Start Politik International Grenzschließung im Kosovo für serbische Waren und Fahrzeuge

Grenzschließung im Kosovo für serbische Waren und Fahrzeuge

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GDJ (CC0), Pixabay

Der Kosovo hat seine Grenzen für Waren und Fahrzeuge aus Serbien geschlossen, nachdem drei kosovarische Polizisten mutmaßlich von serbischen Sicherheitskräften verschleppt wurden. Die Anordnungen der kosovarischen Zollverwaltung sowie die Erklärung eines Regierungssprechers in Prishtina bestätigen diese Maßnahme.
Nach Angaben des kosovarischen Innenministers Xhelal Svecla hatten serbische Sicherheitskräfte die Polizisten zuvor im nördlichen Grenzgebiet zu Serbien verschleppt. Die Polizisten hatten dort Erkundungen über Schmuggelrouten durchgeführt, die von serbischen Kriminellen genutzt werden.
Die serbische Seite hingegen bestritt dies und gab an, dass das Trio innerhalb Serbiens, fast zwei Kilometer von der Grenze entfernt, festgenommen worden sei. Den Aussagen zufolge hätten die schwer bewaffneten Männer einen Terroranschlag in Serbien geplant.
Die Spannungen zwischen den beiden Nachbarländern sind seit Monaten hoch. Der Kosovo erklärte sich 2008 für unabhängig, was von Serbien nicht anerkannt wird. Serbien fordert die Rückgabe seiner ehemaligen Provinz. Im Norden des Kosovo leben hauptsächlich ethnische Serben, während im Rest des Landes vor allem ethnische Albaner anzutreffen sind.
Ende Mai griffen Serben im Nordkosovo Soldaten der NATO-geführten Schutztruppe KFOR an, was zu zahlreichen Verletzungen auf beiden Seiten führte. Der Konflikt begann mit der Ernennung albanischstämmiger Bürgermeister, die aus Wahlen hervorgingen, die von den Serben auf Geheiß Belgrads boykottiert wurden.

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