Die Verbraucherzentrale warnt aktuell vor einer besonders perfiden Phishing-Welle, die gezielt PayPal-Nutzer in Deutschland betrifft. Laut der Warnung vom 20. Juni 2025 versenden Kriminelle täuschend echte E-Mails, die den Eindruck erwecken, von PayPal selbst zu stammen. Darin wird behauptet, das jeweilige Konto sei aufgrund „verdächtiger Aktivitäten“ eingeschränkt worden. Ziel der Mails ist es, die Empfänger dazu zu bringen, auf einen Link zu klicken und sensible Zugangsdaten preiszugeben.
Neue Phishing-Methode nutzt echte Namen und offizielle Logos
Im Gegensatz zu früheren Betrugsversuchen setzen die aktuellen E-Mails auf personalisierte Anreden, professionelle Gestaltung und den Einsatz offizieller Logos. Die Masche wirkt dadurch besonders glaubwürdig. Tatsächlich führen die enthaltenen Links jedoch auf gefälschte Websites, über die Zugangsdaten und Identitätsdokumente abgegriffen werden.
Erkennbar sind solche Betrugsmails meist an:
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unseriösen Absenderadressen
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Drohungen und Zeitdruck („Ihr Konto wird in 24 Stunden gesperrt“)
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falschen Links (nicht paypal.de, sondern abweichende Domains)
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Rechtschreibfehlern und ungewöhnlicher Sprache
Hintergrund: Was ist Phishing?
Phishing (zusammengesetzt aus „Password“ und „Fishing“) bezeichnet den Versuch, über gefälschte E-Mails oder Webseiten persönliche Daten zu stehlen. Angreifer geben sich dabei als vertrauenswürdige Institutionen wie Banken, Versandhändler oder Zahlungsdienste aus. Ziel ist der Zugriff auf Konten oder Kreditkarteninformationen.
Deutschland stark betroffen – Milliardenverluste durch Phishing
Laut der Plattform datensicherheit.de liegt Deutschland weltweit auf Platz zwei bei Phishing-Angriffen. Im Jahr 2024 wurden über 37 Millionen Angriffsversuche registriert. Besonders häufig ins Visier geraten dabei PayPal-Konten – rund 14 Prozent aller Phishing-Mails weltweit werden in Deutschland versendet.
Die finanziellen Schäden durch solche Angriffe sind enorm: Insgesamt gehen die Schätzungen von 267 Milliarden Euro jährlichem Verlust durch Finanzkriminalität aus – ein bedeutender Teil davon ist auf Phishing zurückzuführen.
So schützen sich PayPal-Nutzer
Die Verbraucherzentrale empfiehlt:
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Keine Links aus verdächtigen E-Mails anklicken
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Bei Unsicherheit direkt über die PayPal-App oder Website einloggen
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Verdächtige E-Mails sofort in den Spam-Ordner verschieben
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Passwort ändern bei Verdacht auf Betrug
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PayPal informieren und Vorfall melden
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Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren
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Regelmäßig Kontoaktivitäten überprüfen
Zudem ist es ratsam, alle offiziellen Nachrichten ausschließlich über das interne Nachrichtencenter von PayPal zu prüfen. So können Nutzer sicher sein, ob es sich um eine echte Nachricht handelt.
Fazit
Die aktuelle Betrugswelle zeigt: Phishing-Angriffe werden zunehmend raffinierter. Gerade die große Verbreitung von Online-Zahlungsdiensten wie PayPal macht viele Menschen zu potenziellen Zielen. Wer die gängigen Warnsignale kennt und bei verdächtigen Nachrichten umsichtig handelt, kann sich jedoch wirksam schützen.