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Staatsanwaltschaft Osnabrück

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qimono (CC0), Pixabay

Staatsanwaltschaft Osnabrück

Benachrichtigung an Tatverletzte über die vorläufige
Sicherstellung von Vermögenswerten gemäß § 111 l Abs. 4 StPO

1230 Js 26503/​23

Die Staatsanwaltschaft Osnabrück führt ein Ermittlungsverfahren.

Folgender Sachverhalt liegt dem Verfahren zu Grunde:

In dem Vorhaben, Kaufpreise zu kassieren, ohne die jeweiligen bestellten Gegenstände zu liefern, wurde von unbekannten Tätern die Webseite www.hagomann.de erstellt, auf der zum Schein verschiedene Waren (u.a. Waschmaschinen) zum Kauf anboten wurden. Die Kaufpreise sollten auf das Konto DE02 1001 0010 0069 0311 48 bei der Postbank Berlin überwiesen werden. Diese Webseite diente allein zu Betrugszwecken.

D. Täter stehen daher darüber hinaus im Verdacht, weitere Straftaten zum Nachteil anderer Verletzter begangen zu haben.

Um den Tätern bzw. der Einziehungsbeteiligten das durch die Straftat(en) zu Unrecht Erlangte wieder zu entziehen, hat die Staatsanwaltschaft die Beschlagnahme von Geldern erwirkt.

Gemäß § 111l Abs. 1 und Abs. 2 Strafprozessordnung (StPO) benachrichtige ich Sie hiermit über die Vollziehung der Beschlagnahme.

Gleichzeitig werden Sie aufgefordert, alsbald nach Erhalt dieses Schreibens zu erklären, ob Sie die Herausgabe verlangen.

Bitte beachten Sie hierzu folgende Hinweise zum weiteren Verfahrensablauf:

Wird eine bewegliche Sache beschlagnahmt und für die Zwecke des Strafverfahrens nicht mehr benötigt, wird sie grundsätzlich an den letzten Gewahrsamsinhaber zurückgegeben. Davon abweichend wird sie an denjenigen herausgegeben, dem sie durch die Straftat entzogen wurde (Verletzter), wenn dieser bekannt ist. Steht der Herausgabe an den letzten Gewahrsamsinhaber oder den Verletzten der Anspruch eines Dritten entgegen, wird die Sache an den Dritten herausgegeben, wenn dieser bekannt ist. Eine Herausgabe erfolgt nur, wenn ihre Voraussetzungen offenkundig sind (§ 111n StPO).

Über die Herausgabe entscheidet im Ermittlungsverfahren und nach rechtskräftigem Abschluss des Verfahrens die Staatsanwaltschaft, im Übrigen das mit der Sache befasste Gericht (§ 111o StPO).

Der Staatsanwaltschaft ist es nicht erlaubt, im Einzelfall rechtlichen Rat zu erteilen. Bitte sehen Sie deshalb von telefonischen Rückfragen ab und lassen sich ggf. anwaltlich beraten.

 

 

 

Dipl.-Rechtspflegerin (FH)

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