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Hightech-Ermittlungen nach Amoklauf in Graz: Polizei setzt 3-D-Laser zur Tatortanalyse ein

RayMediaGroup (CC0), Pixabay

Nach dem schockierenden Amoklauf am BORG Dreierschützengasse in Graz laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren. Um den Tathergang lückenlos zu rekonstruieren und sämtliche Details des grausamen Verbrechens präzise zu dokumentieren, setzen die Spezialisten des Landeskriminalamts Steiermark modernste Technologie ein: Ein hochpräziser 3-D-Laserscanner kommt zum Einsatz und ermöglicht eine minutiöse digitale Erfassung des Tatorts.

Mit Hilfe dieser seit 2020 eingesetzten Technik, die bereits beim Wiener Terroranschlag wertvolle Dienste leistete, wird der Tatort vollständig dreidimensional vermessen. Das Gerät, dessen ungefährliche Laserstrahlen der Klasse eins angehören, erstellt ein exaktes 360-Grad-Abbild der Umgebung. So entsteht ein virtuelles Modell, das es den Ermittlern erlaubt, sich jederzeit im digital nachgebildeten Tatort zu bewegen – ohne diesen erneut betreten zu müssen. Diese hochdetaillierte Dokumentation dient nicht nur der Beweissicherung, sondern kann auch im Strafverfahren als Beweismittel verwendet werden.

Ein besonderer Vorteil dieser Technologie liegt in der Möglichkeit, auch nachträglich noch Messungen vorzunehmen, sollte sich im Verlauf der Ermittlungen weiterer Klärungsbedarf ergeben. Blutspurenanalysen, Schusswinkelbestimmungen und die Auswertung von Spurenbildern lassen sich anhand der erstellten 3-D-Modelle präzise durchführen. Solche technischen Hilfsmittel kommen vor allem bei schweren Gewaltverbrechen, Großschadenslagen oder Explosionen zum Einsatz und unterstützen die Arbeit der insgesamt rund 550 Tatortexperten in Österreich.

Parallel dazu verfolgen die Ermittler auch die digitalen Spuren des mutmaßlichen Täters. Laut einem Bericht der Salzburger Nachrichten soll der 21-jährige Amokschütze kurz vor der Tat ein Foto aus der Schule in einem sozialen Netzwerk veröffentlicht haben. Es zeigt offenbar den Boden der Schultoilette sowie seine eigenen Schuhe. Zudem habe er sich in der Gamerszene unter dem Namen eines der Täter des Schulmassakers von Columbine präsentiert. Die Polizei prüft derzeit die Echtheit dieser Hinweise. „Wir gehen diesem Hinweis nach“, erklärte Polizeisprecher Sabri Yorgun. Eine abschließende Bestätigung steht bislang aus.

Unterdessen wurden die Obduktionen der elf Todesopfer bereits abgeschlossen, Ergebnisse liegen jedoch noch nicht vor. Weitere Gutachten sollen in den kommenden Tagen erstellt werden.

Während die Ermittler jeden Stein umdrehen, bleibt die Frage bestehen: Wie konnte es zu dieser Tragödie kommen – und sind unsere Schulen ausreichend geschützt? Die Aufarbeitung des Amoklaufs wird noch lange andauern.

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