Start Politik International Plastikmüll nimmt weiter zu

Plastikmüll nimmt weiter zu

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geraldsimon00 / Pixabay

Ein internationales Forscherteam fordert in der Fachzeitschrift „Science“ eine umfassende und globale Kombination von Maßnahmen. Damit könnte in den kommenden zwei Jahrzehnten der Plastikmüll um fast 80 Prozent reduziert werden. Trotzdem würde das noch bedeuten, dass bis zum Jahr 2040 noch weitere 710 Millionen Tonnen Plastik in der Umwelt landen, davon 460 Millionen Tonnen an Land und 250 Millionen Tonnen in Gewässern.

Allein in Deutschland gelangen nach einer Untersuchung von 2018 jährlich rund 446.000 Tonnen Kunststoff in die Umwelt, was immerhin die europäische Politik zum Handeln bewegt hat. Ab Mitte 2021 wird ein Herstellungsverbot für Einwegplastik gelten und auch die Regeln für den Export von Kunststoffabfällen wurden 2019 wurden im Rahmen der Basler Konvention verschärft.

Das Forscherteam um Winnie Lau von der US-Organisation Pew Charitable Trusts entwarf nun fünf Szenarien, wie sich die weltweite Menge an Plastikabfällen bis zum Jahr 2040 entwickeln könnte. Dazu gehörte das Entsorgen, Recycling, eine Verringerung der Plastikmenge sowie ein umfassender Systemwechsel durch Anwendung all dieser Maßnahmen. Diese „System Change“ genannte Kombination könnte den Kunststoffmüll bis 2040 demnach um 78 Prozent verringern.

„Die Ergebnisse der Analysen sind grundsätzlich plausibel und alarmierend zugleich, da sie die unmittelbare Notwendigkeit zeitnaher Veränderungen in unserem Umgang mit Plastik eindrücklich aufzeigen“, kommentiert Stefan Krause von der Universität Birmingham die Studie. Sie zeige zudem, welche Maßnahmen und Maßnahmenkombinationen die globalen Plastikeinträge in die Umwelt reduzieren könnten. Daraus ließen sich wertvolle Handlungsempfehlungen ableiten. „Es verwundert allerdings, dass die Autoren sich dazu entschieden haben, technologische Innovationen in der Produktion von abbaubarem Bioplastik nur begrenzt in ihren Szenarien zu berücksichtigen“, bemängelt der Biogeochemiker.

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