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Schweiz: Wachsende Akzeptanz für Organspende

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geralt (CC0), Pixabay

In der Schweiz erlebt die Organspende nach dem Tod allmählich eine wachsende Akzeptanz, insbesondere seit der Einführung eines neuen Gesetzes im Jahr 2022. Dieses neue System geht davon aus, dass Menschen automatisch der Organspende zustimmen, es sei denn, sie äußern ausdrücklich ihren Widerspruch. Trotz Verzögerungen bei der Umsetzung des Gesetzes stieg die Anzahl der Organspender von 164 im Jahr 2022 auf 200 im Jahr 2023. Dieser Anstieg ist vor allem auf eine verstärkte Nutzung der „Spende nach Herztod“ zurückzuführen, die seit 2011 eine zentrale Rolle in den Bemühungen von Swisstransplant spielt. Eine verbesserte digitale Infrastruktur hat auch dazu beigetragen, den Austausch von Informationen zwischen den Krankenhäusern und Swisstransplant zu erleichtern.

Obwohl die Schweiz in den letzten Jahren im europäischen Vergleich zurücklag, ist sie nun einer der führenden europäischen Länder bei der Organspende. Mit einer Spenderate von 22,73 pro Million Einwohner im Jahr 2023 steht die Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern wie Frankreich, Deutschland und Italien gut da. Allerdings haben mediale Berichte und Diskussionen über Organspende einige Menschen verunsichert und zu einem Anstieg der Ablehnungsquote bei Angehörigen geführt.

Die Einführung des neuen Zustimmungssystems für Organspenden in der Schweiz, ähnlich dem in den Niederlanden, wird voraussichtlich weitere Fortschritte bringen. Allerdings wird die Umsetzung des Gesetzes durch technische Herausforderungen und Verzögerungen beeinträchtigt. Swisstransplant betont die Notwendigkeit, die Krankenhäuser auf die steigende Nachfrage nach Transplantationen vorzubereiten, insbesondere was die Verfügbarkeit qualifizierten Personals betrifft.

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