Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im November nur minimal gesunken. Die Bundesagentur für Arbeit registrierte 2 Millionen 606.000 Arbeitslose, 1.000 weniger als im Oktober. Die Arbeitslosenquote ging auf 5,6 Prozent zurück.
Bundesagenturchefin Andrea Nahles sagte, die konjunkturelle Flaute hinterlasse weiter ihre Spuren am Arbeitsmarkt. „Die Arbeitslosenzahlen sind zwar leicht gesunken, aber wir sind noch nicht auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie“, sagte sie.
Nahles warnte vor einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten. „Die Insolvenzwelle, die wir derzeit erleben, wird sich noch auf den Arbeitsmarkt auswirken“, sagte sie.
In Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt wurden nur geringfügige Rückgänge bei den Arbeitslosenzahlen gemeldet. In Thüringen liegt die Quote bei 5,8 Prozent, in Sachen bei 6,1 Prozent und in Sachsen-Anhalt bei 7,3 Prozent.
Insolvenzen werden Arbeitslosigkeit treiben
Die Insolvenzwelle, die derzeit in Deutschland rollt, wird sich nach Einschätzung von Experten noch auf den Arbeitsmarkt auswirken. In den kommenden Monaten ist daher mit einem sprunghaften Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu rechnen.
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Im Oktober wurden in Deutschland 2.100 Unternehmen insolvent, das waren 30 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Die Insolvenzen führen zu Entlassungen und Kurzarbeit. Experten gehen davon aus, dass in den kommenden Monaten bis zu 100.000 neue Arbeitslose hinzukommen könnten.
Die Regierung hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Folgen der Insolvenzwelle abzufedern. So wurde die Kurzarbeiterregelung verlängert und die Insolvenzgelder erhöht.
Diese Maßnahmen werden jedoch nicht ausreichen, um den Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verhindern.