Start Allgemein KI-Führerschein?

KI-Führerschein?

115
Alexandra_Koch (CC0), Pixabay

Die steigende Bedeutung künstlicher Intelligenz (KI) beeinflusst Lehre, Forschung und Abschlussarbeiten an fränkischen Universitäten. Prof. Ute Schmid von der Uni Bamberg, eine erfahrene Informatikerin und Forscherin im Bereich KI, betont, dass ein verantwortungsvoller Umgang mit KI-Kompetenzen im Studienalltag unerlässlich ist. Sie plädiert für eine umfassende „AI literacy“ sowohl bei Studierenden als auch bei Lehrenden.

Die Integration von KI-Anwendungen in die Lehre erfordert ein grundlegendes Verständnis für deren Nutzung. Prof. Schmid ist überzeugt, dass zukünftig Grundkompetenzen in allen Studiengängen geschaffen werden müssen. Angesichts von KI-Textgeneratoren wie ChatGPT stellt sich die Frage, welche Kenntnisse Studierende noch benötigen, wenn Software komplexe Texte in Sekunden generieren kann. Auch die Authentizität von Abschlussarbeiten wird durch solche Modelle infrage gestellt.

Einige Universitäten, wie die in Prag, haben bereits schriftliche Bachelorarbeiten abgeschafft, um den Herausforderungen der KI gerecht zu werden. Prof. Schmid sieht die Nutzung von KI-Tools durch Studierende grundsätzlich offen, unter der Voraussetzung, dass die Anwendung transparent gemacht wird. Der Fokus sollte darauf liegen, dass Studierende die generierten Ergebnisse prüfen, hinterfragen und wissenschaftlich bearbeiten.

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) mit rund 40.000 Studierenden befasst sich ebenfalls intensiv mit dem Thema KI. Hier wird betont, dass Studierende ein Grundverständnis für KI benötigen, aber in Prüfungen weiterhin eigenständig komplexe Lösungen erarbeiten müssen. Die Idee eines „KI-Führerscheins“ wird ins Spiel gebracht, um den verantwortungsvollen Umgang mit KI-Kompetenzen zu gewährleisten. Sowohl Prof. Schmid als auch der FAU-Präsident, Prof. Joachim Hornegger, sind sich einig, dass mehr Grundwissen über künstliche Intelligenz an bayerischen Hochschulen notwendig ist, um die Studierenden auf die Zukunft vorzubereiten.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein