Der NDR trauert um eine seiner bekanntesten Stimmen: Carlo von Tiedemann ist am Sonntag im Alter von 81 Jahren in Hamburg gestorben. Die Familie bestätigte seinen Tod gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk. Seit den 1970er-Jahren war von Tiedemann eine der prägendsten Persönlichkeiten im Radio und Fernsehen des Nordens – charmant, spontan, norddeutsch-herzlich.
NDR-Intendant Knuth: „Ein echter Publikumsliebling“
„Wenn auf einen Menschen die Bezeichnung NDR Urgestein zutrifft, dann ist es Carlo von Tiedemann“, würdigte NDR-Intendant Joachim Knuth. „Der NDR hat ‚Carlo‘ viel zu verdanken – sein Tod ist ein herber Verlust.“
Karrierebeginn als Reporter – Durchbruch mit der „Aktuellen Schaubude“
Carlo von Tiedemann begann seine journalistische Laufbahn unter anderem beim Springer-Auslandsdienst in Buenos Aires, bevor er 1971 zum NDR kam. Dort moderierte er Radio-Klassiker wie „Sweet, soft & lazy“ oder die beliebte „NDR 2 Plattenkiste“.
Seinen bundesweiten Durchbruch feierte er ab 1976 als Moderator der legendären „Aktuellen Schaubude“ – gemeinsam mit Alida Gundlach und später Victoria Voncampe. Auch in den 2000ern prägte er das Unterhaltungsprogramm mit Formaten wie „NDR Quizshow“, „Carlo tauscht…“ oder „Carlo und Wigald auf Kur“.
Der Radiomann – bis ins hohe Alter aktiv
Carlo blieb dem Hörfunk stets treu – zuletzt war er bei NDR 90,3 und NDR Schlager regelmäßig zu hören, unter anderem mit der beliebten Rubrik „Carlo kennt sie alle…“. Auch im Podcast-Bereich war er aktiv – etwa in der „Grauzone“ mit Steffi Banowski.
Schauspiel & soziales Engagement
Als Schauspieler war er in Serien wie „Tatort“, „Großstadtrevier“ und „Adelheid und ihre Mörder“ in Gastrollen zu sehen. Für seine soziale Arbeit – etwa für das Kinderhospiz Sternenbrücke, die Obdachlosenhilfe Norderstedt und den Verein „Quickborn hilft“ – erhielt er 2020 das Bundesverdienstkreuz.
Abschied von einem echten Original
Carlo von Tiedemann war mehr als ein Moderator: Er war ein Mensch mit Herz, Witz und Haltung. Ein Teil norddeutscher Mediengeschichte. Generationen kannten seine Stimme – und viele werden sie nun schmerzlich vermissen.
Mach’s gut, Carlo. Und danke.