Start Politik International UNO: Neue Strategie gegen Menschenhandel und Schleusung vorgestellt

UNO: Neue Strategie gegen Menschenhandel und Schleusung vorgestellt

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Vika_Glitter (CC0), Pixabay

Die Vereinten Nationen haben festgestellt, dass sich Menschenhandel und Schleusung von Migrantinnen und Migranten in den letzten Jahren grundlegend verändert haben. Das UNO-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) in Wien hat gestern neue Strategien vorgestellt, um diesen Verbrechensformen zu begegnen. In Zukunft will das UNODC verstärkt die Geldströme verfolgen und den Fokus auf organisierte Kriminalität legen, die eine große Rolle im Menschenhandel und -schmuggel spielt.

Ein UNODC-Experte erklärte bei einer Pressekonferenz, dass es in den letzten zwei Jahrzehnten Optimismus gab, den Kampf gegen Menschenhandel und Schleusung weltweit zu gewinnen. Jedoch haben Kriege, große Migrationsbewegungen, die wachsende Onlinekriminalität, die Coronavirus-Krise und der Klimawandel diese Bemühungen erschwert. „Die erzielten Fortschritte sind heute in Gefahr“, warnte er.

Die Verfolgung von Geldflüssen wird als wichtig erachtet, da laut Experten weltweit neun von zehn verurteilten Menschenhändlern dem organisierten Verbrechen angehören. Zudem soll der Kampf gegen den Handel mit Kindern zur Priorität werden, da etwa ein Drittel der Opfer minderjährig sind.

Menschenhändler nutzen ihre Opfer für Zwangsarbeit, Sexarbeit, Kriminalität, Organhandel und Leihmutterschaft aus. Auf der anderen Seite bringen Schleuser Migranten gegen hohe Summen auf illegalen und riskanten Routen in andere Länder. Das UNODC wird künftig verstärkt die Schnittstellen zwischen diesen beiden Verbrechensarten untersuchen und Maßnahmen ergreifen, um Migranten besser vor Menschenhandel zu schützen.

Ein positiver Aspekt wurde im Umgang mit Ukraine-Flüchtlingen hervorgehoben: Trotz des erwarteten Anstiegs des Menschenhandels bei ukrainischen Geflüchteten ist dies nicht eingetreten, da Aufnahmeländer diesen Menschen Sozialhilfe, Arbeitsmöglichkeiten und Schutz boten. „In diesem Fall hat die internationale Gemeinschaft das Richtige zur rechten Zeit getan“, sagte der UNODC-Vertreter.

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