Nach einer brutalen Messerattacke auf zwei junge Muslime im Münchner Stadtteil Pasing steht heute das Urteil am Landgericht München bevor. Angeklagt ist ein 41-jähriger Mann, der im vergangenen Sommer in einer belebten Einkaufsstraße zwei Männer angegriffen und verletzt haben soll – offenbar aus tiefem Hass auf Muslime.
Die Tat hatte damals großes Entsetzen in der Stadt ausgelöst. Der Mann stach laut Anklage völlig unvermittelt auf seine Opfer ein. Beide Männer überlebten den Angriff, erlitten aber zum Teil schwere Verletzungen.
Täter von Hass und Wahnvorstellungen getrieben
Besonders erschütternd: Nach Erkenntnissen der Generalstaatsanwaltschaft handelte der Mann aus einer extrem muslimfeindlichen Gesinnung. In seinem Wahn habe er geglaubt, Deutschland müsse von Muslimen „befreit“ werden. Hinzu kamen paranoide Vorstellungen – der Angeklagte war fest davon überzeugt, vom israelischen Geheimdienst Mossad verfolgt zu werden.
Ein psychiatrisches Gutachten brachte weitere Details ans Licht: Der Mann hörte Stimmen und konsumierte regelmäßig große Mengen Alkohol. Aus Sicht der Gutachter war er zum Zeitpunkt der Tat schuldunfähig.
Staatsanwaltschaft fordert Unterbringung in Psychiatrie
Wegen seiner schweren psychischen Erkrankung hat die Generalstaatsanwaltschaft daher keine Haftstrafe, sondern die dauerhafte Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik beantragt. Ziel sei es, die Öffentlichkeit vor weiteren Gewalttaten des Mannes zu schützen.
Das Landgericht München will im Laufe des Tages das Urteil verkünden.