CERN-Physiker gelingt Umwandlung durch Teilchenkollision – kein Schatz für Alchemisten
Was mittelalterliche Alchemisten jahrhundertelang vergeblich versuchten, haben Physiker am Europäischen Kernforschungszentrum (CERN) nun tatsächlich geschafft: Sie haben Blei in Gold verwandelt – wenn auch nur in winzigen Mengen und für den Bruchteil einer Sekunde.
Bei hochenergetischen Kollisionen von Bleikernen im Large Hadron Collider (LHC) – dem größten Teilchenbeschleuniger der Welt – konnten Forscher nachweisen, dass durch einen neu beobachteten Mechanismus drei Protonen aus einem Bleikern entfernt wurden. Zurück bleibt ein Atom mit 79 Protonen – Gold.
Doch wer nun von Reichtum träumt, den bremst das CERN sofort aus: „Die entstehende Goldmenge ist Billionen Mal zu gering, um daraus auch nur ein Schmuckstück herzustellen“, heißt es in der Mitteilung zur Studie, die im Fachjournal Physical Review erschienen ist. Zudem existiert das entstandene Gold nur für den Bruchteil einer Sekunde, bevor es sich wieder in andere Teilchen auflöst.
Hintergrund des Experiments ist die Erforschung des frühen Universums: Bei den Kollisionen entsteht ein Zustand extremer Energie und Dichte, der dem Quark-Gluon-Plasma gleicht – einem Materiezustand, der unmittelbar nach dem Urknall existiert haben soll.
„Der Traum der mittelalterlichen Alchemisten ist zwar technisch gesehen wahr geworden, aber ihre Hoffnungen auf Reichtum haben sich wieder einmal zerschlagen“, kommentiert das CERN augenzwinkernd.