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Mehr als nur Buffet: Warum All-Inclusive-Resorts ihre Gäste jetzt vor die Tür schicken

MIH83 (CC0), Pixabay

All-Inclusive-Urlaube galten lange als Inbegriff des sorglosen „Fly-and-flop“-Reisens – Sonnenliegen, Buffets, Cocktails am Pool. Doch seit der Pandemie wandelt sich das Konzept spürbar. Immer mehr Resorts setzen nicht mehr nur auf Komfort, sondern auch auf Erlebnis und lokale Einbindung.

„Wer nach Dominica kommt, will die Insel entdecken – nicht nur am Strand liegen“, sagt Gregor Nassief, Eigentümer des Fort Young Hotel & Dive Resort. Sein Resort in der Karibik startete 2022 das Konzept „Island Inclusive“: Neben Unterkunft und Verpflegung sind tägliche Ausflüge enthalten – etwa Wanderungen zu Wasserfällen oder Märkte in der Hauptstadt Roseau.

Trotz höherer Kosten (456 US-Dollar pro Nacht) ist das Paket erfolgreich und macht mittlerweile rund 30 % der All-Inclusive-Buchungen aus.

Der neue Luxus: Abenteuer ohne Aufwand

Ähnliche Konzepte finden sich auch in Asien und Europa. Das Nay Palad Hideaway auf der philippinischen Insel Siargao bietet Gästen private Ausflüge, etwa Surfstunden oder Touren durch Mangroven. Die Idee: Gäste sollen sich um nichts kümmern müssen – weder ums Essen noch um Aktivitäten. „Planung ist oft das Schwierigste“, sagt Juristin Kathrina Sadsad-Tamesis, die das Angebot 2024 nutzte.

Reiseexpertin A’Rielle Thomas beobachtet, dass inzwischen etwa die Hälfte ihrer All-Inclusive-Kundschaft gezielt nach Erlebnissen außerhalb des Resorts fragt. Die Resorts reagieren darauf mit neuen Programmen:

  • Sandals Royal Curaçao bietet seit 2022 Offsite-Dinner in lokalen Restaurants an – inklusive Transfer und 250-Dollar-Guthaben.

  • Ikos Resorts (z. B. in Marbella, Kos oder Corfu) ermöglichen mit dem „Culture Pass“ kostenfreien Zugang zu Museen, Weingütern und Leihwagen für Erkundungstouren.

  • Paradisus by Meliá setzt auf das „Destination-Inclusive“-Modell, bei dem Ausflüge wie Katamaran-Yoga oder Wanderungen im Zimmerpreis höherer Kategorien enthalten sind.

Instagram verändert die Reisewünsche

Ein zentraler Treiber des Wandels: soziale Medien. Reisende informieren sich auf TikTok und Instagram über Sehenswürdigkeiten und wollen diese selbst erleben, sagt Paula Forero, Geschäftsführerin des Paradisus Palma Real in der Dominikanischen Republik.

„Früher war es okay, sieben Tage nur im Resort zu verbringen. Heute wollen Gäste mehr erleben – weil sie wissen, was es draußen gibt.“

Fazit: All-Inclusive heißt heute auch All-Experience

Die Nachfrage nach Komfort bleibt – doch sie wird zunehmend mit dem Wunsch nach Authentizität, Entdeckung und lokaler Kultur kombiniert. Resorts, die beides anbieten, sichern sich nicht nur neue Zielgruppen, sondern auch einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil in einer sich wandelnden Reisewelt.

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