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„Apple Dance“-Erfinderin verklagt Roblox wegen unerlaubter Nutzung

Couleur (CC0), Pixabay

Die TikTokerin Kelley Heyer, Schöpferin des viralen „Apple Dance“, hat Klage gegen die Spieleplattform Roblox eingereicht. Der Vorwurf: Roblox habe ihre Choreografie ohne Erlaubnis als kostenpflichtige Animation im Spiel angeboten – und damit rund 123.000 US-Dollar verdient.

Die Tanzbewegungen, die auf Charli XCXs gleichnamigem Song basieren, wurden millionenfach auf TikTok geteilt. Sogar Prominente wie Kylie Jenner, Daisy Edgar-Jones und Charli XCX selbst machten mit.

Heyers Anwältin Miki Anzai erklärte gegenüber BBC Newsbeat: „Kelley ist eine unabhängige Künstlerin, die fair entlohnt werden sollte. Wir sahen keine andere Möglichkeit, als rechtliche Schritte einzuleiten.“ Sie betonte, man sei weiterhin offen für eine außergerichtliche Einigung.

Kein Vertrag, aber Profit für Roblox

Laut Anzai habe es Gespräche mit Roblox über eine Lizenzierung des Tanzes gegeben – jedoch ohne formell unterzeichnete Vereinbarung. Trotzdem soll Roblox den Tanz als sogenanntes „Emote“ im Spiel verkauft haben – eine beliebte Animation, mit der Spieler Aktionen darstellen, ähnlich wie ein Tanzschritt.

Roblox selbst weist die Vorwürfe zurück: Man nehme geistiges Eigentum sehr ernst und habe nichts Unrechtmäßiges getan, so ein Sprecher. „Wir freuen uns darauf, unsere Position vor Gericht zu erläutern.“

Ein viraler Trend, keine Anerkennung

Heyer hatte den „Apple Dance“ 2024 gepostet, um einem ihrer Meinung nach „unterschätzten“ Song von Charli XCX mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Die Moves wurden rasch zum viralen TikTok-Phänomen – doch Heyer fühlte sich von größeren Marken und Influencern nicht ausreichend gewürdigt.

„Das hat mich schon ein bisschen enttäuscht“, sagte sie damals im BBC-Interview. „Das hätte eine richtig gute Gelegenheit für mich sein können.“

Kontext: Musik, Gaming und Rechte im digitalen Raum

Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die oft unklare Rechtslage rund um virale Trends, digitale Plattformen und geistiges Eigentum. Roblox, das täglich von rund 80 Millionen Menschen genutzt wird, hatte bereits im Vorjahr einen offiziellen Deal mit Charli XCX abgeschlossen, um ihre Musik in ein digitales Konzert im Spiel „Dress to Impress“ einzubinden – ein besonders populäres Spielerlebnis auf der Plattform.

Ob die Klage von Kelley Heyer zu einer finanziellen Einigung oder zu einem Präzedenzfall im Umgang mit viralen Tänzen führen wird, bleibt abzuwarten.

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