Wut auf die Touristeninsel: Auf der beliebten Baleareninsel Mallorca macht sich in Teilen der Bevölkerung offenbar wachsender Unmut über deutsche Urlauber und Immobilienbesitzer breit.
Im malerischen Küstenort Santanyi, seit Jahren Hotspot für deutsche Zweitwohnbesitzer, haben Unbekannte in der Nacht auf mehreren Autos und Ladenfassaden Schmierereien hinterlassen. In roter Farbe prangten Botschaften wie „Deutsche raus“ und „Ausländische Käufer fahrt zur Hölle“ an Dutzenden Geschäften und Fahrzeugen mit ausländischen Kennzeichen.
Die Ortspolizei bestätigte der Deutschen Presse-Agentur die Vorfälle. Viele Betroffene sind schockiert – Santanyi gilt eigentlich als friedlicher Rückzugsort für Auswanderer, Zweitwohnungsbesitzer und Langzeiturlauber aus Deutschland. Zahlreiche Restaurants, Galerien und Läden werden von Deutschen betrieben.
Hintergrund der wachsenden Spannungen ist der boomende Immobilienmarkt, der in vielen Orten auf Mallorca seit Jahren für Konflikte sorgt. Immer mehr Einheimische können sich das Leben auf der Insel kaum noch leisten, während ausländische Investoren Luxusimmobilien aufkaufen.
Erst vor wenigen Wochen hatten Demonstranten in Palma gegen Overtourism und Ausverkauf der Insel protestiert. Die jetzt aufgetauchten Hassparolen zeigen, dass aus stillem Ärger zunehmend offener Frust wird.
Die Polizei ermittelt nun wegen Sachbeschädigung – und viele Deutsche in Santanyi hoffen, dass aus Worten keine Taten werden.