Die USA erleben einen beispiellos heftigen Start in die Tornado-Saison: Mehr als 470 Tornados wurden im laufenden Jahr bereits registriert – fast doppelt so viele wie im Durchschnitt der vergangenen Jahrzehnte. Besonders betroffen ist der Süden und Mittlerer Westen, allen voran der Bundesstaat Mississippi, der mit 92 gemeldeten Tornados an der Spitze steht.
„Diese Serie von Frühjahrsstürmen war extrem gefährlich und zerstörerisch“, sagte Dan DePodwin, Direktor für Vorhersageoperationen bei AccuWeather. „Die Häufigkeit und Heftigkeit der Wetterextreme ist dieses Jahr wirklich alarmierend.“
Tödliche Bilanz und enorme Schäden
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Über 30 Menschen kamen bislang durch Tornados ums Leben. Der langjährige Durchschnitt liegt bei etwa 71 Todesopfern pro Jahr.
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Besonders schwere Unwetter im März und Anfang April forderten zahlreiche Opfer und verursachten einen wirtschaftlichen Schaden von geschätzten 80 bis 90 Milliarden US-Dollar.
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Die drei größten Tornado-Ausbrüche dieses Jahres:
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14.–16. März: 115 bestätigte Tornados
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30.–31. März: 71 bestätigte Tornados
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2.–3. April: 82 bestätigte Tornados
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Neben Mississippi zählen Missouri, Illinois, Alabama und Indiana zu den am stärksten betroffenen Bundesstaaten.
Meteorologische Ursachen: Eine explosive Wetterlage
Laut AccuWeather ist die ungewöhnliche Aktivität auf eine Kombination aus häufigen Sturmsystemen im Mittleren Westen und hoher Feuchtigkeit aus dem Golf von Mexiko zurückzuführen. Ein stabiles Hochdruckgebiet über dem Südosten der USA verstärkte zusätzlich die Bedingungen für schwere Gewitter und Tornados.
Kurze Verschnaufpause – neue Ausbrüche vor Ostern möglich
Für die kommende Woche rechnen Meteorologen mit einer vorübergehenden Wetterberuhigung. Doch schon zum Osterwochenende (19.–20. April) könnten erneut schwere Gewitter und Tornados über die USA hinwegziehen.