Start Allgemein Lang & Cie. Rhein-Ruhr Real Estate AG – Bilanziell überschuldet

Lang & Cie. Rhein-Ruhr Real Estate AG – Bilanziell überschuldet

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Natürlich kann man die „bilanzielle Überschuldung“ erklären. Gleichzeitig teilt man in der 2018er-Bilanz auch mit, warum das nicht so schlimm sei. Ob die eigenen Vorstellungen sich dann aber zukünftig auch so realisieren lassen, werden wir sehen. Die bilanzielle Überschuldung jedenfalls ist bereits eingetreten.

Lang & Cie. Rhein-Ruhr Real Estate AG

Frankfurt am Main

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 31.12.2018

Bilanz

Aktiva

31.12.2018
EUR
31.12.2017
EUR
A. Anlagevermögen 2.404.899,49 2.393.008,49
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 4,00 4,00
II. Sachanlagen 72.647,00 85.756,00
III. Finanzanlagen 2.332.248,49 2.307.248,49
B. Umlaufvermögen 21.167.582,02 11.610.776,32
I. Vorräte 18.299.583,40 7.097.198,97
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1.898.087,29 2.489.016,45
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 969.911,33 2.024.560,90
C. Rechnungsabgrenzungsposten 3.985,71 18.943,10
D. nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 1.263.036,94 1.365.256,10
Bilanzsumme, Summe Aktiva 24.839.504,16 15.387.984,01

Passiva

31.12.2018
EUR
31.12.2017
EUR
A. Eigenkapital 0,00 0,00
I. gezeichnetes Kapital 100.000,00 100.000,00
II. Bilanzverlust 1.363.036,94 1.465.256,10
III. nicht gedeckter Fehlbetrag 1.263.036,94 1.365.256,10
B. Rückstellungen 23.774,00 21.101,00
C. Verbindlichkeiten 24.815.730,16 15.366.883,01
Bilanzsumme, Summe Passiva 24.839.504,16 15.387.984,01

Anhang für 2018

1. Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Angaben zur Identifikation der Gesellschaft laut Registergericht

Firmenname laut Registergericht Lang & Cie. Rhein-Ruhr Real Estate AG
Firmensitz laut Registergericht Frankfurt am Main
Registereintrag Handelsregister
Registergericht Frankfurt am Main
Registergerichtsnummer 99491

2. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften der §§ 242 ff. HGB unter Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für kleine Kapitalgesellschaften (§§ 264 ff. HGB) sowie des Aktiengesetzes aufgestellt.

Angaben, die wahlweise in der Bilanz, in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang gemacht werden können, sind insgesamt im Anhang aufgeführt.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

3.Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Geschäftsführung ist der Auffassung, dass die Voraussetzungen zur Bewertung unter der Annahme der Unternehmensfortführung gegeben sind, da ein Unternehmen mit dem ein Beteiligungsverhältnis besteht, mit einer Forderung in Höhe von € 1,5 Mio. im Rang hinter allen Gläubigern zurückgetreten ist und sich aus der Unternehmensplanung nach den planmäßigen Anlaufverlusten durch die eintretende Gewinnrealisierung ein planmäßiger Eigenkapitalaufbau eintreten wird.

Bis dahin ist durch den erwähnten Rangrücktritt sowie durch die Zusammenarbeit mit der Unternehmensgruppe Lang & Cie. Real Estate, Frankfurt/Main die Liquidität der Gesellschaft auch für die Zukunft gesichert.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Immaterielle Vermögensgegenstände

Erworbene immaterielle Anlagewerte wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterlagen, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Für Software wird eine Nutzungsdauer von drei Jahren zu Grunde gelegt.

Sachanlagen

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Abschreibungen erfolgen entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungdauer ausschließlich nach der linearen Methode.

In die Herstellungskosten wurden neben den unmittelbar zurechenbaren Kosten auch notwendige Gemeinkosten und durch die Fertigung veranlasste Abschreibungen einbezogen.

Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen.

Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Netto-Einzelwert von EUR 800,00 sind im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben bzw. als Aufwand erfasst worden; ihr sofortiger Abgang wurde unterstellt.

Finanzanlagen

Die Finanzanlagen wurden wie folgt angesetzt und bewertet:

Anteile an verbundenen Unternehmen zu Anschaffungskosten

sonstige Wertpapiere zu Anschaffungskosten

Vorräte

Die Vorräte werden zu Herstellungskosten (Einzelkosten, angemessene Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie Werteverzehr des Anlagevermögens, soweit durch die Fertigstellung veranlasst, § 255 II 2 HGB) bewertet.

Forderungen und sonstige Vermögensgenstände

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden grundsätzlich zum Nennwert bzw. Anschaffungskosten angesetzt und unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken bewertet.

Rückstellungen

Die Bewertung der Sonstigen Rückstellungen erfolgte in der Höhe, die nach vernünftiger kaufmänni­scher Beurteilung notwendig ist. Dabei wird allen erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflich­tungen Rechnung tragen.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Einbeziehung von Zinsen für Fremdkapital in die Herstellungskosten

Die Herstellungskosten beinhalten in Höhe von € 379.587,65 auch Zinsen für Fremdkapital, soweit dieses der Finanzierung des Herstellungsvorgangs dient. Der einbezogene Zinsaufwand betrifft nur die Dauer der Herstellung.

Gegenüber dem Vorjahr abweichende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Beim Jahresabschluss konnten die bisher angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Wesentlichen übernommen werden.

Ein grundlegender Wechsel von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gegenüber dem Vorjahr fand nicht statt.

4.Angaben zur Bilanz

Mitzugehörigkeitsvermerke

Einzelne Sachverhalte können im vorliegenden Gliederungsschema mehreren Bilanzposten zugeordnet werden. Aus Gründen der Klarheit und Übersichtlichkeit wird dazu folgende Erläuterung gegeben:

Die Mitzugehörigkeitsvermerke betreffen folgende Posten und Sachverhalte:

Forderungen gegen verbundene Unternehmen in der Bilanz mit EUR € 916.441,46. Darin enthalten:
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von € 681.030,92

Angabe zu Restlaufzeitvermerken

Der Betrag der Forderungen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr beträgt EUR 1.898.087,29 (Vorjahr: EUR 1.681.238,08).

Der Betrag der Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr beträgt EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 807.778,37).

Angaben über die Gattung der Aktien

Das Grundkapital von 100.000,00 EUR ist eingeteilt in 100.000,00 vinkulierte Namensaktien.

Gewinn-/Verlustvortrag bei teilweiser Ergebnisverwendung

Bei Aufstellung der Bilanz unter Berücksichtigung der teilweisen Ergebnisverwendung wurde im Bilanzverlust ein Verlustvortrag von EUR -1.465.256,10 einbezogen.

Angabe zu Restlaufzeitvermerken

Der Betrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr beträgt EUR 22.863.970,24 (Vorjahr: EUR 14.776.332,10).

Der Betrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr beträgt EUR 1.951.759,92 (Vorjahr: EUR 590.550,91).

Betrag der Sicherungsrechte für Verbindlichkeiten

Der Gesamtbetrag der bilanzierten Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren beträgt EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0,00).

Die erhaltenen Anzahlungen in Höhe von EUR 19.489.364,97 (i.Vj. EUR 8.275.589,00) sind durch folgende Sicherungsarten besichert:

— Barhinterlegung in Höhe von € 774.700,00
— Vertragserfüllungsbürgschaft in Höhe von € 3.873.500,00 durch ein Unternehmen, mit dem ein Beteiligungsverhältnis besteht.

Haftungsverhältnisse aus nicht bilanzierten Verbindlichkeiten gemäß § 251 HGB

Neben den in der Bilanz aufgeführten Verbindlichkeiten sind die folgenden Haftungsverhältnisse zu vermerken:

Kostenüberschreitungsgarantie in Höhe von € 5.412.000,00 für die Lang & Cie. Rhein-Ruhr P2 GmbH

5.Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Angaben in Fortführung des Jahresergebnisses

In Fortführung des Jahresergebnisses erfolgt die nachfolgende Darstellung:

Posten der Ergebnisverwendung Betrag
EUR
+ Jahresüberschuss 102.219,16
– Jahresfehlbetrag 0,00
+ Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 0,00
– Verlustvortrag aus dem Vorjahr -1.465.256,10
+ Ertrag aus der Kapitalherabsetzung 0,00
+ Entnahmen aus der Kapitalrücklage 0,00
Entnahmen aus Gewinnrücklagen
+ Entnahmen aus der gesetzlichen Rücklage 0,00
+ Entnahmen aus der Rücklage für eigene Aktien 0,00
+ Entnahmen aus satzungsmäßigen Rücklagen 0,00
+ Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen 0,00
Einstellungen in Gewinnrücklagen
– Einstellungen in die Rücklage nach den
Vorschriften über die Kapitalherabsetzung
0,00
– Einstellungen in die gesetzliche Rücklage 0,00
– Einstellungen in die Rücklage für eigene Aktien 0,00
– Einstellungen in die satzungsmäßigen Rücklagen 0,00
– Einstellungen in die Wertaufholungsrücklage 0,00
– Einstellungen in die anderen Gewinnrücklagen 0,00
= Bilanzverlust -1.363.036,94

6. Sonstige Angaben

Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahrs beschäftigten Arbeitnehmer

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres im Unternehmen beschäftigten Arbeitnehmer betrug 9,0.

Unterschrift des Vorstandes

 

Köln, den 09.05.2019

gez. Dominic-Jobst Müller-Jaeger

gez. Rolf Müller

Angaben zur Feststellung:
Der Jahresabschluss wurde am 03.06.2019 festgestellt.

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