Am kommenden Samstag veranstaltet die US-Armee eine aufwendig inszenierte Militärparade zum 250. Jubiläum ihrer Gründung. Die Parade kostet laut offiziellen Angaben zwischen 25 und 40 Millionen US-Dollar und wird live im Fernsehen übertragen. Besonders pikant: Der Termin fällt auf den Geburtstag von Präsident Donald Trump, der die Parade persönlich von einer eigens errichteten Ehrentribüne aus verfolgen wird.
„Zufall“, betont das Pentagon
Armee-Minister Dan Driscoll erklärte gegenüber USA TODAY, dass die Planung der Parade schon vor seiner Amtszeit begonnen habe – der Zeitpunkt sei rein zufällig.
„Es sei denn, Soldaten vor 170 Jahren hätten das absichtlich geplant“, so Driscoll augenzwinkernd.
Er bezeichnete die Veranstaltung als „einmalige Gelegenheit einer Generation“, um die Stärke und das Talent der Streitkräfte zu demonstrieren. Die Parade sei zudem ein wichtiger Baustein in der Nachwuchsgewinnung für die Armee.
Kritik: Personenkult statt Patriotismus
Oppositionelle Stimmen sehen in der Parade jedoch vor allem eines: Selbstdarstellung für Präsident Trump.
Senator Jack Reed (Demokraten) nannte das Spektakel einen „egoistischen Versuch, alles auf Trump zu zentrieren“ und kritisierte die hohen Kosten, insbesondere vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Spannungen.
Die Parade umfasst:
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Dutzende gepanzerten Fahrzeuge, darunter 38 Abrams-Kampfpanzer
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Historische und moderne Militäruniformen
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Hubschrauber, Oldtimer-Kampfflugzeuge, Pferde, zwei Maultiere – und ein Hund
Einsatz der Nationalgarde in Los Angeles sorgt für zusätzlichen Zündstoff
Die Parade findet außerdem im Schatten der umstrittenen Nationalgarde-Einsätze in Los Angeles statt. Trump hatte Tausende Soldaten zur Unterstützung bei Migrationskontrollen und zum Schutz von Bundesgebäuden entsandt – gegen den ausdrücklichen Willen des kalifornischen Gouverneurs Gavin Newsom.
Driscoll verteidigte die Maßnahme:
„Der Präsident tut genau das, was er im Wahlkampf angekündigt hat. Unser System ist für solche Momente geschaffen.“
Das Heimatschutzministerium hat zusätzlich über 20.000 weitere Nationalgardisten für Grenzschutz und Abschiebemaßnahmen angefordert. Die geschätzten Kosten: 3,6 Milliarden US-Dollar.
Wachsende Bedrohung durch Drohnen: „Täglich Thema Nummer eins“
Abseits der Innenpolitik sprach Driscoll auch über die zunehmende Gefahr durch billige, bewaffnete Drohnen – besonders inspiriert durch deren erfolgreichen Einsatz im Ukrainekrieg.
„Diese Bedrohung ist real – und sie beschäftigt uns jeden Tag. Was in der Ukraine passiert ist, hat Militärs weltweit aufgeschreckt.“
Er betonte, dass die US-Armee federführend an Gegenmaßnahmen gegen Drohnentechnologie arbeite – auch als Lehre aus den Milliardenverlusten durch einfache, aber effektive feindliche Drohnenangriffe.