Der Fall des inhaftierten palästinensischen Aktivisten Mahmoud Khalil sorgt in den USA für Aufsehen. Khalil, ein 30-jähriger Absolvent der Columbia University, durfte die Geburt seines ersten Kindes nicht miterleben, nachdem ihm die US-Einwanderungsbehörde ICE (Immigration and Customs Enforcement) eine befristete Freilassung verweigerte.
Seine Ehefrau Noor Abdalla, eine 28-jährige US-Staatsbürgerin, brachte den gemeinsamen Sohn am Montag in New York zur Welt – Khalil konnte nur per Telefon dabei sein. Er befindet sich seit über einem Monat in Abschiebehaft in einem ICE-Gefängnis im Bundesstaat Louisiana, mehr als 1.600 Kilometer von seiner Familie entfernt.
Antrag auf Freilassung abgelehnt
Khalils Anwälte hatten am Sonntagmorgen einen Antrag auf zweiwöchige Freistellung gestellt, damit er zur Geburt seines Kindes reisen könne. Sie versicherten, Khalil sei bereit, eine Fußfessel zu tragen und regelmäßige Kontrolltermine einzuhalten. ICE-Leiterin Melissa Harper lehnte den Antrag jedoch ab – ohne nähere Begründung.
Vorwürfe ohne Anklage
Obwohl Khalil nicht wegen einer Straftat angeklagt ist, wirft ihm die Trump-Regierung vor, Verbindungen zur palästinensischen Organisation Hamas zu haben. Belege wurden bislang nicht vorgelegt. Ein Einwanderungsrichter entschied Anfang April, dass Khalil abgeschoben werden könne. Seine Anwälte haben Berufung eingelegt und kämpfen parallel in einem Bundesgerichtsverfahren für seine Freilassung.
Stimmen der Kritik
Noor Abdalla verurteilte die Entscheidung scharf: „ICE und die Trump-Regierung haben uns als Familie kostbare Momente gestohlen. Mein Sohn sollte seine ersten Tage nicht ohne seinen Vater erleben müssen.“ Sie kündigte an, weiter für Khalils Rückkehr zu kämpfen.
Der Fall steht exemplarisch für die verschärfte Einwanderungspolitik unter Donald Trump und ruft Kritik von Menschenrechtsorganisationen hervor, die ICE und die Regierung für „unmenschliches Handeln“ kritisieren.