In der aktuellen Krise bietet die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Unternehmen Kredite zu guten Konditionen an. Mitarbeiter der Beratungsfirma Baker Tilly haben jetzt aber davor gewarnt, übereilt Geld bei der Förderbank zu beantragen.
Zwar könnten die Firmen damit momentane Verluste ausgleichen, müssten für die Rückzahlung aber nach der Krise besser dastehen als zuvor, sagte ein Experte der Nachrichtenagentur AFP. Viele Unternehmer könnten das nicht garantieren und stattdessen „auch sofort Insolvenzantrag stellen“.
Ansonsten drohe ihnen nach Corona „der Weg in die Zwangsinsolvenz“, warnte Baker Tilly. Wenn ab Oktober voraussichtlich die Insolvenzantragspflicht wieder gelten werde, dann werde ein Insolvenzverwalter auch rückblickend prüfen, ob das betroffene Unternehmen überhaupt durch die Corona-Beschränkungen in Schieflage geraten war und eine Aussicht auf Erholung hatte. Der Experte der Beraterfirma empfehle das sogenannte Schutzschirm-Verfahren in Eigenverwaltung, bei der ein Unternehmen „in einer ganz anderen Situation in die Sanierung“ gehe. Das Verfahren biete mehr Zeit und Flexibilität als eine klassischen Insolvenz, da der Verwalter der Unternehmensführung nur zur Seite gestellt werde und darum nicht „bei Null“ anfange. Außerdem könnten beispielsweise Stellen oder Mietverträge leicht gekündigt werden.
