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Börsianer verlieren den Glauben an Snapchat

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Zum Börsengang von Snapchat (bzw. der Snap Inc.) waren die Analysten euphorisch und mit ihnen die Börsianer. Schuld daran war eine Studie, die in dem Börsengang einen Highflyer sah – mit zwei oder gar dreistelligen prozentualen Zuwächsen. Danach stürzte der Aktienkurs um 10 Prozent ab. Das kommt selten vor und weckt Aufmerksamkeit auch bei dem Personenkreis, der dort nicht investiert hat. Nun wird die Aktie des Unternehmens unter dem Ausgabekurs notiert. 

Morgan Stanley hatte einen wenig günstigen Analysten-Kommentar veröffentlicht. Es war bemerkenswert, da dieses Institut Snapchat an die Börse gebracht hatte – begleitet von Lobeshymnen über dessen Potenzial.

Den Vorgängern der Generation Y war der Sinn von Snapchat nicht verständlich. Ist ja ganz nett, wenn Fotos und Videos verfremdet werden können und sich nach einiger Zeit von selbst löschen! Das begeistert kurze Zeit und passt in die Palette von Unternehmungen, die sich nicht zwingend an der Börse versuchen – Pokémon Go als Beispiel! Der Leser sollte nachdenken, was das einmal war.

Gleichwohl war die Börse am Anfang von Snapchat begeistert. Der Kurs wuchs in die Höhe von Träumen. Jedes neue Unternehmen aus dem Silicon Valley wird irgendwann die Frage gestellt, ob daraus das neue Facebook oder nur Twitter mit bekannten Misserfolgen werden könnte – von dessen Zuspruch bei Mr. Trump abgesehen! Auch Facebook hatte anfangs Probleme, bevor es einen Siegeszug an der Börse erlebte und mit einem Börsenwert zum heute fünftgrößten Unternehmen wuchs.

Ob Snapchat eine Kehrtwende vollzieht, ist kaum anzunehmen. Facebook ist direkter Wettbewerber und spielt seine Dominanz gegenüber Snapchat aus. Facebook hatte 2012 keinen Wettbewerber, als es sich an der Börse versuchte. Instagram ist die Kopieranstalt für Ideen von Snapchat. Die Zahl der Nutzer ist dort viermal so hoch. Das bedenken Unternehmen, die Werbung platzieren wollen.

Snapchat könnte dem Weg von Twitter folgen – mit und ohne Mr. Trump. Anleger sollten dies bedenken, wenn sie überlegen, niedrige Kurse auszunutzen und sich damit vielleicht in den grauen Niedergang einreihen.

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