Start Politik Deutschland Staatlich abgesicherte Gutscheine für ausgefallene Pauschalreisen

Staatlich abgesicherte Gutscheine für ausgefallene Pauschalreisen

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lu_lettering (CC0), Pixabay

Das hat der Bundestag gegen den Willen der Reisebranche gestern beschlossen. Aber: „Gutscheine finden kaum Anklang beim Kunden – lediglich 10 bis 20 Prozent der Verbraucher akzeptieren sie“, sagte Präsident Norbert Fiebig vom Deutscher Reiseverband e.V. (DRV). „Aber die Koalition tut so, als sei das Liquiditätsproblem mit den Gutscheinen jetzt gelöst.“ Vor allem, da die Überbrückungshilfen für Reisebüros, Veranstalter und Dienstleister nur zögerlich und oftmals verspätet kommen sowie nur auf drei Monate begrenzt seien. „Wirksame Unterstützung sieht anders aus.“

Gegen den ursprünglichen Plan der Koalition, verpflichtende Gutscheine einzuführen, um die Liquidität der Firmen zu schonen, hat die EU-Kommission protestiert und deutlich gemacht, dass Verbraucher die Wahl haben müssen zwischen einem Gutschein und einer Rückerstattung. Nun soll eine Garantieprämie der Reiseunternehmen dafür sorgen, dass die staatliche Absicherung nicht als EU-Beihilfe gilt.

Die Tourismusbranche ist von der Corona-Pandemie stark betroffen und hat nach Angaben des DRV bisher Umsatzeinbußen von 20 Milliarden Euro erlitten. Mittlerweile machen sich die Lockerungen etwas bemerbkar, aber trotzdem liegt die Zahl der Buchungen rund ein Viertel unter dem Niveau des Rekordjahres 2019.

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