Die Zwölfte Westwind Windpark ApS & Co. KG mit Sitz in Harrislee weist für das Geschäftsjahr 2023 einen deutlichen Rückgang der Bilanzsumme auf: Sie schrumpfte von rund 2,29 Mio. Euro im Vorjahr auf nur noch 745.051 Euro. Dies stellt einen massiven Rückgang von fast 67 Prozent dar – ein signifikanter Einschnitt, der aus Anlegersicht besonders beobachtet werden sollte.
Aktiva: Liquiditätsabfluss und Forderungsabbau
Der dramatische Rückgang im Umlaufvermögen ist auffällig: Von über 2,25 Mio. Euro auf nur noch rund 719.000 Euro. Während sich die Forderungen gegenüber 2022 stark reduzierten (von rund 2,24 Mio. auf rund 654.000 Euro), stieg der Kassenbestand immerhin leicht an. Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass ein Teil der offenen Forderungen eingegangen ist, wenngleich sich nicht beurteilen lässt, ob dies durch reguläre Geschäftsabläufe oder durch Liquidation von Beständen zustande kam.
Auch das Sachanlagevermögen ist weiter abgeschmolzen – ein Rückgang von rund 6.800 Euro, was auf Abschreibungen hindeutet, aber auch auf einen möglichen Verkauf oder Stilllegung von Anlagen.
Passiva: Keine Veränderung im Eigenkapital – hohe Entschuldung bei den Verbindlichkeiten
Positiv hervorzuheben ist das stabile Eigenkapital in Höhe von 302.000 Euro. Die Eigenkapitalquote beträgt nun rund 40,5 Prozent (Vorjahr: ca. 13,2 Prozent) – ein erfreulicher Anstieg, der vor allem auf die Entschuldung zurückzuführen ist.
Die Verbindlichkeiten sind massiv zurückgegangen – von über 1,94 Mio. Euro auf knapp 400.000 Euro. Damit wurde ein Großteil der kurzfristigen Schulden offensichtlich zurückgezahlt, was auf eine strategische Entlastung der Bilanz hinweist. Auch die Rückstellungen blieben mit rund 43.150 Euro stabil.
Bewertung und Ausblick
Der Jahresabschluss zeigt ein Unternehmen, das 2023 offenbar entschuldet und liquiditätsschonend agiert hat. Die Tatsache, dass kein Bilanzgewinn oder -verlust ausgewiesen ist, lässt auf eine ergebnisneutrale Entwicklung schließen. Dennoch wirft der Rückgang der Bilanzsumme Fragen auf: Hat das Unternehmen Anlagen verkauft? Wurde der operative Betrieb stark reduziert?
Aus Anlegersicht ist das stabile Eigenkapital ein positiver Aspekt, ebenso wie der Abbau der Verbindlichkeiten. Auf der anderen Seite könnte die drastisch geschrumpfte Bilanzsumme ein Indiz für eine mögliche Geschäftsumstellung oder einen Rückbau sein. Ohne Gewinn- und Verlustrechnung bleibt die Einschätzung der Ertragslage jedoch unvollständig.
Fazit
Die Zwölfte Westwind Windpark ApS & Co. KG präsentiert sich im Jahresabschluss 2023 als finanziell stabiler, aber deutlich verkleinerter Betrieb. Für Anleger ist insbesondere die geringe Transparenz hinsichtlich der Geschäftsentwicklung kritisch. Wer bereits investiert ist, sollte auf weitere Berichte und Gremienentscheidungen achten – und klären, ob der Windpark in reduzierter Form weitergeführt oder perspektivisch abgewickelt wird.