Nach dem Rekordhoch im Jahr 2022 ist die Zahl der Aktionäre in Deutschland im vergangenen Jahr wieder gesunken. Laut dem Deutschen Aktieninstitut (DAI) verringerte sich die Anzahl der Anleger von etwa 12,9 Millionen auf rund 12,3 Millionen. Dieser Rückgang ist ein besorgniserregendes Signal für die deutsche Wirtschaft, da eine breite Beteiligung der Bevölkerung am Kapitalmarkt als Indikator für die finanzielle Gesundheit und Stabilität eines Landes angesehen wird.
Gründe für den Rückgang
Für den Rückgang der Aktionärszahlen werden verschiedene Gründe genannt:
Die allgemeine hohe Teuerungsrate hat dazu geführt, dass viele Menschen weniger Geld zum Anlegen zur Verfügung hatten.
Die gestiegenen Zinsen auf Tages- und Festgeldkonten bieten eine sicherere und weniger volatile Anlageform als Aktien.
Die Volatilität der Märkte und die geopolitischen Unsicherheiten haben das Vertrauen von privaten Anlegern in den Aktienmarkt geschwächt.
Folgen des Rückgangs
Der Rückgang der Aktionärszahlen hat eine Reihe von Folgen:
Er schmälert die Möglichkeiten für Unternehmen, sich am Kapitalmarkt zu finanzieren.
Er verringert die Liquidität der Aktienmärkte.
Er kann zu einer Konzentration des Aktienbesitzes führen.
Maßnahmen zur Förderung des Aktienbesitzes
Um den Aktienbesitz in Deutschland zu fördern, sind folgende Maßnahmen erforderlich:
Die Zugänglichkeit von Aktieninvestments muss verbessert werden. Dies kann durch die Bereitstellung von Informationen und Beratung, die Senkung von Transaktionskosten und die Förderung von ETFs und anderen kostengünstigen Anlageformen erreicht werden.
Die Attraktivität von Aktieninvestitionen muss gesteigert werden. Dies kann durch die Aufklärung über die langfristigen Chancen von Aktieninvestments und die Senkung der Risiken durch eine bessere Regulierung der Finanzmärkte erreicht werden.