Papst Leo XIV, bürgerlich Robert Francis Prevost, steht nach seiner Wahl zum neuen Papst sowohl in der Kritik als auch im Lob. Während einige seine historische Ernennung feiern, äußern Opferverbände wie das „Survivors Network of those Abused by Priests“ (SNAP) Besorgnis über seinen Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs während seiner Amtszeit in Chicago und Peru. SNAP fordert strengere Maßnahmen und eine Null-Toleranz-Politik gegenüber sexuellem Missbrauch in der Kirche.
Prevost, der aus Chicago stammt und die doppelte Staatsbürgerschaft der USA und Perus besitzt, war zuvor als Missionar und Bischof in Peru tätig. Seine Ernennung hat Diskussionen über frühere Missbrauchsfälle neu entfacht, insbesondere über die Vorwürfe, er habe nicht ausreichend auf Missbrauchsvorwürfe reagiert. Während seiner Zeit in Chicago soll ein wegen Missbrauchs beschuldigter Priester in die Nähe einer Schule versetzt worden sein, ohne die Schulleitung zu informieren. In Peru wurde Prevost vorgeworfen, Missbrauchsvorwürfe nicht gründlich untersucht zu haben. Der Vatikan bestreitet jegliches Fehlverhalten Prevosts.
Auf der anderen Seite wird Prevost von einigen Seiten für seinen Einsatz gegen Missbrauch in Südamerika gelobt. Er spielte eine Schlüsselrolle bei der Auflösung der ultrakonservativen Bewegung „Sodalitium Christianae Vitae“ in Peru, die wegen zahlreicher Missbrauchs- und Korruptionsvorwürfe aufgelöst wurde.
Trotz Kritik wird Prevost von einigen Geistlichen als engagierter Verfechter von Transparenz und Opferrechten beschrieben. Er selbst betonte öffentlich, dass er sexuellen Missbrauch verurteile und Opfer ermutige, sich zu melden. Beobachter hoffen, dass seine zukünftige Amtszeit von Entschlossenheit im Umgang mit Missbrauchsfällen geprägt sein wird.