Start Allgemein Klima und das Thema Einkommen

Klima und das Thema Einkommen

38
Claudio-Duart-Designer (CC0), Pixabay

Die Wirtschaft steht durch die fortschreitende globale Erwärmung vor immensen Herausforderungen, deren Auswirkungen bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts dramatische Formen annehmen könnten. Nach jüngsten Berechnungen des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung könnte das weltweite Einkommen erheblich sinken, wobei Österreich allein einen durchschnittlichen Einkommensrückgang von zwölf Prozent zu verzeichnen hätte. Diese alarmierenden Schätzungen wurden gestern bekannt gegeben und ausführlich in der Zeitschrift „Nature“ präsentiert.

Die Forschungsergebnisse legen dar, dass selbst eine unverzügliche und weitreichende Reduzierung der Treibhausgasemissionen die bereits in Gang gesetzten Veränderungen des Klimas nicht umkehren kann. Die zu erwartenden wirtschaftlichen Verluste sind eine direkte Konsequenz der bisherigen Emissionen. Das Team unter der Leitung von Leonie Wenz und Maximilian Kotz vom Potsdam-Institut errechnete, dass bis zum Jahr 2049 der Verlust des globalen Einkommens auf rund 38 Billionen Dollar ansteigen könnte, was einen Rückgang um etwa 20 Prozent im Vergleich zu einer Welt ohne fortschreitende Erwärmung bedeuten würde.

Speziell in Österreich ist eine deutliche Differenz zwischen den Auswirkungen im Osten und Westen des Landes festzustellen. Während die östlichen Bundesländer Wien und Burgenland mit Einkommenseinbußen von bis zu 15,7 Prozent am härtesten betroffen sein könnten, erscheinen die westlichen Gebiete wie Tirol mit einem vergleichsweise geringeren Minus von rund 8,2 Prozent widerstandsfähiger. Gründe hierfür liegen in der stärkeren Erwärmung der flacheren und bereits wärmeren Regionen, was vor allem die Agrarwirtschaft und die allgemeine Arbeitsproduktivität negativ beeinflussen könnte.

Die Ergebnisse dieser Studie zeichnen ein alarmierendes Bild und verdeutlichen, dass der Klimawandel eine tiefgreifende ökonomische und ökologische Herausforderung darstellt. Die Studienautoren heben hervor, dass ohne weitreichende Anpassungen und eine signifikante Senkung der CO2-Emissionen mit noch drastischeren wirtschaftlichen Folgen in der zweiten Jahrhunderthälfte zu rechnen ist, die bis zum Jahrhundertende globale Einkommensverluste von bis zu 60 Prozent bewirken könnten. Daraus folgt, dass Klimaschutzmaßnahmen immer mehr zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Wirtschaftsförderung avancieren.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein