Start Verbraucherschutz „Geisterflüge“ in Deutschland

„Geisterflüge“ in Deutschland

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giografiche (CC0), Pixabay

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) beobachtet vermehrt „Geisterflüge“ in Deutschland, berichtete der Focus. Dabei handelt es sich um Flüge, die von Airlines scheinbar nur angeboten werden, um Geld in die Kassen zu bringen, aber wieder storniert werden.

„Die Fluggesellschaften bieten eine Leistung an, die sie gar nicht erbringen wollen“, sagte Felix Methmann, Luftfahrtexperte beim VZBV, dem Focus. Das Geld werde nach der Stornierung der Flüge – wenn überhaupt – nur sehr zögerlich wieder an die Kunden zurückgezahlt. „Offenbar versuchen die Airlines verzweifelt, den Cashflow zu verbessern, und anscheinend ist ihnen dabei jedes Mittel recht“, kritisiert der Verbraucherschützer.

Die Lufthansa hält die Vorwürfe dagegen für unbegründet. Von systematisch geplanten „Geisterflügen“ könne keine Rede sein, ein solches Geschäftsgebaren sei „abstrus“, heißt es aus der Firmenzentrale. Kurzfristige Annullierungen seien derzeit allerdings unvermeidbar, weil Zielgebiete den Anflug „wider Erwarten“ nicht erlaubten. Die TUI teilte dem Focus mit, solche Geisterbuchungen machten „keinen Sinn“, auch hätte TUI „keine Liquiditätsprobleme“. Seit Monaten warten Hunderttausende Kunden auf Rückerstattungen für Flugreisen, die aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallen sind. Verbraucherschützer bemängeln, dass die Fluggesellschaften die Auszahlungen verweigern oder hinauszögern, obwohl diese den Kunden nach EU-Recht zustehen.

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