Am Samstagabend, dem 21. Juni, sorgte ein Vorfall auf dem berühmten National Mall in der US-Hauptstadt für Entsetzen: Ein Mann raste mit einem schwarzen Jeep über die sorgfältig gepflegten Rasenflächen und Wege zwischen dem Kapitol und dem Washington Monument – mitten durch Menschenmengen.
In einem Video, das in sozialen Netzwerken viral ging, ist zu sehen, wie der Wagen mit hoher Geschwindigkeit Staub aufwirbelt, abrupt wendet („Donuts“ dreht) und wieder in entgegengesetzter Richtung zwischen Passanten hindurchfährt. Die Polizei beschreibt später, dass mehrere Fußgänger zur Seite springen mussten, um nicht überfahren zu werden.
🚨 Polizei verfolgt Fahrer durch die Menschenmenge
Während rote und blaue Lichter in der Ferne blinken, nahmen Polizeimotorräder die Verfolgung auf. Trotz der Menschenmengen – am selben Abend fanden Veranstaltungen wie „Smithsonian’s Solstice Saturday“ und das „Giant National Capital BBQ Battle“ statt – wurde niemand verletzt.
Der Fahrer floh zunächst vom Mall, konnte aber später identifiziert und festgenommen werden. Laut Angaben des National Park Service wurde er in seiner Wohnung in Südost-Washington aufgegriffen.
„Nur ein Scherz“, sagt der Fahrer – doch die Anklage ist ernst
Laut Gerichtsunterlagen handelt es sich bei dem Fahrer um Curtis Lear (30). Ihm werden mehrere Straftaten vorgeworfen, darunter:
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Zerstörung von Bundeseigentum
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Gefährdung durch ein gefährliches Fahrzeug
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Widerstand gegen die Staatsgewalt
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Rücksichtslose Gefährdung von Menschenleben
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Gefährdung geschützter Bundesflächen
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Verkehrsgefährdung und Flucht vor der Polizei
Als Beamte ihn ansprachen, soll Lear laut Polizei zunächst durch das Fenster gerufen haben: „Es war nur ein Scherz.“ Später sagte er bei der Vernehmung, er sei sich „nicht sicher“, ob er an dem Tag überhaupt dort gewesen sei – und er wisse auch nicht, wo genau der National Mall überhaupt sei.
Keine Kaution – nächster Gerichtstermin am 26. Juni
Lear erschien am Montag, 23. Juni, vor dem Superior Court in Washington. Ein Richter entschied, dass er bis zur nächsten Anhörung am 26. Juni ohne Kaution in Haft bleibt.
🟨 Hintergrund:
Der National Mall ist nicht nur eine Touristenattraktion, sondern auch ein nationales Symbol. Die Rasenflächen gelten als geschützte Bundesfläche – mutwillige Beschädigung ist daher eine ernsthafte Straftat. Die Behörden lobten das schnelle Eingreifen der Polizei und zeigten sich erleichtert, dass niemand verletzt wurde.