Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ermittelt aktuell gegen die Kwillow International Financial Group und das damit verbundene Unternehmen Pioneer Coin Market. Nach vorliegenden Erkenntnissen wenden sich Vertreter dieser Firmen gezielt über WhatsApp-Gruppen und private Chats an deutsche Anlegerinnen und Anleger – und bieten dort unerlaubt Finanz- und Kryptowerte-Dienstleistungen an.
Dubiose Werbung über WhatsApp – Einstieg über pcmarketde.com oder PCM PRO-App
Laut BaFin geben sich die Initiatoren in den Chats als Vertreter eines US-Unternehmens aus und empfehlen den Einstieg in den Handel über die Plattform Pioneer Coin Market, erreichbar über die Website pcmarketde.com oder die mobile App PCM PRO. Über diese Kanäle werden Kaufempfehlungen für Kryptowährungen und Finanzinstrumente verbreitet – teilweise mit dem Verweis auf angebliche automatische KI-Analysetools und versprochene hohe Gewinne.
Doch: Weder Kwillow noch Pioneer Coin Market verfügen über eine BaFin-Erlaubnis. Beide Unternehmen unterliegen nicht der Aufsicht der deutschen Finanzaufsicht.
BaFin rät zur äußersten Vorsicht
Die BaFin warnt ausdrücklich davor, den geteilten Empfehlungen zu folgen oder Gelder auf diesen Plattformen zu investieren. Anleger sollten die Aussagen und Versprechen in solchen Gruppen kritisch hinterfragen und stets mit unabhängigen Quellen gegenprüfen. Dies gilt insbesondere, wenn mit „KI-gestützter Analyse“ oder garantierten Renditen geworben wird – beides sind häufige Warnzeichen unseriöser Anbieter.
Keine Lizenz – hohes Risiko
Nach deutschem Recht ist für Finanz- und Kryptodienstleistungen eine Genehmigung durch die BaFin erforderlich. Unternehmen, die ohne diese Erlaubnis tätig sind, agieren illegal – und bieten keinen Schutz für Kundengelder. Ob ein Anbieter über eine offizielle Lizenz verfügt, lässt sich über die Unternehmensdatenbank der BaFin einfach überprüfen.
Betrugsgefahr bei Chat-basierten Empfehlungen
Die Nutzung von Messenger-Diensten wie WhatsApp zur Kundenakquise hat sich bei unseriösen Plattformen als beliebtes Mittel etabliert. Oft wirken die Gruppen zunächst vertrauenswürdig, mit freundlichen Moderatoren, scheinbar aktiven Mitgliedern und geteilten „Erfolgsnachweisen“. Doch viele dieser Kanäle sind Teil komplexer Betrugsstrukturen, bei denen auch fingierte Nutzerprofile und manipulierte Handelsumgebungen zum Einsatz kommen.
Fazit
Die Fälle Kwillow International Financial Group und Pioneer Coin Market zeigen einmal mehr, wie aggressiv Betrugsplattformen im digitalen Raum vorgehen. Anlegerinnen und Anleger sollten niemals auf spontane Empfehlungen in Messengern reagieren, sondern Anbieter stets gründlich prüfen – am besten über die offiziellen Informationskanäle der BaFin.
Weitere Hinweise zur Erkennung solcher Betrugsmaschen bietet die Podcast-Reihe „Vorsicht, Betrug“ der BaFin, die regelmäßig neue Fälle und Warnsignale erläutert.
Der Kwillow-Gruppe 233-Verantwortliche Markus Fischer hat am 28. Mai bekanntgegeben, dass PCM Opfer eines Hackerangriffs geworden ist . Als Folge davon würden die US-Regulierungsbehörde SEC und weitere zuständige Stellen am 04. Juni eine Untersuchung des Vorfalls bei der Börse einleiten.
Er hat seiner Gruppe dringend empfohlen, umgehend alle Gelder von PCM abzuziehen, da ansonsten eine Sperre der Gelder während der Untersuchung droht.
Dies war jedoch erst nach Einzahlung von Bearbeitungsgebühr und „Gewinnsteuer-Abgabe “ zur Weiterleitung an das Finanzamt möglich. Bis dahin war das Guthaben auf dem Konto gesperrt.
Mehr kriminelle Energie geht wohl kaum noch!!