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Guten Morgen

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Christoph (CC0), Pixabay

Die mutmaßliche Vergiftung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny ist zu einer direkten Konfrontation zwischen Deutschland und Russland geworden. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sprach ungewohnt offen von einem „versuchten Giftmord“, mit dem Nawalny „zum Schweigen gebracht werden sollte“.

Es würden sich jetzt „sehr schwerwiegende Fragen“ stellen, „die nur die russische Regierung beantworten kann und beantworten muss“. Merkel erhielt vom Westen Unterstützung. Moskau reagierte mit Kritik.

Es drohen nun weitere Verwerfungen in den ohnehin schwer beschädigten Beziehungen Deutschlands und des Westens insgesamt mit Russland. Völlig offen ist, wie weit Berlin, die EU und die NATO bereit sind, in eine längere und offene Konfrontation mit Russland zu gehen, dessen Kooperation gleichzeitig an anderen Fronten wie etwa in Syrien notwendig und wünschenswert erscheint.

Wie ernst es Merkel ist, wurde aus ihren Aussagen Mittwochnachmittag klar – kurz nachdem die deutsche Regierung bekanntgegeben hatte, dass laut einer Analyse eines Bundeswehrlabors Nawalny zweifelsfrei mit einem Nervenkampfgift der Gruppe Nowitschok vergiftet worden sei.

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Selbstmordversuche, mentale Probleme, Übergewicht, aber auch unzureichende schulische Kenntnisse kennzeichnen laut dem UNO-Kinderhilfswerk (UNICEF) das Aufwachsen vielen Kindern in wohlhabenden Industrieländern. Das zeigt ein am Donnerstag veröffentlichter Bericht, der Daten aus 41 Ländern vergleicht. Österreich liegt mit Rang 16 im Mittelfeld.

Die Niederlande, Dänemark und Norwegen belegen in Bezug auf das Wohlergehen von Kindern die ersten drei Plätze. In den meisten untersuchten Ländern geben weniger als 80 Prozent der 15-jährigen Mädchen und Buben an, zufrieden mit ihrem Leben zu sein. In der Türkei ist der Anteil mit 53 Prozent am niedrigsten, gefolgt von Japan und Großbritannien. In Österreich haben der Untersuchung zufolge 77 Prozent der Mädchen und Buben eine hohe Lebenszufriedenheit.

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Die US-Regierung hat die Bundesstaaten aufgefordert, für die Verteilung eines möglichen Coronavirus-Impfstoffs ab dem 1. November bereit zu sein. Der Chef der Gesundheitsbehörde CDC, Robert Redfield, appellierte in einem heute bekanntgewordenen Brief an die Gouverneurinnen und Gouverneure, die Fertigstellung von Verteilzentren bis zu diesem Datum sicherzustellen.

Zum 1. November müssten die Zentren „vollständig einsatzfähig“ sein, heißt es in dem Schreiben von Ende August. Dazu müssten womöglich Vorgaben für Geschäfts- und Baugenehmigungen für das Unternehmen McKesson, das einen künftigen Impfstoff im Land verteilen soll, gelockert werden.

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Vor dem Schulstart in Spanien kurzfristig angeordnete CoV-Massentests haben gestern dazu geführt, dass Tausende Lehrerinnen und Lehrer in Madrid stundenlang Schlange stehen mussten. Die Regionalregierung hatte die Lehrer erst am Vorabend zum Testen einbestellt.

Mindestens 5.000 Menschen standen daraufhin heute laut Polizei über Stunden bei praller Sonne in der Schlange, wobei einige befürchteten, sich gerade hier anzustecken.
Lehrergewerkschaften riefen zu Streiks auf, um gegen die „Improvisation“ bei den Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie zu protestieren.

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Die EU-Staaten wollen ihre Reisebeschränkungen innerhalb Europas wegen der CoV-Krise besser abstimmen. Das vereinbarten laut Diplomaten gestern die EU-Botschafter der Mitgliedsländer. Wie, ist aber offen und soll erst später geklärt werden. Der Präsident des Europaparlaments, David Sassoli, forderte, dass die Mitgliedstaaten die EU-Kommission mit der Koordinierung beauftragen, um „Chaos“ zu vermeiden.

Wie bereits zu Beginn der Pandemie im Frühjahr gehen die EU-Staaten derzeit sehr unterschiedlich bei Reisebeschränkungen wegen Covid-19 vor. So gibt es von deutscher Seite zwar eine Reisewarnung für die belgische Hauptstadt Brüssel, nicht aber von französischer. Ungarn hat unter Berufung auf die Pandemie sogar generell die Einreise untersagt. Ausnahmen gibt es nur für Reisende aus Polen, Tschechien, der Slowakei und Pendlerinnen und Pendler.

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