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succo (CC0), Pixabay

Am Mittwoch wird in München der 100. Prozesstag in der Wirecard-Affäre verhandelt, die seit 14 Monaten läuft. Überraschend wurde der Kronzeuge Oliver Bellenhaus aus der U-Haft entlassen, nachdem er den ehemaligen Vorstandschef Markus Braun schwer belastet hatte. Brauns Anwalt kritisierte dies als Ergebnis eines „schmutzigen Deals“. Am Mittwoch ist zudem die frühere Aufsichtsrätin Anastassia Lauterbach als Zeugin geladen, während Bellenhaus‘ Freilassung weiter für Diskussionen sorgt.

Bellenhaus, ehemaliger Wirecard-Statthalter in Dubai, gestand nach der Insolvenz im Juni 2020, dass große Teile des Asiengeschäfts erfunden waren. Seine Freilassung begründete das Gericht mit seiner langen Haftdauer, seinem Geständnis und Bemühungen um Wiedergutmachung. Er muss seinen Ausweis abgeben und einen Wohnsitz melden, darf keinen Kontakt zu Mitangeklagten und Zeugen haben.

Der Prozess, in dem auch andere Zeugen wie der japanische Manager Yoshio Tomiie zentrale Vorwürfe stützten und der österreichische Unternehmer Stefan Klestil aussagte, ist komplex und die Dauer weiter ungewiss. Über 80 Verhandlungstage sind bis Jahresende angesetzt, während die Rolle des Aufsichtsrats und des Vorstands weiterhin kritisch betrachtet wird.

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