Start Allgemein adcada GmbH-Geschäftsbericht – Erst da, dann wieder weg…

adcada GmbH-Geschäftsbericht – Erst da, dann wieder weg…

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Magie | © CC0 Pixabay

Vor einigen Wochen waren wir positiv überrascht, als wir den umfangreichen Geschäftsbericht der adcada GmbH direkt auf deren Internetseite fanden. Bisher stand das Unternehmen bei uns immer negativ in der Kritik. Mittlerweile ist der Bericht aber wieder von der Seite genommen worden…

Stattdessen findet man nur noch einen Link zum Unternehmensregister. Sucht man dann dort nach dem Unternehmen, findet man keine öffentlich kostenfrei zugängliche Bilanz. Welchen Sinn dieser Link dementsprechend haben soll, entzieht sich unserer Kenntnis. Um hier eine Bilanz einsehen zu können, müsste sich der Interessent dann mit umfangreichen Daten beim Unternehmensregister anmelden, da die Einsicht kostenpflichtig ist.

Selbst die dann abrufbare Bilanz gibt aber natürlich nicht die Informationen her, die aus dem Geschäftsbericht hervorgingen. Der uns in der Redaktion vorliegende Bericht ist wesentlich umfangreicher als die kostenpflichtige und mit einer Registrierung verbundene abrufbare Bilanz.

Im Folgenden gehen wir kurz auf einige Punkte ein, die uns beim Durchlesen des Geschäftsberichtes zum 28. Februar 2017 aufgefallen sind.

Unter der Ziffer 2.4 findet man den Punkt „Verträge von besonderer Bedeutung“:

„Die Gesellschaft hat im Wirtschaftsjahr 29 Verträge über stille Beteiligungen abgeschlossen. Die stillen Beteiligungen sind als Fremdkapital zu behandeln, da die Voraussetzungen zum Ausweis als Eigenkapital nicht vorliegen. Die Gesellschafter sind nur am Erfolg der Gesellschaft beteiligt und nicht am Verlust und es wurde keine Nachrangabrede getroffen. Die Gesellschafter sind auch nicht am Vermögen der Gesellschaft beteiligt.

Die Verträge wurden im März 2017 alle von Seiten der Gesellschaft gekündigt und den Gesellschaftern eine Umwandlung in nachrangige Darlehen angeboten. Bis auf zwei Gesellschafter, mit einer Beteiligungssumme von je 10.000,00 € wurde das Angebot angenommen. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichtes haben weitere Anleger Inhaberteilschuldverschreibungen, Anleihen und nachrangige Darlehen gezeichnet.“

Das heißt, seitens des Unternehmens wurde eine Umwandlung in für die Investoren schlechtere und riskantere Beteiligungen durchgeführt. Hätten die Investoren auch von Anfang an in ein nachrangiges Darlehen investiert?

Der Vergleich der zusammengefassten Bilanzen zum 28. Februar 2017 und zum 29. Februar 2016 mit Darstellung der Werte in vollen Beträgen (EUR) zeigt folgendes Bild der Vermögenslage: Die Verbindlichkeiten sind erheblich angestiegen, von 172.615 Euro im Vorjahr zum Stichtag 29. Februar 2016 auf 839.563 Euro im Berichtsjahr zum 28. Februar 2017. Die Cash Flow-Rate ist im Berichtszeitraum von 7,2% auf 5,6 % gesunken, ebenso wie Umsatzrentabilität (von 5,69% auf 4,77%), die Gesamtkapitalrentabilität (von 5,6% auf 5%) und die Umsatzrentabilität (von 5,7% auf nun 5,2%).

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