 511.291,88
b) Gewinnrücklagen
ba) gesetzliche Rücklage 51.129,19 51.129,19
bb) andere Gewinnrücklagen 18.143.815,87 18.143.815,87
18.194.945,06 18.194.945,06
c) Bilanzverlust inkl. Verlustvortrag
aus dem Vorjahr -4.664.064,11 -4.664.064,11
14.042.172,83 14.042.172,83
21.673.779,68 23.567.167,42

 

Frankfurt am Main, den 26. Februar 2020

René Parmantier, Vorstand

Holger Gröber, Vorstand

Christophe Tadié, Vorstand

Grégoire Charbit, Vorstand

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG für die Zeit vom 1. JANUAR 2019 bis 31. DEZEMBER 2019

Euro Euro Geschäftsjahr
Euro
Vorjahr
Euro
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften 530,00 6.091,05
abzüglich negative Zinsen
aus Geldmarktgeschäften -12.284,58 -10.480,10
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 100.193,87 90.399,32
88.439,29 86.010,27
2. Zinsaufwendungen 51.362,58 43.878,84
37.076,71 42.131,43
3. Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 92.338,94 131.630,07
4. Provisionserträge 6.993.164,28 7.018.653,76
5. Provisionsaufwendungen 161.563,99 357.961,48
6.831.600,29 6.660.692,28
6. Nettoertrag des Handelsbestands 4.636.396,84 3.018.126,29
Im Nettoertrag ist die Zuführung des Sonderposten nach § 340e Absatz 4 HGB in Höhe von Euro 0,00 (im Vorjahr Euro 0,00 Zuführung) enthalten.
7. Sonstige betriebliche Erträge 511.345,91 284.015,65
8. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter 6.253.486,94 6.277.990,47
ab) Soziale Abgaben und Aufwenwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 984.131,57 933.432,36
– darunter: für Altersversorgung Euro 152.610,21 (im Vorjahr Euro 149.407,00) 7.237.618,51 7.211.422,83
b) andere Verwaltungsaufwendungen 8.692.488,47 7.289.746,17
15.930.106,98 14.501.169,00
9. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 480.692,78 395.819,64
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen 0,00 0,00
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 16.500,00 62.138,53
12. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit -4.318.541,07 -4.822.531,45
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 543.913,30 0,00
14. Erträge aus Verlustübernahme 3.774.627,77 4.822.531,45
15. Jahresfehlbetrag 0,00 0,00
16. Verlustvortrag -4.664.064,11 -4.664.064,11
17. Bilanzverlust -4.664.064,11 -4.664.064,11

 

Frankfurt am Main, den 26. Februar 2020

Anhang

ODDO SEYDLER BANK AG

Aktiengesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main

Registergericht: Frankfurt am Main – HRB 43507

Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches, des Aktiengesetzes und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird in der Staffelform gegliedert.

Der aktuelle Berichtszeitraum der ODDO SEYDLER BANK AG umfasst 12 Monate und begann am 1. Januar 2019 und endete am 31. Dezember 2019.

1. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

1.1 Barreserve

Die Barreserve ist zum Nennwert bilanziert.

1.2 Forderungen an Kreditinstitute und Forderungen an Kunden

Forderungen sind zu Nennwerten oder niedrigeren beizulegenden Werten bewertet. Im Berichtszeitraum wurden Einzelwertberichtigungen auf Forderungen an Kunden in Höhe von Euro 16.500,00 gebildet (im Vorjahr Euro 62.138,53). Die Einzelwertberichtigungen betreffen ausschließlich den Bereich Designated Sponsoring.

1.3 Aktivischer Handelsbestand

Der Handelsbestand gemäß § 340e Abs. 3 Satz 1 HGB wird zum beizulegenden Zeitwert (dies entspricht der Bewertung zum Marktpreis nach § 255 Abs. 4 Satz 1 HGB) abzüglich eines Risikoabschlages bewertet. Der angewandte Marktpreis entspricht dem von der jeweiligen Börse veröffentlichten Schlusskurs. Die Berechnung des Risikoabschlags erfolgt dabei, entsprechend der operativen Risikosteuerung, durch eine Worst-Case-Szenario-Berechnung. Dabei werden auf Basis historischer Daten von mindestens 5 Jahren und einer Haltedauer von bis zu 21 Tagen die historisch größten Kursabschläge bzw. Zinsveränderungen ermittelt und daraus Risikoabschläge abgeleitet. Der Risikoabschlag zum 31. Dezember 2019 beträgt Euro 139.933,11 (im Vorjahr Euro 122.596,60).

Nicht mehr regelmäßig gehandelte Papiere des Handelsbestands werden in einer vierteljährigen Routine einem separaten Portfolio innerhalb des Handelsbestands zugewiesen. Dabei werden Positionen bis zu einem bestimmten Betrag direkt abgeschrieben. Alle größeren Positionen werden einzeln begutachtet und bewertet.

Die Bilanzierung der Wertpapierbestände des Handelsbestandes erfolgt am Tag der Abwicklung (Settlement Date Accounting). Die Anschaffungskosten werden mittels der gleitenden Durchschnittsmethode ermittelt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine Bestände im Anlagebuch gehalten.

1.4 Sonstige Vermögensgegenstände, aktive Rechnungsabgrenzung, Sachanlagen und immaterielle Anlagewerte

Die sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bilanziert. Die aktive Rechnungsabgrenzung enthält geleistete Zahlungen, die Aufwand für den Zeitraum nach dem Bilanzstichtag darstellen. Die Sachanlagen und die immateriellen Anlagewerte sind zu fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Außerplanmäßige Abschreibungen waren in diesem Geschäftsjahr nicht erforderlich. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgten auf der Grundlage der linearen Methode entsprechend der wirtschaftlichen Nutzungsdauer.

Geringwertige Anlagegüter wurden handelsrechtlich analog zu § 6 Abs. 2 bzw. § 6 Abs. 2a EStG behandelt.

1.5 Passivischer Handelsbestand

Alle Shortbestände werden im passivischen Posten Handelsbestand gezeigt, der zum beizulegenden Zeitwert (dies entspricht der Bewertung zum Marktpreis nach § 255 Abs. 4 Satz 1 HGB) zuzüglich eines Risikozuschlags bewertet ist. Bezüglich des Risikoabschlags verweisen wir auf Abschnitt 1.3.

Nicht mehr regelmäßig gehandelte Papiere des Handelsbestands werden in einer vierteljährigen Routine einem separaten Portfolio innerhalb des Handelsbestands zugewiesen. Dabei werden Positionen bis zu einem bestimmten Betrag direkt abgeschrieben. Alle größeren Positionen werden einzeln begutachtet und bewertet.

1.6 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und sonstige Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten sind mit den Erfüllungsbeträgen bewertet.

1.7 Rückstellungen

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags gebildet worden. Rückstellungen größer ein Jahr wurden entsprechend den Restlaufzeiten mit den von der Deutschen Bundesbank vorgegebenen Zinssätzen abgezinst.

1.8 Passive Rechnungsabgrenzung, Fonds für allgem. Bankrisiken und Eigenkapital

Die oben aufgeführten Bilanzpositionen sind zum Nennwert bilanziert. Die passive Rechnungsabgrenzung enthält erhaltene Zahlungen, die Ertrag für die neue Periode darstellen. Der Fonds für allgemeine Bankrisiken beträgt weiterhin, unverändert Euro 4.337.053,25.

1.9 Währungsumrechnung

Wertpapiergeschäfte des Handelsbestandes in fremder Währung werden automatisch vom Abwickler HSBC Trinkaus und Burkhardt AG, Düsseldorf, mit dem EZB Referenzkurs konvertiert und in Euro abgerechnet. Die Bewertung erfolgt nach den für den Handelsbestand geltenden Regeln zum beizulegenden Zeitwert abzüglich eines Risikoabschlags. Eventuell auftretende Währungsgewinne oder -verluste werden im Nettoertrag des Handelsbestands ausgewiesen. Der Jahresabschluss enthält Tsd. Euro 2.830 Vermögensgegenstände zu Buchwerten und Tsd. Euro 727 Schulden zu Buchwerten, die jeweils auf Fremdwährung lauten aus dem Handelsbuch.

2. Angaben zur Bilanz

2.1 Forderungen an Kreditinstitute, Forderungen an Kunden

Bei den Forderungen an Kreditinstitute handelt es sich um täglich fällige Forderungen (Euro 3.556.411,23; im Vorjahr Euro 688.932,13) und Termingelder (unverändert zum Vorjahr Euro 123.761,34). Die Termingelder haben eine Restlaufzeit von bis zu 30 Tagen.

Die Forderungen an Kunden (Euro 306.870,10; im Vorjahr Euro 244.680,48) sind täglich fällig und resultieren im Wesentlichen aus Gebührenrechnungen für Designated Sponsoring-Mandate und zwei größerer Forderungen, einmal an die Deutsche Börse AG und einmal an die DIC Office Balance II. Es sind keine Forderungen durch Grundpfandrechte gesichert.

2.2 Aktivischer Handelsbestand – Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

Der Bestand an Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere mit einem Gesamtbetrag in Höhe von Euro 4.932.708,92 (im Vorjahr Euro 4.065.036,22) resultiert aus dem Tageshandel. Von den Handelsbuchpapieren ist ein Betrag in Höhe von Euro 197.824,47 in dem Jahr fällig, das auf den Bilanzstichtag folgt. Eine Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren weisen Papiere in Höhe von Euro 2.093.860,65 auf. Papiere im Wert von Euro 2.547.460,42 haben eine Restlaufzeit größer 5 Jahre. Der Gesamtbestand ist börsennotiert und enthält die Bewertung und Zinsabgrenzung. Die Aufgliederung der Restlaufzeiten zeigt lediglich die Buchwerte ohne Zinsabgrenzung.

Die Anleihen des Handelsbuches wurden gemäß § 340e Abs. 3 HGB mit dem beizulegenden Zeitwert abzüglich eines Risikoabschlages bewertet. So wurden auf den Stichtagsbestand Euro 40.981,06 abgeschrieben und Euro 128.461,91 nach Risikoabschlag zugeschrieben.

2.3 Aktivischer Handelsbestand – Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere

Der Aktienbestand in Höhe von Euro 7.868.656,72 (im Vorjahr Euro 9.607.393,73) ist aus dem Tageshandel entstanden. Die Aktien sind börsennotiert und wurden im Rahmen der Vorschriften dem Handelsbestand der Bank zugeordnet. Innerhalb des Geschäftsjahres wurden die institutsinternen Kriterien für die Einbeziehung von Finanzinstrumenten in den Handelsbestand der Bank nicht geändert. Durch die Anwendung des § 340e Abs. 3 HGB auf den Stichtagsbestand wurden Abschreibungen in Höhe von Euro 301.939,04 und Zuschreibungen nach Risikoabschlag in Höhe von Euro 4.260,17 erforderlich.

2.4 Anlagevermögen

Eine erweiterte Bruttodarstellung des Anlagevermögens – Anlagespiegel – ist in der Anlage zum Anhang dargestellt. EDV-Software wurde als immaterieller Anlagewert behandelt.

Anlagespiegel (in Tsd. Euro):

Anschaffungskosten 1. Januar 20 19 Zugänge Abgänge Kumulierte Abschreibungen Stand zum 31. Dezember 20 19
Immaterielle Anlagewerte 316 470 2 172 612
Sachanlagen 1.082 200 23 308 951
Summe 1.398 670 25 480 1.563

Das gesamte Anlagevermögen wird für den eigenen Geschäftsbetrieb genutzt.

Betriebs- und Geschäftsausstattung bestand in Höhe von Euro 950.202,50 (im Vorjahr Euro 1.081.829,61).

2.5 Sonstige Vermögensgegenstände

Hierin enthalten sind im Wesentlichen der angesetzte Verlustübernahmeanspruch an die Muttergesellschaft ODDO BHF AG aus dem Beherrschungsvertrag, in Höhe von Euro 774.627,77 (im Vorjahr Euro 4.822.531,45). Weitere Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen und Gesellschafter bestehen in Höhe von Euro 70.297,17 (im Vorjahr Euro 1.266,00), davon gegenüber dem Gesellschafter ODDO BHF SCA Euro 70.297,17 (im Vorjahr Euro 1.266,00). Weitere Erstattungsansprüche in Höhe von Euro 96.691,76 (im Vorjahr Euro 111.307,56) aus Gewerbe-, Körperschafts-, Kapitalertrags- und Umsatzsteuer der ODDO SEYDLER BANK AG. Eine Bar Sicherheitsleistung gegenüber dem zentralen Kontrahenten in Österreich in Höhe von Euro 50.000,00 und Forderungen gegenüber eigenen Mitarbeitern in Höhe von Euro 17.099,62 (im Vorjahr Euro 15.642,90).

2.6 Aktive Rechnungsabgrenzung

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten im Wesentlichen Abgrenzungen für schon vorab gezahlte Nutzungsentgelte von Softwareprodukten und Marktdaten.

2.7 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten belaufen sich auf Euro 0,00 (im Vorjahr Euro 852.065,21).

2.8 Passivischer Handelsbestand

Der passivische Handelsbestand in Höhe von Euro 2.320.222,51 besteht aus den Leerverkäufen von Wertpapieren des Handelsbestandes und ist täglich fällig. Der passivische Handelsbestand setzt sich zusammen aus Leerverkäufen von festverzinslichen Wertpapieren in Höhe von Euro 1.513.378,40 und Leerverkäufen von Aktien in Höhe von Euro 806.844,11.

2.9 Sonstige Verbindlichkeiten

Bei den sonstigen Verbindlichkeiten handelt es sich vorwiegend um Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt aus noch abzuführender Lohnsteuer sowie um Verbindlichkeiten gegenüber diversen Dienstleistern in Höhe von Euro 387.468,95.

2.10 Passive Rechnungsabgrenzungsposten

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von Euro 20.416,67 (im Vorjahr Euro 24.791,67) enthalten im Wesentlichen Abgrenzungen aus bereits vereinnahmten Zahlungen aus der Dienstleistung Designated Sponsoring, die bestimmte Leistungszeiträume nach dem Bilanzstichtag betreffen.

2.11 Rückstellungen

Rückstellungsspiegel (in Tsd. Euro):

Stand zum 1. Januar 20 19 Verbrauch Auflösung Zuführung Stand zum 31. Dezember 20 19
Steuerrückstellungen 625 0 625 0 0
Andere Rückstellungen 1.216 1.126 90 566 566
Summe 1.841 1.126 715 566 566

Die anderen Rückstellungen beinhalten als wesentliche Einzelposten Rückstellungen für Personalkosten in Höhe von Euro 111.833,59 sowie Rückstellungen für die anderen Verwaltungsaufwendungen in Höhe von Euro 454.611,88. Zinsbezogene Geschäfte im Bankbuch der Bank spielen eine untergeordnete bzw. keine Rolle im Geschäftsbetrieb der ODDO SEYDLER BANK AG. Eine Drohverlustrückstellung bezüglich der verlustfreien Bewertung des Anlage-/Bankbuchs gemäß IDW RS BFA 3 ist somit nicht erforderlich.

2.12 Fonds für allgemeine Bankrisiken

In diesem Geschäftsjahr wurde gemäß § 340e Abs. 4 i.V.m. § 340g HGB der Sonderposten „Fonds für allgemeine Bankrisiken“ nicht rollierend angepasst. Die Neuberechnung erfolgte auf der Grundlage des durchschnittlichen Ertrags aus dem Handelsbuch der letzten 5 Geschäftsjahre und ergab einen Auflösungsbetrag in Höhe von Euro 2.023.778,98 (darin enthalten die theoretische Auflösung aus dem Vorjahr in Höhe von Euro 1.001.690,53). Auf die Auflösung wurde verzichtet. Der Fonds für allgemeine Bankrisiken beläuft sich damit weiterhin auf Euro 4.337.053,25.

2.13 Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital beträgt unverändert Euro 511.291,88.

Die Zahl der ausgegebenen Aktien beträgt 1.000 Stück. Es wurden ausschließlich vinkulierte Namensaktien ausgegeben. Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 15. August 2001 erfolgte die Umstellung auf den Namen lautende, nennwertlose Stückaktien.

Die Gewinnrücklagen betragen unverändert Tsd. Euro 18.195. In den Gewinnrücklagen sind gesetzliche Rücklagen in Höhe von Tsd. Euro 51 enthalten.

Der Vorjahresabschluss wurde in der Sitzung des Aufsichtsrats der ODDO SEYDLER BANK AG am 13. März 2019 vom Aufsichtsrat gebilligt und damit festgestellt.

Der Jahresfehlbetrag des Berichtsjahres beträgt Euro 0,00 bedingt durch die Verlustübernahme der ODDO BHF Bank AG in Höhe von Euro 3.774.627,77. Der Verlustvortrag in der Bilanz bleibt unverändert zum Vorjahr bei Euro 4.664.064,11.

2.14 Bestellung von Sicherheiten

Gegenüber HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, Düsseldorf, waren zum Bilanzstichtag die gesamten Handelsdepotbestände zur Deckung bestehender und zukünftiger Verpflichtungen aus der Wertpapierabwicklung mit einer Verfügungsbeschränkung versehen. Die Verpfändung dient unverändert als Sicherheit für Avale für die Börsenabwicklung bei den Börsen Berlin und München (je Tsd. Euro 150), der Börse Düsseldorf (Tsd. Euro 175) und der Börse Hamburg (Tsd. Euro 50). Für die Mietavale zugunsten der e-shelter GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main, (Tsd. Euro 6) und der IntReal International Real Estate, Hamburg, (Tsd. Euro 140) ist bei der HSBC Trinkaus & Burkhardt AG eine Barhinterlegung (Tsd. Euro 124) in Form eines Festgelds getätigt worden.

3. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

3.1 Zinserträge, Zinsaufwendungen und andere laufende Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren

In diesen Posten sind auch die Zinserträge, Zinsaufwendungen und andere laufende Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren, die im Zusammenhang mit Handelsbuchpositionen stehen, ausgewiesen, da diese Vorgehensweise der internen betriebswirtschaftlichen Steuerung der Bank entspricht.

3.2 Provisionserträge / Provisionsaufwendungen

Es handelt sich im Wesentlichen um Platzierungsprovisionen aus den durchgeführten Kapitalmarkttransaktionen, Vermittlungsprovisionen von Kapitalmarkttransaktionen, Erträge aus dem Designated Sponsoring und Research und die XETRA Specialist Fee. Die Aufwandsseite wird bestimmt durch Vermittlungsprovisionen im Kapitalmarktgeschäft.

3.3 Nettoertrag des Handelsbestands

Hier sind sämtliche Kursgewinne und –verluste aus Wertpapiergeschäften des Handelsbestandes enthalten. Sämtliche Erträge wurden im Inland erwirtschaftet. Aufwendungen der Geschäftsabwicklung werden, soweit sie Geschäften einzeln zuzurechnen sind, unter den Erträgen bzw. Aufwendungen des Handelsbestands gegliedert. In diesem Geschäftsjahr wurde der Sonderposten „Fonds für allgemeine Bankrisiken“ nicht verändert. Rein rechnerisch ergab sich eine Auflösung von Euro 2.023.778,98. Aus der Devisenkonvertierung für die Geschäftsabwicklung des Handelsbestands resultierte ein Devisenkursverlust in Höhe von Euro 73.585,54 (im Vorjahr Euro 114.552,68).

3.4 Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich auf Euro 511.345,91 (im Vorjahr Euro 284.015,65). Wesentliche Einzelposten sind Erträge aus Beratungsdienstleistungen in Höhe von Euro 189.400,00 (im Vorjahr Euro 2.000,00), ein Baukostenzuschuss in Höhe von Euro 100.000,00, periodenfremde Erlöse in Höhe von Euro 59.317,11 (im Vorjahr: Euro 101.038,54) und die Auflösung von Rückstellungen in Höhe von Euro 89.864,53 (im Vorjahr Euro 93.726,18).

3.5 Allgemeine Verwaltungsaufwendungen

Der Personalaufwand beträgt im Berichtsjahr Tsd. Euro 7.238 (im Vorjahr Tsd. Euro 7.211). Neben Gehältern und Aufwendungen für die soziale Sicherheit sind als variable, vom Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit abhängige Vergütungsbestandteile, Tantiemen und Sonderzahlungen für das Berichtsjahr hier ausgewiesen.

Die anderen Verwaltungsaufwendungen betragen Tsd. Euro 8.692 (im Vorjahr Tsd. Euro 7.290). Wesentliche Bestandteile der anderen Verwaltungsaufwendungen sind Prüfungs-, Rechts- und Beratungsaufwendungen von Tsd. Euro 1.526 (im Vorjahr Tsd. Euro 930), Nutzungsgebühren für Informationsdienste von Tsd. Euro 3.016 (im Vorjahr Tsd. Euro 2.396), Wartungskosten für Hardware und Software von Tsd. Euro 1.416 (im Vorjahr Tsd. Euro 1.236), Raum- und Betriebskosten von Tsd. Euro 958 (im Vorjahr Tsd. Euro 1.203), Börsengebühren von Tsd. Euro 585 (im Vorjahr Tsd. Euro 582) und Beiträge von Tsd. Euro 149 (im Vorjahr Tsd. Euro 129).

3.6 Außerordentliche und sonstige betrieblich Erträge/Aufwände

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 sind keine außerordentlichen Erträge/Aufwände angefallen.

3.7 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Hierin sind die Gewerbeertragsteuer, die Körperschaftsteuer und der Solidaritätszuschlag zur Körperschaftsteuer ausgewiesen. Aufgrund des negativen Betriebsergebnisses im abgelaufenen Geschäftsjahr fallen keine Ertragssteuern an. Der unter dem Posten Steuern ausgewiesene Betrag resultiert aus Nachzahlungen für vergangene Geschäftsjahre, resultierend aus der Steuererklärung in Höhe von Tsd. Euro 79 und der Auflösung von Steuerrückstellung nach Abschluss einer Betriebsprüfung in Höhe von Tsd. Euro 638. Somit wird ein Ertrag aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von Tsd. Euro 544 (im Vorjahr Tsd. Euro 0) ausgewiesen.

3.8 Angaben nach § 34 Abs. 2 Nr. 1 RechKredV

Alle Erträge sind im Inland erwirtschaftet worden und angefallen.

4. Sonstige Angaben

4.1 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es liegen folgende Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen bzw. anderen Dauerschuldverhältnisse bis zum jeweiligen Vertragsende vor (in Tsd. Euro).

Vertragsgegenstand zum 31.12.2019 Vertragsart Verpflichtung
Kraftfahrzeuge Leasing 144
Computer-Hardware und Informationsdienste Leasing 2.304
Geschäftsräume, BCC, Börsenräume, Kfz-Stellplätze Miete 1.415
Summe 3.863

4.2 Honorar für Abschlussprüfer

Das von dem Abschlussprüfer PricewaterhouseCoopers für das Geschäftsjahr 2019 berechnete Gesamthonorar für die Abschlussprüfungsleistungen beträgt netto Euro 105.000,00 und andere Bestätigungsleistungen in Form der WpHG-Prüfung 2019 in Höhe von netto Euro 85.000,00.

4.3 Arbeitnehmer

Die Anzahl der im Durchschnitt beschäftigten Arbeitnehmer betrug im Geschäftsjahr 2019 63 (inkl. Vorstand; im Vorjahr 63). Es handelt sich ausschließlich um Angestellte.

4.4 Mitglieder des Geschäftsführungsorgans und des Aufsichtsrats

Mitglieder des Vorstands :

Herr Holger Gröber, Diplom-Politologe und Bankkaufmann, Bad Homburg v.d.H., Vorstand Finanzen und Administration

Herr René Parmantier, Diplom-Betriebswirt (VWA), Bad Homburg v.d.H., Handelsvorstand

Herr Grégoire Charbit, Managing Partner ODDO BHF SCA, Paris, Vorstand Compliance

Herr Christophe Tadié, Managing Partner ODDO BHF SCA, Paris, Vorstand Risikomanagement

Mitglieder des Aufsichtsrates :

Herr Werner Taiber, Aufsichtsratsvorsitzender ODDO BHF Asset Management, Düsseldorf, war im Geschäftsjahr 2019 durchgängig Mitglied des Aufsichtsrates.

Herr Jean-Pierre Pinatton, Aufsichtsratsvorsitzender der ODDO BHF SCA, Paris, (Stellvertretender Vorsitzender), war im Geschäftsjahr 2019 durchgängig Mitglied des Aufsichtsrates.

Herr Olivier Gaucheron, CFO ODDO BHF SCA, Paris, war im Geschäftsjahr 2019 durchgängig Mitglied des Aufsichtsrates.

Angabe nach § 340a Abs 4 Nr. 1 HGB

Herr Grégoire Charbit hat darüber hinaus folgende, in der Tabelle aufgezeigte, Aufsichtsratsmandate inne:

Gesellschaft Position
ODDO BHF Asset Management GmbH Mitglied des Aufsichtsrats
ODDO BHF Private Equity SAS Mitglied des Aufsichtsgremiums

Herr Christophe Tadié hat darüber hinaus folgende, in der Tabelle aufgezeigte, Aufsichtsratsmandate inne:

Gesellschaft Position
Fond de Garantie des Depots et de Rèsolution Mitglied des Conseil de Surveillance
FRANKFURT-TRUST Investment-Gesellschaft mbH Mitglied des Aufsichtsrats
ODDO BHF Asset Management GmbH Mitglied des Aufsichtsrats
ODDO BHF Private Equity SAS Mitglied des Aufsichtsgremiums
ODDO BHF (Schweiz) AG Mitglied des Verwaltungsrats

Herr Werner Taiber hat darüber hinaus folgende, in der Tabelle aufgezeigte, Aufsichtsratsmandate inne:

Gesellschaft Position
ODDO BHF Aktiengesellschaft Mitglied des Aufsichtsrats

Herr Jean-Pierre Pinatton hat darüber hinaus folgende, in der Tabelle aufgezeigte, Aufsichtsratsmandate inne:

Gesellschaft Position
ODDO BHF SCA Mitglied des Aufsichtsrats
ODDO BHF Aktiengesellschaft Mitglied des Aufsichtsrats

Herr René Parmantier hat darüber hinaus folgende, in der Tabelle aufgezeigte, Mandate inne:

Gesellschaft Position
ODDO BHF Asset Management Mitglied des Aufsichtsrats

Andere gesetzliche Vertreter und Mitarbeiter der Gesellschaft nahmen im Berichtsjahr keine Aufsichtsratsmandate wahr.

4.5 Bezüge der Mitglieder des Geschäftsführungsorgans und des Aufsichtsrats

Die Gesamtbezüge des Vorstandes belaufen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf Tsd. Euro 620 (im Vorjahr Tsd. Euro 784). Zahlungen an den Aufsichtsrat in Höhe von Euro 50.000,00 zuzüglich Umsatzsteuer wurden in 2019 geleistet.

4.6 Gruppenzugehörigkeit

Die ODDO BHF Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, Deutschland, hält 100 Prozent der ausstehenden Aktien der ODDO SEYDLER BANK AG.

4.7 Einbeziehung in einen Konzernabschluss

Mutterunternehmen, das den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen aufstellt, ist die ODDO BHF AG, mit Hauptsitz in Frankfurt am Main, Deutschland.

Der Konzernabschluss der Muttergesellschaft für den kleinsten Kreis wird im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Mutterunternehmen, das den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen aufstellt, ist die Oddo BHF SCA. mit Hauptsitz in Paris, Frankreich.

Der Konzernabschluss der Muttergesellschaft für den größten Kreis wird bei dem „Registre du Commerce et des Societes“ in Paris, Frankreich, unter der Nummer 652 027 384 R.C.S. Paris veröffentlicht.

5. Nachtragsbericht

Darüber hinaus sind nach Schluss des Geschäftsjahres keine weiteren Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten.

 

Frankfurt am Main, den 26. Februar 2020

René Parmantier, Vorstand

Holger Gröber, Vorstand

Christophe Tadié, Vorstand

Grégoire Charbit, Vorstand

Entwicklung des Anlagevermögens vom 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2019

Anschaffungskosten
Stand am 01.01.2019
EUR
Zugänge
EUR
Umbuchungen
EUR
I. Immaterielle Anlagewerte
1. EDV-Software 4.068.719,61 245.366,99 0,00
2. Sonstige immaterielle Anlagewerte 0,00 225.000,00 0,00
4.068.719,61 470.366,99 0,00
II. Sachanlagen
1. Geschäftsausstattung 563.504,31 16.985,69 0,00
2. Hardware 1.518.331,15 124.585,00 0,00
3. Einbauten 286.314,62 20.617,97 0,00
4. GWG bis 410 Euro 0,00 37.899,03 0,00
2.368.150,08 200.087,69 0,00
6.436.869,69 670.454,68 0,00
Anschaffungskosten
Abgänge
EUR
Stand am 31.12.2019
EUR
I. Immaterielle Anlagewerte
1. EDV-Software 1.764,90 4.312.321,70
2. Sonstige immaterielle Anlagewerte 0,00 225.000,00
1.764,90 4.537.321,70
II. Sachanlagen
1. Geschäftsausstattung 0,00 580.490,00
2. Hardware 23.390,11 1.619.526,04
3. Einbauten 0,00 306.932,59
4. GWG bis 410 Euro 0,00 37.899,03
23.390,11 2.544.847,66
25.155,01 7.082.169,36
Kumulierte Abschreibungen
Stand am 01.01.2019
EUR
Zugänge
EUR
Zuschreibungen
EUR
I. Immaterielle Anlagewerte
1. EDV-Software 3.752.495,11 172.368,09 0,00
2. Sonstige immaterielle Anlagewerte 0,00 0,00 0,00
3.752.495,11 172.368,09 0,00
II. Sachanlagen
1. Geschäftsausstattung 270.486,81 44.069,69 0,00
2. Hardware 783.497,04 191.798,00 0,00
3. Einbauten 232.336,62 34.557,97 0,00
4. GWG bis 410 Euro 0,00 37.899,03 0,00
1.286.320,47 308.324,69 0,00
5.038.815,58 480.692,78 0,00
Kumulierte Abschreibungen
Abgänge
EUR
Stand am 31.12.2019
EUR
I. Immaterielle Anlagewerte
1. EDV-Software 0,00 3.924.863,20
2. Sonstige immaterielle Anlagewerte 0,00 0,00
0,00 3.924.863,20
II. Sachanlagen
1. Geschäftsausstattung 0,00 314.556,50
2. Hardware 0,00 975.295,04
3. Einbauten 0,00 266.894,59
4. GWG bis 410 Euro 0,00 37.899,03
0,00 1.594.645,16
0,00 5.519.508,36
Buchwerte
Stand am 31.12.2019
EUR
Vorjahr
TEUR
I. Immaterielle Anlagewerte
1. EDV-Software 387.458,50 316
2. Sonstige immaterielle Anlagewerte 225.000,00 0
612.458,50 316
II. Sachanlagen
1. Geschäftsausstattung 265.933,50 293
2. Hardware 644.231,00 735
3. Einbauten 40.038,00 54
4. GWG bis 410 Euro 0,00 0
950.202,50 1.082
1.562.661,00 1.398

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die ODDO SEYDLER BANK AG, Frankfurt am Main

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der ODDO SEYDLER BANK AG, Frankfurt am Main, – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der ODDO SEYDLER BANK AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2018 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden „EU-APrVO“) unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Aus unserer Sicht war folgender Sachverhalt am bedeutsamsten in unserer Prüfung:

[1] Bewertung der Finanzinstrumente des Handelsbestands

Unsere Darstellung dieses besonders wichtigen Prüfungssachverhalts haben wir wie folgt strukturiert:

(1) Sachverhalt und Problemstellung

(2) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

(3) Verweis auf weitergehende Informationen

Nachfolgend stellen wir den besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar:

[1] Bewertung der Finanzinstrumente des Handelsbestands

(1) Im Rahmen der Tätigkeit als Market-Maker kauft und verkauft die ODDO Seydler Bank AG Aktien und Schuldverschreibungen. Die Gesellschaft ordnet diese Bestände im Zugangszeitpunkt entsprechend dem beabsichtigten Geschäftszweck dem Handelsbestand zu. Der Handelsbestand wird auf Einzelgeschäftsebene zum beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung eines Risikoabschlags gemäß § 340e Abs. 3 Satz 1 iVm Abs. 4 HGB bewertet. Der Risikoabschlag wird bei aktiven Handelsbeständen vom Marktwert abgezogen und bei passiven Handelsbeständen dem Marktwert hinzugerechnet. Im Rahmen der Bewertung der Finanzinstrumente des Handelsbestands differenziert die Gesellschaft zwischen Finanzinstrumenten, für die aktive Märkte bestehen, und Finanzinstrumenten, für die weniger liquide Märkte bestehen.

Für Finanzinstrumente, für die aktive Märkte vorliegen, verwendet die Gesellschaft entsprechend § 255 Abs. 4 Satz 1 HGB zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts den Marktpreis am Abschlussstichtag, sofern die Börsen- oder Marktpreise nicht nachweisbar durch außergewöhnliche Umstände (insbesondere erzwungene Geschäfte, zwangsweise Liquidationen oder Notverkäufe) beeinflusst wurden.

Die Gesellschaft stuft Finanzinstrumente, die durch eine Handelsabteilung der Bank beidseitig nicht quotiert sind und über eine durchschnittliche Haltedauer von mehr als 60 Kalendertagen unverändert geblieben sind, als weniger liquide ein und ordnet diese einem separierten Portfolio zu. Weniger liquide Finanzinstrumente mit einem Marktwert unter T€ 2,5 werden vollständig abgeschrieben. Bei Finanzinstrumenten mit einem über T€ 2,5 liegenden Marktwert erfolgt eine individuelle Analyse hinsichtlich eines etwaigen Bedarfs zur Berichtigung des letzten auf einem aktiven Markt beobachteten Marktpreis. Hierbei wurden zwei Finanzinstrumente abgeschrieben. Für zwei weitere Finanzinstrumente hat der Vorstand die Fortführung der Anschaffungskosten gem. § 255 Abs. 4 Satz 3 und 4 HGB beschlossen.

Zum 31. Dezember 2019 wies der aktive Handelsbestand einen Betrag von T€ 12.801 und der passivische Handelsbestand einen Betrag von T€ 2.320 aus. Abschreibungen und Zuschreibungen aus weniger liquiden Handelsbeständen werden als Kursgewinne bzw. Kursverluste unter der GuV-Position „Nettoertrag des Handelsbestands“ ausgewiesen.

Aus unserer Sicht war die Bewertung der Handelsbestände im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung, da es sich um betragsmäßig bedeutsame Posten handelt (59 % der Bilanzaktiva und 11 % der Bilanzpassiva), die mit Schätzunsicherheiten behaftet sind, da deren Bewertung teilweise davon abhängig ist, wie die gesetzlichen Vertreter die Marktaktivität der Handelsbestände und ggf. die zukünftigen Zahlungsströme einschätzen.

(2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir zunächst anhand einer Einsichtnahme in die schriftlich fixierte Ordnung sowie von Befragungen die Vorgaben der Bank an eine Zuordnung von Finanzinstrumenten zum Handelsbestand überprüft. Weiterhin haben wir die Einstufung der weniger liquiden Handelsbestände nach den von der Bank definierten Kriterien sowie die Bewertung entsprechend der Vorgaben stichprobenhaft nachvollzogen.

Die Bewertung der Handelsbestände, für die ein aktiver Markt vorlag, haben wir geprüft, indem wir die von der Gesellschaft zur Bewertung herangezogenen Marktpreise anhand von Marktpreisen externer Quellen überprüft haben. Hierbei haben wir insbesondere Vergleichskurse der Marktdatenanbieter Bloomberg und Refinitiv verwendet.

Die weniger liquiden Handelsbestände haben wir hinsichtlich der sachgerechten Berücksichtigung der durch die Bank festgelegten Schwellenwerte analysiert. Für weniger liquide Handelsbestände mit einem Marktwert unter T€ 2,5 haben wir die von der Bank vorgenommene Abschreibung überprüft. Bzgl. der weniger liquiden Handelsbestände mit einem Marktwert über T€ 2,5 haben wir die individuelle Analyse des jeweiligen Finanzinstruments nachvollzogen und deren Angemessenheit beurteilt. Für das Finanzinstrument, für das der Vorstand die Fortführung der Anschaffungskosten beschlossen hat, haben wir die durch die Bank durchgeführte Analyse auf Plausibilität mit den uns vorliegenden Informationen geprüft und uns die Würdigung und den Beschluss durch den Vorstand hinsichtlich der Bewertung anhand der Protokollierung der Vorstandssitzung nachweisen lassen.

Auf Basis unserer Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass die von der Gesellschaft durchgeführte Bewertung hinreichend begründet ist, um insgesamt eine angemessene Bewertung der unter dem Handelsbestand ausgewiesenen Finanzinstrumente zu gewährleisten.

(3) Die Angaben der Gesellschaft zum aktivischen Handelsbestand sind in den Angaben 1.3, 2.2 und 2.3 und zum passivischen Handelsbestand in den Angaben 1.5 und 2.8 des Anhangs. Die Angaben zum Nettoertrag des Handelsbestands sind in Angabe 3.3 des Anhangs enthalten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 21. März 20189 als Abschlussprüfer gewählt. Wir sind ununterbrochen seit dem Rumpfgeschäftsjahr zum 31. Dezember 2015 als Abschlussprüfer der ODDO SEYDLER BANK AG, Frankfurt am Main, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Stefan Palm.

 

Frankfurt am Main, den 27. Februar 2020

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Stefan Palm, Wirtschaftsprüfer

ppa. Muriel Atton, Wirtschaftsprüfer

Der Jahresabschluss ist noch nicht festgestellt.

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