Dark Mode Light Mode

Tragödie in Santo Domingo: Nach Discounglück endet Rettungseinsatz – über 220 Tote

Katja_Kolumna (CC0), Pixabay

Zwei Tage nach dem verheerenden Einsturz des Dachs der beliebten Diskothek „Jet Set“ in der Hauptstadt der Dominikanischen Republik haben die Einsatzkräfte ihre Suche nach Überlebenden eingestellt. Laut den Behörden wurden „alle sinnvollen Möglichkeiten, noch Überlebende zu finden, ausgeschöpft“.

Die offizielle Opferzahl liegt bei mindestens 221 Menschen, darunter auch der bekannte Merengue-Sänger Rubby Perez, der gerade auf der Bühne stand. Hunderte weitere Menschen wurden verletzt. Die Zahl der Todesopfer könnte in den kommenden Tagen weiter steigen – viele Opfer konnten bisher noch nicht identifiziert werden

Plötzlicher Einsturz während eines Konzerts

Das Unglück ereignete sich am Dienstagabend (Ortszeit), während eines Konzerts von Rubby Perez. Medienberichte sprechen von 500 bis 1.000 Gästen, die sich zu dem Zeitpunkt in der Diskothek aufhielten. Laut Augenzeugen soll zunächst Putz von der Decke gefallen sein, dann folgten Steinbrocken, schließlich stürzte das gesamte Dach ein.

„Plötzlich rieselte Staub in unsere Getränke, und dann zerbrach ein Stein unseren Tisch“, schilderte Konzertbesucherin Iris Pena dem Sender SIN.
„Wir sind einfach gerannt.“

Die Tochter des Musikers, Zulinka Perez, die als Backgroundsängerin auf der Bühne stand, berichtete, ihr Vater habe nach dem Einsturz noch gesungen, um die Helfer in der Dunkelheit auf sich aufmerksam zu machen. Der 69-Jährige galt als Ikone des Merengue und wurde wegen seiner unverwechselbaren Stimme auch „die höchste Stimme des Merengue“ genannt.

Hilfe aus dem Ausland – Rettung unter schwierigen Bedingungen

Mehr als 300 Rettungskräfte waren im Einsatz, unterstützt von Suchteams aus Puerto Rico und Israel. Insgesamt konnten 189 Menschen lebend aus den Trümmern geborgen werden.

Warum das Dach einstürzte, ist noch völlig unklar. Die genauen Umstände des Unglücks werden derzeit untersucht. Die Ermittlungen sollen klären, ob Baumängel, Überfüllung oder Wartungsfehler eine Rolle spielten.

Große Anteilnahme – viele Fragen offen

Die meisten Opfer sind bisher nicht identifiziert. Angehörige warteten teils stundenlang vor dem Unglücksort auf Nachrichten. US-Außenminister Marco Rubio bestätigte, dass mindestens ein US-Bürger unter den Toten ist, und drückte den Hinterbliebenen sein Beileid aus.

Die Dominikanische Republik ist ein beliebtes Urlaubsziel, insbesondere wegen ihrer Strände und ihres Nachtlebens. Laut Tourismusministerium kamen allein im Jahr 2024 über elf Millionen internationale Gäste ins Land.

🕯️ Die Tragödie von Santo Domingo hat nicht nur das Land, sondern auch die internationale Musik- und Tourismuswelt erschüttert – mit vielen offenen Fragen, Trauer und der Hoffnung, dass sich solche Unglücke künftig verhindern lassen.

Kommentar hinzufügen Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Previous Post

Klimaschutz für Reiche? Warum mehr Bäume nicht automatisch mehr Gerechtigkeit bringen

Next Post

"War’n wir das? Vielleicht. Vielleicht auch nicht." – China gibt halbherzig Hackerangriffe zu