Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat neue Schutzmechanismen für Kleinanleger angekündigt. Künftig sollen Turbo-Zertifikate, auch bekannt als Hebelprodukte, strenger reguliert werden. Mit dieser Maßnahme will die Finanzaufsicht die Zahl von Verlustgeschäften bei unerfahrenen Anlegern reduzieren, wie sie am Dienstag mitteilte.
Turbo-Zertifikate gelten als risikoreiche Finanzinstrumente: Sie verstärken mit einem sogenannten Hebel die Kursentwicklungen – sowohl nach oben als auch nach unten. Vielen Anlegern, insbesondere im Privatkundenbereich, waren diese Risiken offenbar nicht ausreichend bewusst, was teils zu erheblichen finanziellen Verlusten führte.
Um dem entgegenzuwirken, sollen Anbieter künftig verpflichtet werden, Kenntnistests durchzuführen. Damit soll geprüft werden, ob potenzielle Käufer überhaupt die Funktionsweise und Risiken der Produkte verstehen. Ziel ist es, zu verhindern, dass Laien unbedacht in hochspekulative Zertifikate investieren.
Zusätzlich werden Vermarktung, Vertrieb und Verkauf dieser Produkte reguliert. Es ist vorgesehen, dass reine Werbeversprechen und aggressive Vertriebsstrategien eingeschränkt oder untersagt werden, um Fehleinschätzungen bei den Risiken zu vermeiden.
Die BaFin betonte, dass es nicht darum gehe, solche Produkte grundsätzlich zu verbieten. Vielmehr solle sichergestellt werden, dass sie nur von Anlegern genutzt werden, die ihre Wirkungsweise verstehen und sich der potenziellen Verlustrisiken bewusst sind.
Die neuen Maßnahmen sind Teil einer breiteren Strategie der BaFin, mehr Transparenz und Verbraucherschutz im Finanzsektor zu schaffen – ein Schritt, der von vielen Verbraucherschützern begrüßt wird.