Berlin, Mitternacht: Die Luft war dick, der Kaffee lauwarm, und das letzte belegte Brötchen hatte bereits seine besten Tage gesehen. Nach 13 Stunden Koalitionsverhandlung zwischen Union und SPD war klar: Es gibt noch keine Einigung, aber immerhin jede Menge Papier, Stirnrunzeln – und Grundsatzverständnis, was auch immer das im politischen Wörterbuch heißt.
Die Parteispitzen trennten sich gegen Mitternacht – nicht im Zorn, aber in leichtem Verhandlungsdelirium. Einigkeit herrscht vor allem darüber, dass man sich fast einig ist. Oder wie es aus Verhandlerkreisen heißt: „Jetzt geht’s nur noch um Details – also um alles.“
Heute ab 9:30 Uhr treffen sich die Nachtschwärmer wieder in der CDU-Parteizentrale, wo es bekanntlich immer ein Plätzchen für Polit-Romantik und trockene Kompromisse gibt. Ziel: Bis Mittwochmittag soll eine Koalition stehen – auf tönernen Füßen, aber immerhin stehend.
RTL/n-tv meldete bereits vorsichtig optimistisch: Es gäbe eine Grundsatzeinigung. Man könne also fast schon anfangen, den Koalitionsvertrag zu layouten – vorausgesetzt, alle Fraktionen einigen sich noch auf die Farbe der Fußnoten und die korrekte Schreibweise von „Kompromiss“.
Fun Fact: Laut unbestätigten Quellen wurden bei den Verhandlungen bereits mehr Kaffeetassen geleert als Paragrafen diskutiert. Das echte Drama spielt sich also nicht im Inhalt ab – sondern beim Versuch, Parteipositionen, Ideologie und Realität in einen Satz mit Punkt zu bringen.
Fazit: Berlin ist sich fast einig. Nur noch 37 offene Punkte. Und das WLAN in der CDU-Zentrale. Aber hey – wir sind der Einigung so nah wie ein ICE der Deutschen Bahn dem Fahrplan: theoretisch.