Der Jahresabschluss der FEFA Windpark IV GmbH & Co. KG für das Geschäftsjahr 2023 gibt Aufschluss über die finanzielle Lage und den Betrieb des Unternehmens im Bereich der Windenergie. Das Unternehmen weist sowohl starke Investitionen in Sachanlagen als auch hohe Verbindlichkeiten auf, was für Anleger von Interesse ist.
Aktiva: Anlagevermögen und Umlaufvermögen
Das Anlagevermögen des Unternehmens bleibt mit 12.271.757 EUR stabil, wobei der größte Teil des Vermögens in technischen Anlagen und Maschinen investiert wurde, die unverändert bei 11.271.757 EUR bewertet werden. Dies deutet darauf hin, dass das Unternehmen in langfristige Infrastruktur im Bereich der Windkraft investiert hat, was grundsätzlich positiv ist, da diese Anlagen in der Regel stabile Erträge generieren können. Die immateriellen Vermögensgegenstände (353.260 EUR) bleiben ebenfalls konstant und umfassen vermutlich Lizenzen oder Rechte, die für die operative Tätigkeit des Windparks von Bedeutung sind.
Im Bereich des Umlaufvermögens gibt es eine erhebliche Differenz zum Vorjahr, mit einem Anstieg der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen auf 1.089.950,00 EUR. Insbesondere die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 307.990,67 EUR und die sonstigen Vermögensgegenstände von 423.144,53 EUR sind hervorzuheben. Ein Anleger sollte hier die Liquidität und die Zahlungsströme im Blick behalten, da hohe Forderungen darauf hindeuten können, dass das Unternehmen auf Zahlungen von Kunden angewiesen ist, um seine Liquidität zu sichern.
Die liquiden Mittel betragen 714.425,04 EUR, was für die kurzfristige Liquidität des Unternehmens positiv ist. Diese Mittel können für den laufenden Betrieb verwendet werden, jedoch muss auch beachtet werden, dass die Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 866.345,15 EUR darauf hinweisen, dass Ausgaben bereits getätigt, aber noch nicht vollständig als Aufwand erfasst wurden.
Passiva: Eigenkapital und Verbindlichkeiten
Das Eigenkapital des Unternehmens ist mit 1.000 EUR unverändert, was darauf hinweist, dass das Unternehmen eine sehr geringe Eigenkapitalbasis hat. Dies ist aus der Sicht eines Anlegers kritisch, da eine geringe Eigenkapitalquote das Finanzrisiko erhöht, vor allem in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit. In Verbindung mit den hohen Verbindlichkeiten könnte dies die Finanzierungsstabilität des Unternehmens gefährden.
Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf 13.975.638,92 EUR, und der größte Teil davon entfällt auf Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 13.191.174,35 EUR, die eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren haben. Diese Verbindlichkeiten sind durch die finanzierten Vermögensgegenstände besichert, was zwar eine gewisse Sicherheit für das Unternehmen darstellt, jedoch die Zinslast und die Kreditkosten des Unternehmens langfristig erhöhen kann.
Ein weiterer signifikanter Posten sind die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern in Höhe von 471.126,87 EUR, die mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr ausgewiesen werden. Diese kurzfristigen Verbindlichkeiten könnten die Liquidität des Unternehmens unter Druck setzen, falls die Gesellschafter Verbindlichkeiten in naher Zukunft einfordern.
Ertragslage und Rückstellungen
Der Jahresabschluss enthält keine detaillierten Angaben zu den Erträgen und Aufwendungen des Unternehmens. Dennoch lässt sich aus den Rückstellungen in Höhe von 23.300 EUR schließen, dass das Unternehmen vorausschauend für zukünftige Verpflichtungen und mögliche Risiken vorsorgt. Diese Rückstellungen betreffen unter anderem die Abschlusskosten und Abbruchverpflichtungen, die für Windparkprojekte typisch sind, wenn die Anlagen das Ende ihrer Lebensdauer erreichen und zurückgebaut werden müssen.
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Der Jahresabschluss wurde gemäß den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Bilanzrichtlinien-Umsetzungsgesetzes (BilRUG) erstellt, und es wurden keine Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Vergleich zum Vorjahr vorgenommen. Die Abschreibungen auf Sachanlagen wurden linear und gemäß der Nutzungsdauer der Anlagen vorgenommen, was eine konservative und gängige Methode zur Erfassung der Wertminderung darstellt.
Die Bewertung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurde unter Beachtung des Niederstwertprinzips vorgenommen, was bedeutet, dass potenzielle Risiken bei Forderungen berücksichtigt wurden.
Fazit aus Anlegersicht
Die FEFA Windpark IV GmbH & Co. KG präsentiert sich aus der Sicht eines Anlegers als Unternehmen mit langfristigen Investitionen in Windkraftanlagen, die potenziell stabile Einnahmen generieren können. Dennoch gibt es einige kritische Aspekte, die berücksichtigt werden sollten:
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Geringes Eigenkapital: Das Unternehmen verfügt über ein sehr niedriges Eigenkapital von nur 1.000 EUR, was das Finanzrisiko erhöht und die Handlungsfähigkeit bei finanziellen Engpässen einschränkt.
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Hohe Fremdfinanzierung: Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Gesellschaftern stellen eine erhebliche Fremdfinanzierungsbelastung dar, die das Unternehmen langfristig belasten könnte, insbesondere in einem Umfeld steigender Zinsen.
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Hohes Umlaufvermögen: Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind relativ hoch, was zu einer Erschwernis bei der Liquidität führen könnte, falls diese Forderungen nicht zeitnah beglichen werden.
Trotz dieser Herausforderungen zeigt der Jahresabschluss auch, dass das Unternehmen über signifikante Vermögenswerte im Bereich der Windkraftanlagen verfügt und langfristig ausgerichtet ist. Anleger sollten jedoch die Zinsentwicklung, die Liquidität und die Eigenkapitalquote genau im Auge behalten, da diese Faktoren die finanzielle Stabilität und das Wachstumspotential des Unternehmens maßgeblich beeinflussen werden.