Start Allgemein Alarmierender Fahrermangel im ÖPNV: Rente-Welle bedroht Verkehrsbetriebe

Alarmierender Fahrermangel im ÖPNV: Rente-Welle bedroht Verkehrsbetriebe

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StockSnap (CC0), Pixabay

Die öffentlichen Verkehrsbetriebe in Deutschland stehen vor einer gewaltigen Herausforderung: Ein erheblicher Teil ihrer Bus- und Straßenbahnfahrer wird in den kommenden Jahren in den Ruhestand treten. Laut einer aktuellen Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) sind vier von zehn Fahrern im ÖPNV altersbedingt kurz vor dem Ausscheiden aus dem Berufsleben. Dies stellt die Verkehrsunternehmen vor erhebliche personelle Engpässe.

Jurek Tiedemann, der Autor der Studie, weist auf die Dringlichkeit des Problems hin: „In keinem anderen Berufsfeld ist der Anteil der Beschäftigten, die kurz vor dem Ruhestand stehen, so groß. Dies könnte in naher Zukunft zu einem spürbaren Mangel an qualifizierten Fahrern führen, was die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit des öffentlichen Nahverkehrs beeinträchtigen würde.“

Die Studie hebt hervor, dass nicht nur die hohe Zahl der bevorstehenden Ruheständler problematisch ist, sondern auch der Mangel an jungen Nachwuchskräften, die in diese essenziellen Berufe nachrücken. Die Branche kämpft bereits seit Jahren mit einem schlechten Image, niedrigen Einstiegsgehältern und teilweise schwierigen Arbeitsbedingungen, was die Gewinnung neuer Fahrer zusätzlich erschwert.

Verkehrsbetriebe und politische Entscheidungsträger sind gleichermaßen gefordert, attraktivere Bedingungen zu schaffen und somit mehr junge Menschen für den Beruf des Bus- oder Straßenbahnfahrers zu begeistern. Dazu könnten verbesserte Arbeitsbedingungen, Anreize wie höhere Einstiegsgehälter und umfassende Aus- und Weiterbildungsangebote zählen.

Die Ergebnisse der Studie betonen die Notwendigkeit für sofortige Maßnahmen, um einem drohenden Kollaps des öffentlichen Personenverkehrs vorzubeugen, der eine zentrale Rolle in der Mobilitätswende und im täglichen Leben vieler Menschen spielt.

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