Start Verbraucherschutz Verbraucherzentrale fordert

Verbraucherzentrale fordert

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Danneiva (CC0), Pixabay

Für diejenigen, die auf eine nachhaltige Kaufentscheidung Wert legen, ist es oft schwer zu erkennen, ob die vielfältigen umweltbezogenen Werbeversprechen tatsächlich der Realität entsprechen oder nur eine Form von Greenwashing sind. Um Greenwashing zu bekämpfen, hat die Europäische Kommission im März dieses Jahres einen Vorschlag für eine Richtlinie vorgelegt. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) unterstützt die geplante Vorabprüfung von umweltbezogenen Werbeaussagen (Green Claims), sieht aber gleichzeitig auch Verbesserungsbedarf in der Richtlinie.

„Zurzeit können Hersteller nahezu ungehindert behaupten, dass ihr Joghurt ’nachhaltig‘, ihr Saft ‚umweltfreundlich‘ oder ihre Marmelade ‚bienenfreundlich‘ ist. Für die Konsumenten ist dies problematisch, da sie beim Einkaufen im Supermarkt nicht wissen, ob ein Produkt wirklich auf besonders umweltfreundliche Weise hergestellt wurde oder ob der Hersteller nur ein grünes Image pflegt“, so Jochen Geilenkirchen, Referent für nachhaltigen Konsum beim vzbv.

Die Europäische Kommission hat einen Schritt in die richtige Richtung unternommen

Der Vorschlag der Europäischen Kommission sieht nun vor, dass umweltbezogene Werbeaussagen künftig von einer unabhängigen Stelle auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft werden müssen, bevor sie auf dem Markt eingesetzt werden dürfen. „Konsumenten könnten sich dann endlich darauf verlassen, dass die ‚bienenfreundliche‘ Marmelade tatsächlich einen ökologischen Mehrwert bietet und bewusst eine nachhaltigere Produktwahl treffen. Dies kommt den Konsumenten, der Umwelt und den Unternehmen zugute, die sich tatsächlich für die Umwelt engagieren“, kommentiert Jochen Geilenkirchen.

Lücken in der Richtlinie sollten geschlossen werden

Der Vorschlag für die Richtlinie wird nun im Europäischen Parlament und im Europäischen Rat diskutiert und kann dort noch verändert werden. „Um effektiv gegen Greenwashing vorzugehen, müssen einige Lücken in der Richtlinie geschlossen werden: Die Regeln für umweltbezogene Werbung sollten für alle Unternehmen gelten, unabhängig von ihrer Größe oder dem Sektor, in dem sie tätig sind. Hier gibt es noch zu viele Ausnahmen. Darüber hinaus sollten besonders irreführende Werbeversprechen, wie die Behauptung der Klimaneutralität, verboten werden. Eine vollständig klimaneutrale Produktproduktion ist derzeit nicht realisierbar“, erklärt Jochen Geilenkirchen.

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