Start Allgemein Volkswirtschaftsmonitor Q1/2023

Volkswirtschaftsmonitor Q1/2023

146
geralt (CC0), Pixabay
Globaler Inflationsdruck bleibt hoch – Geldpolitik ist zunehmend mit Zielkonflikt zwischen Preis- und Finanzstabilität konfrontiert

Volkswirtschaftsmonitor Q1/2023

Obwohl die Inflationsraten dies- und jenseits des Atlantiks von ihren Höchstständen deutlich zurückgegangen sind, bleibt der Preisdruck unverändert hoch. Der weitere Anstieg und die hohe Persistenz der Kerninflation zeigt, dass sich der zugrundeliegende Inflationsdruck im Euroraum und in den USA, aber auch in der Schweiz – wenngleich auf deutlich niedrigerem Niveau – zuletzt verstärkt hat. Vor diesem Hintergrund drehten die wichtigsten Zentralbanken in den USA, im Euroraum und auch in der Schweiz weiter an der Zinsschraube. Die Aufgabe, das Preisstabilitätsziel wieder zu erreichen, ist zuletzt deutlich schwieriger geworden. Einerseits haben sich die Konjunkturaussichten gemäss Frühindikatoren schneller als erwartet wieder aufgehellt, andererseits führte die Vertrauenskrise im US-Bankensektor und die Liquiditätskrise bei der Credit Suisse zu erheblicher Unsicherheit, ob die Geldpolitik in den nächsten Monaten die notwendigen Zinsschritte zur Sicherstellung der Preisstabilität beschliessen kann, ohne gleichzeitig die Finanzstabilität zu gefährden. Im liechtensteinischen Finanzsektor bleiben die Risiken vor dem Hintergrund des relativ konservativen Geschäftsmodells sowie der guten Kapitalisierungs- und Liquiditätsindikatoren überschaubar. Die Ereignisse zeigen aber einmal mehr, wie wichtig solide Fundamentalindikatoren im Bankensektor sind, um das Kundenvertrauen auch langfristig sicherstellen zu können.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein