Aktenzeichen: 3610 IN 972/25
Ein weiterer Name aus der Berliner Kreativ- und Textilszene verschwindet aus dem Wirtschaftsleben: Mit Beschluss vom 15. Mai 2025 hat das Amtsgericht Charlottenburg den Antrag der NAKT Studio GmbH auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens mangels Masse abgewiesen.
Die im Handelsregister unter HRB 254876 eingetragene Gesellschaft hatte ihren Sitz zuletzt in der Sonnenallee 120, 12045 Berlin und wurde gesetzlich vertreten durch Geschäftsführer Moritz Danner. Das Unternehmen war auf die Herstellung und den Verkauf von Textilwaren und Schmuck spezialisiert – ein Geschäftsfeld, das kreatives Potenzial mit hohem wirtschaftlichen Risiko verbindet.
Insolvenzverfahren nicht möglich – weil kein Geld mehr da ist
Die Schuldnerin selbst hatte den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Doch das Gericht stellte fest: Das verbliebene Vermögen reicht nicht aus, um auch nur die Mindestkosten des Verfahrens zu decken. Somit kommt es nicht zur Bestellung eines Insolvenzverwalters, keine Gläubigerbefragung, keine Verwertung – das Verfahren wird gemäß § 26 InsO abgewiesen.
Wirtschaftlicher Totalschaden
Für die Gläubiger der NAKT Studio GmbH ist dieser Beschluss ein schwerer Schlag: Ihnen bleibt in der Regel kein Rückfluss ihrer Forderungen. Für das Unternehmen bedeutet der Gerichtsbeschluss das faktische Ende – üblicherweise folgt auf eine solche Entscheidung die Löschung der Gesellschaft aus dem Handelsregister. Das kreative Projekt ist damit auch rechtlich abgeschlossen.
Möglichkeit zur Beschwerde
Gegen den Beschluss kann sofortige Beschwerde eingelegt werden – innerhalb von zwei Wochen ab Verkündung, Zustellung oder öffentlicher Bekanntmachung. Die Beschwerde ist beim Amtsgericht Charlottenburg, Amtsgerichtsplatz 1, 14057 Berlin einzureichen – schriftlich oder zur Niederschrift der Geschäftsstelle. Eine elektronische Einreichung ist zulässig, wenn sie den Anforderungen an sichere Übermittlungswege und elektronische Signaturen entspricht.
Fazit
Die Geschichte der NAKT Studio GmbH endet nicht mit einem großen Knall, sondern mit der nüchternen Feststellung eines Gerichts: Es ist nichts mehr da, nicht einmal genug für ein Insolvenzverfahren. Damit bleibt ein weiterer ambitionierter Versuch in der Berliner Designszene auf der Strecke – leise, endgültig und ohne Rückblick.
Amtsgericht Charlottenburg – Insolvenzgericht, 15. Mai 2025