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Anlegertipp von Solvium Capital?

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Bru-nO / Pixabay

Nun, dass das Unternehmen natürlich Werbung für sein Kapitalanlagen-Angebot machen muss, ist nachvollziehbar. Weniger nachvollziehbar wäre es aber für uns, wenn Anleger in dieses Investment auch Geld hineinstecken.

Wir haben uns schon häufiger mit den Angeboten der Solvium-Unternehmensgruppe befasst und sind immer zum gleichen Ergebnis gekommen: Finger weg! Schauen Sie sich doch einmal die letzte Bilanz des Unternehmens an. Dann muss man wohl nicht mehr begründen, warum man davon die Finger lassen sollte. Erfolg, der Lust auf solch eine Kapitalanlageempfehlung machen könnte, sieht sicherlich völlig anders aus.

Solvium Capital GmbH

Hamburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 31.12.2018

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2018

1. Grundlagen der Gesellschaft

1.1 Unternehmensstruktur & -tätigkeit

Die Solvium Capital GmbH („Gesellschaft“ oder „Solvium“) ist ein in Deutschland führender Spezialist für Direktinvestments in Logistikausrüstung wie Container und Wechselkoffer. An den Standorten Hamburg und Cham (Oberpfalz) waren zum Berichtsstichtag 17 Personen beschäftigt (Vorjahr: 19 Personen) Die Gesellschaft konzeptioniert verschiedene Direktinvestments unter dem Vermögensanlagengesetz und als Private Placements, welche über separate Gesellschaften in der Rechtsform einer „GmbH & Co. KG“ abgewickelt werden („Objektgesellschaften“). Bei diesen Objektgesellschaften fungiert die Gesellschaft als Komplementärin und übernimmt die Geschäftsführung, insbesondere das Portfoliomanagement sowie das Risikomanagement.

Weiterhin ist sie mit der Beschaffung der Ausrüstungsgegenstände für alle Objektgesellschaften betraut, wodurch sie einen Großteil ihres Umsatzes erzielt. Andere Umsatzquellen sind der Vertrieb der Direktinvestments und die laufende Verwaltung bereits vertriebener Direktinvestments.

Per Ende Dezember 2019 haben rund 6.500 Kunden bei Solvium Investments in Container und Wechselkoffer für insgesamt mehr als 250 Millionen Euro getätigt. Die Zahl der mit Anlegern geschlossenen Kauf», Miet- und Verwaltungsverträgen beläuft sich auf mehr als 12.500.

Die Gesellschaft ist eine einhundertprozentige Tochtergesellschaft der Solvium Holding AG.

1.2 Leitung und Kontrolle

Die Geschäftsführung der Gesellschaft besteht zum Zeitpunkt der Berichterstellung aus André Wreth und Marc Schumann.

Ein Aufsichtsrat oder sonstige Kontrollorgane existieren nicht.

2. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

2.1.1. Markt für Sachwertanlagen

In einem nach wie vor historisch niedrigen Zinsumfeld im Euroraum stehen Anleger vor der Herausforderung, dass l<lassische Bank- und Versicherungsprodukte sich nicht eignen, einer Geldentwertung ihres Vermögens entgegen zu wirken. Daher stieg in den letzten Jahren die Nachfrage nach alternativen Anlageformen, wodurch auch Sachwertanlagen profitieren. Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung sind keine Zinserhöhungen absehbar, so dass das positive Marktumfeld für die nächste Zukunft bestehen bleiben wird.

Seit Umsetzung des Kleinanlegerschutzgesetzes unterliegen auch Direktinvestments dem Vermögensanlagengesetz. Durch diese Regulierung sind die produktbezogenen Initialkosten höher als zuvor, was zu gesunkenen Renditen für die Anleger führt und dementsprechend deren Neigung zum Abschluss von Sachwertanlagen beeinflusst. Aber durch eine geringere Anzahl von Wettbewerbern, die den gesetzlichen Auflagen folgen, stieg das Absatzpotential für die noch vorhandenen Anbieter merklich, so dass bei sinkendem Marktvolumen die einzelnen Marktteilnehmer in den meisten Fällen dennoch von steigenden Vertriebszahlen berichten können. Eine weitere Regulierung der Anbieter und deren Angebote von Sachwertanlagen ist nach Kenntnisstand der Geschäftsführung nicht geplant. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass zukünftig neue Anforderungen auf die Gesellschaft zukommen.

Nachfragebegrenzend wirken zusätzliche regulatorische Auflagen, z.B. durch IDD und MIFID Il, wodurch weitere Kosten auf Vermögens- & Finanzberater zukommen. Dadurch reduziert sich die Anzahl der möglichen Vertriebspartner für Solvium und führt zu einer vertrieblichen Konzentration auf weniger Partner. In diesem Bereich ist es seitens des Gesetzgebers beabsichtigt, weitere Maßnahmen umzusetzen, die diesen Trend fortführen bzw. verstärken können.

Im Bereich der Containerinvestments im Speziellen ereignete sich im März 2018 die Insolvenz des größten Marktteilnehmers, der P&R-Gruppe. Auch wenn diese Insolvenz Ergebnis eines betrügerischen Geschäftsmodells war, wurde hierdurch der gesamte Markt der Containerinvestments in „Sippenhaft“ genommen und führte temporär zu einem merklichen Rückgang des Geschäfts mit überwiegend kleineren Privatanleger. Das Geschäft mit größeren und (semi-)professionellen Anlegern blieb hiervon weitgehend verschont. Im Laufe des Geschäftsjahres 2019 zeigte sich, dass dieser Effekt mittlerweile aus dem Markt verschwunden ist und dass die von der Gesellschaft angebotenen Vermögensanlagen sich hoher Beliebtheit erfreuen.

2.1.2 Containermarkt

Der Welthandel wächst weiter

Durch immer effizientere Transport- und Logistikketten scheint die Welt kleiner zu werden. 90 % der Handelsgüter werden auf dem Seeweg transportiert. Dabei spricht man von einem Bedarf von durchschnittlich 2 Containern je Stellplatz auf den vorhandenen Containerschiffen. Über die 3 Haupthandelsrouten Transpazifik (24 %), Asien-Europa (22 %) und Innerasien (10 %) wurden bereits im Jahr 2015 über 50 % des weltweiten Seehandels abgewickelt. Da verwundert es kaum, dass die gemessen am Umschlag weltweit größten Häfen im asiatischen Raum, insbesondere in der Volksrepublik China, zu finden sind. Während europäische Häfen wie Rotterdam und Hamburg Platz 12 bzw. 18 und der erste amerikanische Hafen Los Angeles erst Platz 17 einnehmen, rangieren die asiatischen Häfen Shanghai, Singapur und Shenzhen auf den Plätzen 1 bis 3 1 . Die Entwicklung des Containermarktes ist naturgemäß abhängig von der Entwicklung des Welthandels. Bei steigendem Welthandel steigt der Bedarf an Transportkapazität und umgekehrt.

In den Jahren 2004 bis 2018 stieg das an TEU gemessene Umschlagsvolumen weltweit um etwas mehr als 115 %, was einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 4,8 % entspricht. Einzig im Jahr 2009 gab es einen Rückgang an Umschlagsvolumen 2 . Durch die Möglichkeit, neue Container nur kurzfristig in Auftrag zu geben und nicht jahrelang im Voraus disponieren zu müssen, in Kombination mit der regelmäßigen Ausmusterung alter Container, ist der Markt in der Lage, auch bei stagnierendem oder rückläufigem Wachstum für hohe Auslastungsraten zu sorgen.

Der Container-Vermietmarkt

Container werden durch Befrachtungsunternehmen, meist Reedereien, auf der Straße, den Schienen und zumeist auf dem Seeweg verwendet und transportiert. Dabei gehört nur rund die Hälfte alter Container tatsächlich diesen Logistikunternehmen. Die andere Hälfte der Container ist im Besitz von Containerleasingunternehmen oder Anlegern. Während der Anteil der Leasingcontainer im Jahre 2009 noch rund 41 % ausmachte, waren es im Jahr 2016 erstmals seit 35 Jahren über 50 % – ein Trend, der sich in Zukunft fortsetzen wird 3 . Ein Grund hierfür ist in den anhaltenden Schwierigkeiten im Bankenmarkt zu sehen. Zudem gestaltet sich für die Reedereien eine Finanzierung aus dem laufenden Cashflow aufgrund des margenarmen Transportgeschäftes derzeit schwierig. Wir gehen für die Zukunft davon aus, dass die Reedereien aus Bilanz- und Liquiditätsgründen weiterhin und zunehmend auf Leasingcontainer zurückgreifen werden.

Entwicklung und Tendenzen in den vergangenen Jahren

In der Wirtschaftskrise 2008/2009 hat sich der Containerleasingmarkt, auch Containervermietmarkt genannt, als stabil und relativ krisenresistent erwiesen. Aus diesem Grund rückt er seit mehreren Jahren immer stärker in den Fokus privater und institutioneller Investoren, wie zum Beispiel Pensionsfonds, Versicherungen und Family Offices. Der Weltcontainerhandel ist in 2017 um rund 6,0 % gewachsen. Der Containervermietmarkt konnte hiervon überproportional profitieren. Der Anteil an Vermietcontainern an der Weltcontainerfiotte liegt seit 2016 bei über 50 %. Die Tendenz ist weiter steigend. In der Containerschifffahrt wird ein Container durchschnittlich ca. 12 bis 15 Jahre eingesetzt, wodurch jedes Jahr ca. 6 % des Bestands aus dem Markt genommen werden. Dies kann für die Rentabilität von besonderem Vorteil sein.

Auch hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass bei Bedarfsrückgängen, wie beispielsweise im Jahr 2009, die Neuproduktionen reduziert oder eingestellt werden. Hieraus lassen sich bei steigendem Bedarf wiederum positive Effekte auf den Gebrauchtcontainervermietmarkt ableiten. Container werden „on demand ‚t bestellt und hergestellt. Dies bedeutet, dass nur bei Bedarf Containerneubauten in Auftrag gegeben werden. Die Bestellfristen sind mit 6 bis 8, maximal 10 Wochen sehr kurz. So reguliert sich der Markt auch bei nachlassender Nachfrage selbst und ist nicht auf ein dauerhaftes Wachstum angewiesen. Für Reedereien und Leasingunternehmen ist es damit einfach, auf Marktänderungen zu reagieren. Im Falle einer Nichtbeschäftigung fallen lediglich Lagerkosten von rund 15,00 EUR je Monat und TEU an. Es gibt keine laufenden Betriebskosten für Standardcontainer. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Standardcontainers im „ersten Leben“ (für den Seefrachtverkehr geeignet) beträgt ca. 15 Jahre. Dies bedeutet, dass je nach Bedarf und Zustand rund 5 % bis 7 % des Weltbestands an Containern jährlich in die Zweitmärkte überführt werden. Im „zweiten Leben“ werden Container zum Beispiel für Inlandstransporte, als Lager-, Büro- oder Baucontainer oder ähnliches verwendet. Aufgrund der Tatsache, dass sich die Preise für gebrauchtes Equipment an den Neucontainerpreisen orientieren, werden für Altcontainer regelmäßig Preise von rund 50 % der jeweils gültigen Neucontainerpreise erzielt‘

Kaufpreis- und Mietratenentwicklung

Die Mietraten waren in den letzten Jahren im Marktdurchschnitt rückläufig, aber dieser Trend konnte in 2017 gestoppt werden. Die Mietpreise haben sich erholt und sind auf einem auskömmlichen Niveau stabil. Einhergehend mit den seit 2011 nachlassenden Stahlpreisen sanken auch die Preise für Neu- und Gebrauchtcontainer bis Anfang 2016 weiter. Seit Mitte 2016 haben sich die Neucontainerpreise erholt. In 2017 lagen die Neucontainerpreise über ihrem langjährigen Mittel, was zum Teil auch der Umstellung der Containerproduktion von lösungsmittelbasierten auf wasserbasierte Lackierungen geschuldet war. Auch in den ersten beiden Quartalen 2018 blieben die Preise auf diesem Niveau stabil Die Mietraten haben sich der Neupreisentwicklung angepasst, so dass die Mietrenditen nicht sanken, sondern im Gegenteil bis Mitte 2017 leicht gesteigert werden konnten. Mittelfristig wird bei gleichbleibenden Mietrenditen mit konstanten Preisen für Neucontainer gerechnet. Die

3. Drewry Maritime Research – Container Census & Lease Industry, Annual Report 2018

4. Drewry Maritime Research – Container Census & Lease Industry, Annual Report 2018

Preise für gebrauchte Container orientieren sich, wie die Historie beweist, an den jeweils aktuellen Neucontainerpreisen.5

Große Namen bedeuten keine Sicherheit: Nach wie vor ist die Profitabilitätssituation der Containerreedereien angespannt. Auch große Unternehmen waren gezwungen, sich zu restrukturieren oder durch Zukäufe effizienter zu werden. Zudem ist eine der weltweit größten Containerreedereien im September 2016 in die Insolvenz geraten. In den letzten Jahren ist so aus den ehemals Top-20Reedereien, die die großen Handelsrouten in der Containerschifffahrt dominierten, eine Top-IlGruppe geworden. Hieraus ergeben sich besondere Kauf- und Vermietungsmöglichkeiten. Die Größe einer Reederei allein ist kein Indiz mehr für die Risikoarmut eines Geschäftes mit ihr. Genaue Marktkenntnisse und -erfahrungen sind erforderlich, um die passenden Endnutzer zu finden.

Ausblick: Steigendes Wachstum bei stabilen Renditeerwartungen

Die Entwicklung der Weltwirtschaft bleibt ein entscheidender Faktor für den Bedarf an weltweiter Transportkapazität und Containern. Auf Grund des Handelsstreites zwischen China und den USA gehen Marktexperten für das Jahr 2019 von einem relativ niedrigeren Umschlagswachstum von ca. 2,0 – 2,5 % au36 . Für die Folgejahre bis 2024 wird häufig eine Erwartung von bis 4,5% p.a. angegeben. 4. Da durch steigenden Wettbewerbsdruck und das nach wie vor international niedrige Zinsumfeld weiterhin viel Liquidität in den Markt drängen wird, bleiben die Mietraten auch in dieser Zeit auf niedrigem Niveau, aber stabil. In dem aktuellen Marktumfeld gibt es für Solvium weiterhin gute Möglichkeiten, Investitionsobjekte mit geeignetem Rendite-Risiko-VerhäItnis anzubieten.

2.1.3 Wechselkoffermarkt

Wechselkoffer im Einsatz

Wechselkoffer (auch Wechselaufbau, Wechselbehälter, Wechselpritsche, Wechselbrücke oder Swapbody genannt) sind austauschbare Transportbehälter mit ausklappbaren Stützbeinen, die mit oder auch ohne Kran durch das Absenken des Lkw-Fahrgestells abgesetzt werden können. So lassen sich Wechselkoffer schnell, einfach und kostengünstig zum Beispiel bei Logistikzentren abstellen und aufnehmen. Fahrzeuge oder Kraftfahrer müssen nicht auf das Be- und Entladen warten. Wechselkoffer sind überwiegend aus Stahl gefertigt, damit wind- und wasserdicht, sehr stabil und wenig reparaturanfällig. Sie werden hauptsächlich von Kurier-, Express- und Paketdiensten für den Transport von Gütern auf der Straße verwendet. Wechselkoffer sind europäische Ausrüstungsgegenstände, die hauptsächlich im deutschsprachigen Raum und den Benelux-Staaten eingesetzt werden. Gebaut werden die Wechselkoffer ausschließlich in Europa, zum Beispiel durch den slowenischen Hersteller Kerex sowie die deutschen Hersteller Wecon und Krone.

Für die Nutzung im kombinierten Verkehr muss der Wechselkoffer so ausgerüstet sein, dass er für eine Transportkette einsatzbereit ist, die unterschiedliche Verl<ehrsträger nutzt. Der Umschlag auf die Bahn wird durch ein durchdachtes System von Greifkanten ermöglicht, die sich an der Unterseite des Wechselkoffers befinden. Die Kräne in den üblichen Umschlagszentren sind mit den Gegenstücken in Form von speziellen Greifarmen ausgerüstet. Die Greifarme umfassen den Wechselkoffer seitlich und heben ihn an. Ähnlich wie ISO-Container (Standardcontainer) werden die Wechselkoffer auf den für ihren Transport vorgesehenen Lkw, Anhänger oder Güterwaggon aufgesetzt und durch Zapfen (sog. Twistlocks) verbunden. Die großen Vorteile des Wechselkoffers gegenüber ISO-Containern sind die Euro-Palettenbreite und die Möglichkeiten des kranunabhängigen Aufnehmens und Abstellens. Für Logistikunternehmen besteht der große ökonomische Nutzen der Wechselkoffer darin, dass ein Lkw mehrere Wechselkoffer transportieren kann. Während ein Wechselkoffer an der Rampe beladen wird, kann der Lkw bereits weitere Transportfahrten mit Wechselkoffern durchführen. In der Praxis werden meist zwei leere Wechselkoffer, die mit Lkw und Anhänger gebracht werden, abgestellt und sofort wieder zwei beladene aufgenommen und abtransportiert. Dieser Vorgang dauert in der Regel rund eine halbe Stunde. Ökonomisch: Kein Kraftfahrzeug oder Kraftfahrer muss während des Be- und Entladens warten, die Stand- und Wartezeiten sind minimal. Wechselkoffer können und werden auch häufig als mobile Lager genutzt. So produzieren einige Unternehmen direkt „auf die Wechselkoffer“, bis sie vollgeladen sind und abgeholt werden können. Eine Methode, die Lagerraumkosten und Umschlagszeit sowie -kosten spart.

Die Historie des Wechselkoffers

In Europa begann, fast zeitgleich mit der Erfindung des ISO-Containers durch Malcom McLean, die Deutsche Post eine ähnliche Erfolgsgeschichte mit den sogenannten Weberbehältern. Diese enormen Paketcontainer wurden beladen und konnten entweder auf einen Lkw oder einen Eisenbahnwaggon aufgesetzt werden. Sowohl McLean als auch der deutschen Post ging es vorwiegend um eine effiziente Möglichkeit, den Güterumschlag zu beschleunigen, lange Standzeiten zu vermeiden und wirtschaftlicher zu agieren. Im Jahr 1971 verbesserte die deutsche Spedition Dachser dieses Konzept – der Wechselkoffer war geboren. Während die vorher entwickelten Wechselaufbauten auf einen Kran oder spezielle Stapler beim Wechselvorgang angewiesen waren, war es nun möglich, den kompletten Wechselaufbau ohne weitere technische Hilfsmittel auf das gewünschte Trägerfahrzeug aufzusetzen, abzunehmen oder umzubrücken.

Mittlerweile befinden sich schätzungsweise 250.000 bis 280.000 Wechselkoffer in Europa im Einsatz – mit ständig steigender Tendenz. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Wechselkoffers liegt bei über 15 Jahren. Durch moderne Korrosionsschutz- und Lackierungsmethoden gehen Fachleute mittlerweile von Einsatzdauern von mehr als 20 Jahren aus.

Wechselkoffer- die Kraftpakete der Kurier-, Express- und Paket-Branche

Die große Auswahl in Warenhäusern, die bunte Vielfalt in den Regalen der Supermärkte und der stetig wachsende Markt des Internetbusiness: All diese Güter wollen transportiert werden. Wechselkoffer werden für Möbel- und Stückguttransporte ebenso verwendet wie für den Transport von Veranstaltungsequipment. Am häufigsten finden Wechselkoffer allerdings in der Kurier-, Express- und Paket-Branche (KEP) ihren Einsatz.

Die Kurier-, Express- und Pal«et-Branche boomt. Seit 2000 wächst diese Branche trotz Finanzmarktund Weltwirtschaftskrise fast doppelt so schnell wie die Gesamtwirtschaft5 Logistikequipment, wie beispielsweise Wechselkoffer, ist gefragter denn je. Ein wesentlicher Faktor ist die besonders erfolgreiche Entwicklung im Bereich Internet- und W-Shopping. Und die Entwicklung geht weiter: Während der Versandhandelsanteil derzeit nur rund 8 % am deutschen Einzelhandelsumsatz ausmacht, schätzen Experten laut der Studie „Einkaufen 4.0“ der Deutschen Post AG diesen Anteil für das Jahr 2020 auf 20 %, was einer Steigerung von 150 % entspricht. Dies verwundert kaum, schließlich kauft bereits heute jeder dritte Deutsche online ein, Tendenz auch hier weiter steigend. Mittlerweile werden neben bekannten Produktgruppen, wie zum Beispiel Kleidung, Spielzeug und Elektronik, auch zunehmend Medikamente und Lebensmittel online bestellt und bis vor die Wohnungstür geliefert. Eine Möglichkeit, die das Leben für Jung und Alt täglich vereinfacht.

Dieser E-Commerce benötigt Kurier-, Express- und Paketdienste, welche die Waren sicher, schnell und günstig an die Kunden aus- und gegebenenfalls zurückliefern. Der gesamte Versand- und Internethandel wird heute durch 1<EP-Dienste abgewickelt. Ohne Wechselkoffer wäre das TV- und Internet-Shopping nach dem Motto „heute bestellt, morgen geliefert“, wie wir es heute kennen, undenkbar. Dieser KEP-Markt verzeichnet in den letzten Jahren ein nahezu konstantes Wachstum. Im Jahr 2017 wurden mehr als 3,35 Milliarden Sendungen allein in Deutschland verschickt, was einer Zustellung von rund 11 Mio. Sendungen pro Werktag entspricht, Tendenz steigend 9

Das Sendungsvolumen der KEP-Branche stieg in den Jahren von 2000 bis 2017 um insgesamt 98 %, was einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von mehr als 5 % entspricht. 2017 erlebte die Branche mit über 19,4 Milliarden Euro wieder einen Rekord bei den Umsätzen. Diese wuchsen seit dem Jahr 2000 bis dahin um rund 93 %, was einem durchschnittlichen Wachstum von über 5 % p. a. entspricht10.

Bis zum Jahr 2022 wird laut Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) ein weiteres Wachstum der Sendungen um 5,2 % pro Jahr auf knapp 4,3 Milliarden Sendungen erwartetll.

Der Wechselkoffer-Vermietmarkt

Der betriebswirtschaftliche Nutzen von Wechselkoffern ist, wie auch bei vielen anderen Sachanlagen, für Unternehmen in der Regel umso höher, je länger der Wechselkoffer eingesetzt werden kann. So spielt beispielsweise für den Einsatz in der Kurier-, Express- und Paket-Branche das Alter – Straßenverkehrssicherheit vorausgesetzt – keine Rolle: Hier zählt einzig, dass die Sendungen sicher, schnell und unversehrt ihr Ziel erreichen. Aufgrund dieses Nutzeneffektes handeln viele Logistiker nach der unternehmerischen Prämisse, erst dann neue Wechselkoffer in die Flotte aufzunehmen, wenn nicht ausreichend Equipment im Gebrauch ist. Um neue Wechselkoffer für den Betrieb zur Verfügung zu haben, bietet sich den Logistikunternehmen eine Reihe von Optionen. Neben dem Kauf aus eigenen Mitteln oder mittels Bankendarlehen besteht auch die Möglichkeit des Leasings beziehungsweise der Anmietung von Wechselkoffern. Dieses Modell bringt den Logistikunternehmen einige Vorteile. Neben der Liquiditätsschonung und Stärkung der Eigenkapitaldecke, weil keine Anschaffungskosten anfallen, sprechen auch die geringe Bilanzberührung (kein weiteres Anlagevermögen und keine Abschreibung für die Wechselkoffer im Unternehmen) sowie die Möglichkeit der Rückgabe zu einem bestimmten Zeitpunkt für diese Variante. All dies versetzt das Logistikunternehmen in die Lage, schneller und flexibler auf Marktveränderungen reagieren zu können.

3 Geschäftsverlauf

Die Gesellschaft konnte im abgeschlossenen Geschäftsjahr eine Gesamtsumme der Vertriebsleistung von rd. 53 Millionen Euro erreichen. Dies entspricht im Wesentlichen den Werten des Vorjahres. Damit lag der Geschäftsverlauf im Rahmen der Erwartungen der Geschäftsführung.

Insgesamt konnte im Geschäftsjahr 2018 der Vertrieb von fünf Vermögensanlagen und mehreren Private Placements aufgenommen und erfolgreich umgesetzt werden. Damit konnte Solvium weiterhin einen Platz unter den 20 führenden Anbietern von Sachwertanlagen behaupten.

Auf den Märkten der Ausrüstungsgegenstände ist die Gesellschaft unterschiedlich aufgestellt. Im Containervermietmarkt spielt Solvium auf Grund des gewählten Nischenfokus‘ auf kleinere und mit-

9. KEP-Studie 2017; Befragung der KEP-Unternehmen 2018, KE-CONSULT Marktanalyse

10. KEP-Studie 2017; Befragung der {EP-Unternehmen 2018, KE-CONSULT Marktanalyse

11. KEP-Studie 2017; Befragung der KEP-Unternehmen 2018, KE-CONSULT Marktanalyse

telgroße Reedereien, insbesondere im chinesischen und südost-asiatischen Markt, lediglich eine kleinere Rolle, kann aber durch den direkten Marktzugang über das Schwesterunternehmen Noble Container Leasing von günstigen Kaufpreisen für Container profitieren.

Im Wechselkoffervermietmarkt besitzt die Gesellschaft durch die exklusive Kooperation mit der Axis Intermodal Deutschland GmbH („Axis“), welche die größte Vermietgesellschaft für Wechselkoffer in Europa ist, einen deutlichen höheren Stellenwert. Da Solvium das gesamte Neugeschäft für Axis finanziert, ist die Gesellschaft der mit Abstand größte Teilnehmer in diesem Markt. Dadurch ist ebenfalls sichergestellt, dass die Gesellschaft die Ausrüstungsgegenstände zu günstigen Konditionen einkaufen kann.

4. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

4.1 Ertragslage

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden nicht mehr sämtliche Einkäufe von Ausrüstungsgegenständen über die Gesellschaft abgewickelt, sondern zum Teil wurden die Ausrüstungsgegenstände auch direkt in die jeweilige Objektgesellschaft hineinverkauft. Dadurch sanken die Umsatzerlöse in Höhe von 49.613 TEUR auf 33.334 T EUR. Dies entspricht Rückgang von rund 33% gegenüber dem Vorjahr.

Damit einhergehend sank auch der Materialaufwand von 41.877 TEUR auf 26.052 TEUR. In diesem Zuge konnte die Gesellschaft ihre Profitabilität stärken, da der Materialaufwand im Verhältnis zu den Umsatzerlösen von 84,4% auf 78,2% sank.

Container werden fast ausschließlich in US-Dollar gehandelt, daher ergeben sich aus schwankenden Wechselkursen zwischen EUR/USD auch Erträge bzw. Aufwendungen aus der Währungsumrechnungen. Ebenso sanken die Erträge aus der Währungsumrechnung auf 305 TEUR (Vorjahr: 457 TEUR), während die Aufwendungen mit 351 TEUR (Vorjahr: 276 TEUR) etwas gestiegen sind.

Der Personalaufwand stieg von 1.683 TEUR auf 1.859 TEUR um 10,4%. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen von 5.294 TEUR auf 5.860 T EUR. Dies entspricht einer Steigerung von 10,7% und damit entwickelten sich diese Kosten nur unterproportional zur Steigerung des Rohertrags in 2018 ggü. 2017).

Der Jahresüberschuss betrug 114 TEUR, eine signifikante Steigerung gegenüber 2017 (-99 TEUR). Das operative Ergebnis entsprach damit den Erwartungen der Geschäftsführung.

4.2 Finanz- und Vermögenslage

Die liquiden Mittel der Gesellschaft betragen zum Bilanzstichtag 359 TEUR, diese sind im Berichtsjahr um 18 TEUR zurückgegangen.

Die Gesellschaft verfügt durch gezeichnetes Kapital von 55 T EUR. Das Eigenkapital, inklusive des Gewinnvortrags und der Jahresüberschusses, beträgt 94 TEUR. Die Bilanzsumme sank leicht um 4,9% auf 12.630 TEUR.

Die Finanzanlagen stiegen auf 3.069 TEUR durch eine neue Unternehmensbeteiligung sowie die Gewährung von Nachrangdarlehen für eine neue Objektgesellschaft, über die ein Portfolio von Wechselkoffern finanziert wurde. Der für die Finanzierung erforderlichen Eigenanteil wurde über diese Nachrangdarlehen erbracht.

Die Forderungen gegen Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis sanken von 8.798 TEUR auf 4.061 TEUR. Dieser Rückgang lag zum Einen an der Rückzahlung eines Darlehens sowie zum Anderen an dem reduzierten Geschäftsvolumen, welches sich aus der Umstellung des Beschaffungsprozesses ergab (s. hierzu auch die Erläuterungen zu 4.1). Dies führte auch zu reduzierten Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis, 6.491 TEUR nach zuvor 8.884 TEUR.

Im Rahmen der Liquiditätssteuerung der einzelnen Objektgesellschaften, werden zum Teil Liquiditätsüberschüsse einiger Gesellschaften genutzt, um in anderen Objektgesellschaften frühzeitig Ausrüstungsgegenstände zu erwerben und um so auch in der Lage zu sein, besondere Investitionsopportunitäten nutzen zu können. Dadurch können die Objektgesellschaften frühzeitig Equipment erwerben, für die noch keine Auszahlungsverpflichtungen gegenüber Anlegern bestehen. Außerdem werden die Darlehen im Insolvenzfall nachrangig zu den Anlegerverträgen behandelt, da keine Equipmentzuordnung erfolgt. So wird die vorhandene Substanz der Objektgesellschaften konsequent gesteigert und die Sicherheit der Investments erhöht. Diese Liquiditätsüberschüsse lässt sich die Gesellschaft in Darlehensform gewähren und reicht die Beträge wiederum als Darlehen an andere Objektgesellschaften weiter, die entsprechenden Beträge werden unter den Forderungen bzw. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis ausgewiesen. Die Objektgesellschaften sind – im Gegensatz zu Alternative Investment Funds – als Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis zu betrachten und gehören nicht den Anlegern der aufgelegten Direktinvestments. Daher besitzt die Geschäftsführung die notwendige Verfügungsfreiheit, diese Darlehen flexibel heraus zu reichen und ggf. auch die Konditionen anzupassen.

Da die Beschaffung der Ausrüstungsgegenstände für die Objektgesellschaften streng an den Platzierungsfortschritt gebunden ist und fortlaufend gegeneinander abgestimmt wird, unterhält die Gesellschaft keine Vorräte. Die Ausrüstungsgegenstände werden in aller Regel sofort an die jeweilige Objektgesellschaft gehandelt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr war die Finanzlage der Gesellschaft stets geordnet und die Liquidität war gegeben.

Kapitalflussrechnung:
Periodenergebnis
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
+ Zunahme der Rückstellungen, sonstige zahlungsunwirksame Erträge
+ Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Zunahme anderer Aktiva
Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Abnahme anderer Passiva
+ Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
+ Ertragssteuerertrag
+ Ertragssteueraufwand, Korrektur um nicht zahlungswirksame Vorgänge
+ – Ertragssteuerzahlungen
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Geschäftsjahr Vorjahr
113.665,16 -99.313,29
17.062,50 9.961,24
63.850,00 61.210,00
72,39 0,00
2.445,17 120.468,91
-3.582.676,47 4.235.499,81
-1.477.802,00 1.620.693,27
-782.612,46 1.484.191,19
0,00 839,00
1.624,74 16.350,00
64.508,20 -371,25
4.006,55 -43212,11
-58.876,91 26.490,86
5.916.347,92 -7.290.430,52
200 4.386,55
20.385,50 17.641,69
3.068.592,99 0
-3.089.178,49 -22.028,24
2.845.584,65 -7.631.121,48
-2.845.584,65 7.631.121,48
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds -18.415,22 318.662,72
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 377.976,93 59.314,21
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 359.561 71 377.976 93

5 Chancen- und Risikobericht

Der Erfolg der Gesellschaft ist maßgeblich davon abhängig, Anleger für die Investition in Ausrüstungsgegenstände zu gewinnen sowie Verwaltungsvergütungen von den Objektgesellschaften zu erhalten. Die Möglichkeit neue Anlegergelder einzusammeln wird durch die allgemeine Lage und Stimmung auf dem Finanzanlagemarkt bestimmt, während Voraussetzung für den Erhalt der Verwaltungsvergütungen, die finanzielle Situation der Objektgesellschaften ist.

Der Finanzanlagemarkt entwickelt sich zum Teil volatil und wird zusätzlich durch neue rechtliche Bestimmungen des Gesetzgebers und der Aufsichtsbehörden beeinflusst. Auf diese externen Faktoren besitzt die Gesellschaft keinen bzw. nur geringe Einflussmöglichkeiten und muss sich auf Veränderungen gegebenenfalls flexibel anpassen. Das Risiko aus diesen Veränderungen erachtet die Geschäftsführung mittelhoch.

Da die Gesellschaft für sämtliche Objektgesellschaften zentralisiert den Einkauf der Ausrüstungsgegenstände durchführt und hierfür gegenüber den Verkäufern entsprechende Abnahmeverpflichtun“ gen übernimmt, plant die Geschäftsführung über alle Objektgesellschaften hinweg den erwarteten Verkauf der Ausrüstungsgegenstände an Anleger auf rollierender Basis mit einem Horizont zwischen 1 – 12 Monaten. Dadurch stellt die Gesellschaft sicher, dass lediglich Abnahmeverpflichtungen eingegangen werden, die bis zum Fälligkeitsdatum der Einkäufe durch entsprechende Weiterverkäufe an die Objektgesellschaften bzw. deren Anleger oder vorhandene Liquidität gedeckt sind. Bei unerwarteten Marktänderungen kann hierdurch die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft beeinträchtigt werden. Auf Grund der Marktstellung bei Sachwertanlagen erachtet die Geschäftsführung das Risiko, weniger Anlegergelder als geplant einzusammeln, als gering bis mittelhoch. Hierfür bestehen mittlerweile Kontakte zu großen und (semi-)professionellen Anlegern, die diesen Rückgang kurzfristig auffangen können. Außerdem ist die Gesellschaft mittlerweile in der Lage, auch im Bankenmarkt sich Zwischenfinanzierungen zu beschaffen. Damit konnte dieses Risiko weiter abgeschwächt werden.

Die finanzielle Situation der Objektgesellschaften ist abhängig von der Situation der Märkte für die einzelnen Ausrüstungsgegenstände, insbesondere dem Containermarkt und dem Wechselkoffermarkt. Weiterhin können Liquiditäts- und Kontrahentenrisiken sowie die operationellen Risiken eintreten. Durch diese Risiken kann sich die Ertrags- und Liquiditätssituation der Objektgesellschaften negativ verändern, so dass die Objektgesellschaft nicht mehr in der Lage sein können, die Verwaltungsvergütungen zu zahlen oder die Ausrüstungsgegenstände zu übernehmen. Die Gesellschaft übt in den einzelnen Objektgesellschaften ein aktives Risikomanagement aus, um diese Risiken zu minimieren. Dennoch kann durch diese Faktoren die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft beeinträchtigt werden. Dieses Risiko wird als gering eingestuft.

Ein Wechselkursrisiko besteht für die Gesellschaft auf Grund des in aller Regel sofortigen Durchhandelns in die Objektgesellschaften nur im sehr geringen Maße und wird dementsprechend von der Geschäftsführung als gering eingeschätzt.

Als Chancen sieht die Geschäftsführung das weiterhin niedrige Zinsniveau für Finanzanlagen im Eurobereich, wodurch Sachwertanlagen für viele Anleger eine interessante und attraktive Alternative darstellen. Außerdem konnte der negative Effekt, der sich aus der Insolvenz eines Wettbewerbers ergab, bereits vollständig abbauen lassen, so dass die Geschäftsführung von einem anziehenden Geschäftsverlauf mit Privatanlegern ausgeht.

Zusätzlich hat die Gesellschaft intensiv in den Ausbau neuer Produktformen investiert und wird diese in der ersten Jahreshälfte 2020 an den Markt bringen, wodurch weitere Steigerungen zu erwarten

Solvium wird als ein integrierter Assetmanager wahrgenommen, der im Markt der Sachwertanlagen als auch auf den einzelnen Märkten für die Ausrüstungsgegenstände eine hohe Kompetenz besitzt und sich erfolgreich als Qualitätsführer etablieren konnte. Zusätzlich kann die Gesellschaft nachweisen, alle Investments erfolgreich zu verwalten und besitzt einen einwandfreien Track record. Dies wird unsere zukünftigen Geschäftsaktivitäten unterstützen.

Sofern nicht entsprechend angemerkt, stellt sich die Risikobeurteilung der Geschäftsführung für die einzelnen Risikofaktoren unverändert zum Vorjahr dar.

6 Prognosebericht

Im Geschäftsjahr 2018 musste der größte Wettbewerber der Gesellschaft im März 2018 Insolvenz anmelden, was das Geschäft mit Privatanlegern temporär maßgeblich beeinträchtigt hat. Im Nachgang zu dieser Insolvenz hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Kriterien für die Billigung von Vermögensanlagen deutlich verschärft, wodurch die Zeitspanne von der ersten Einreichung des Verkaufsprospekts bis zur Billigung erheblich länger ist als zuvor. Darüber hinaus nimmt die BaFin regelmäßig im Rahmen von Interventionsverfahren Prüfungen des Platzierungsverlaufs sowie der ordnungsgemäßen Umsetzung aller Merkmale einer Vermögensanlage vor. Dies führte dazu, dass die Gesellschaft für einen gewissen Zeitraum keine Vermögensanlagen für Containerinvestitionen anbieten konnte. Der Platzierungsverlauf der aktuellen Vermögensanlagen zeigt aber, dass die Nachfrage im Markt hoch ist, so dass die Gesellschaft davon ausgeht, dass einen Jahresabschluss im laufenden Geschäftsjahr von ca. 100 TEUR erreichen zu können.

Insgesamt erwartet die Unternehmensgruppe im Jahr 2019 die Summe der eingeworbenen Anlegergelder mit ca. 53 Millionen Euro konstant halten.

Bei den Personal- und sonstigen betrieblichen Aufwendungen erwartet die Geschäftsführung keine wesentlichen Veränderungen zum Geschäftsjahr.

Die Ertragssituation der Objektgesellschaften ist als gut zu bezeichnen, es bestehen zum jetzigen Zeitpunkt keine Anzeichen, dass deren finanzielle Lage sich negativ verändern wird. Hierdurch erreicht die Gesellschaft eine überwiegende Abdeckung der Fixkosten.

Darüber hinaus wurde auf Grund der gestiegenen Berichts- und Controllinganforderungen sowie des höheren Verwaltungsaufwands zur Verwaltung des Bestandsgeschäfts die Mitarbeiteranzahl während des Geschäftsjahres 2019 leicht erhöht.

Die ersten Monate des Geschäftsjahres 2020 waren medial von der COVID-19 Pandemie geprägt, die sich bislang aber nicht in einer Verschlechterung des laufenden Geschäftsergebnisses niedergeschlagen hat. Eine Aussage wie der weitere Geschäftsverlauf hiervon beeinflusst wird, lässt sich aktuell nicht verlässlich abschätzen.

7 Nachtragsbericht

Es haben sich nach Schluss des Geschäftsjahres keine Vorgänge ereignet, die für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von besonderer Bedeutung sind.

1 Lloyd’s List – One Hundred Ports 2018

2 Drewry Maritime Research – Container Census & Lease Industry, Annual Report 2018

3 Drewry Maritime Research – Container Census & Lease Industry, Annual Report 2018 6 Drewry Maritime Research – Container Equipment Insight 2019

4 UNCTAD – Review of Maritime Transport 2019

5 Statistisches Bundesamt, Befragung der KEP-Unternehmen 2018, KE-CONSULT Marktanalyse

Bilanz

Aktiva

31.12.2018
EUR
31.12.2017
EUR
A. Anlagevermögen 3.106.037,99 33.922,00
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 6.945,00 9.428,00
1. sonstige immaterielle Vermögensgegenstände 6.945,00 9.428,00
II. Sachanlagen 30.500,00 24.494,00
1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 30.500,00 24.494,00
III. Finanzanlagen 3.068.592,99 0,00
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 25.000,00 0,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 1.608.590,99 0,00
3. Beteiligungen 1.435.002,00 0,00
B. Umlaufvermögen 9.779.074,19 13.388.251,58
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 9.419.512,48 13.010.274,65
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 970.963,72 833.508,43
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 774.547,80 805.782,53
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4.051.067,75 8.798.465,61
3. sonstige Vermögensgegenstände 4.397.481,01 3.378.300,61
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 101.052,67 2.901.052,67
II. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 359.561,71 377.976,93
C. Rechnungsabgrenzungsposten 31.445,32 25.804,79
D. nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 0,00 19.444,97
Bilanzsumme, Summe Aktiva 12.916.557,50 13.467.423,34

Passiva

31.12.2018
EUR
31.12.2017
EUR
A. Eigenkapital 94.220,19 0,00
I. gezeichnetes Kapital 55.000,00 55.000,00
II. Verlustvortrag 74.444,97 -24.868,32
III. Jahresüberschuss 113.665,16 -99.313,29
IV. nicht gedeckter Fehlbetrag 0,00 19.444,97
B. Rückstellungen 191.757,24 221.709,00
C. Verbindlichkeiten 12.630.580,07 13.245.714,34
1. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 2.097.529,47 2.550.328,88
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 2.097.529,47 2.550.328,88
2. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 6.491.158,58 8.884.016,21
davon mit Restlaufzeit bis zu einem Jahr 6.491.158,58 8.884.016,21
3. sonstige Verbindlichkeiten 4.041.892,02 1.811.369,25
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 4.041.892,02 1.811.369,25
Bilanzsumme, Summe Passiva 12.916.557,50 13.467.423,34

Gewinn- und Verlustrechnung

1.1.2018 – 31.12.2018
EUR
1.1.2017 – 31.12.2017
EUR
1. Rohergebnis 7.763.702,78 6.737.050,31
2. Personalaufwand 1.858.698,78 1.682.782,18
a) Löhne und Gehälter 1.643.953,97 1.508.703,38
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 214.744,81 174.078,80
davon für Altersversorgung 2.070,24 1.996,11
3. Abschreibungen 17.062,50 9.961,24
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 17.062,50 9.961,24
4. sonstige betriebliche Aufwendungen 5.859.509,16 5.294.293,16
davon Aufwendungen aus Währungsumrechnung 351.340,08 276.478,55
5. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 447.695,57 368.456,13
davon aus verbundenen Unternehmen 202.671,09 324.845,64
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 295.978,60 233.420,40
davon an verbundene Unternehmen 295.887,60 158.007,11
7. Steuern vom Einkommen und Ertrag 62.883,46 -16.721,25
8. Ergebnis nach Steuern 117.265,85 -98.229,29
9. sonstige Steuern 3.600,69 1.084,00
10. Jahresüberschuss 113.665,16 -99.313,29

Kapitalflussrechnung

EUR Geschäftsjahr
EUR
Vorjahr
EUR
Periodenergebnis 113.665,16 -99.313,29
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 17.062,50 9.961,24
– Abnahme der Rückstellungen 63.850,00 -61.210,00
– sonstige zahlungsunwirksame Erträge 72,39 0,00
+ Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.445,17 120.468,91
+ Abnahme anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 3.582.676,47 -4.235.499,81
+ Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.477.802,00 -1.620.693,27
+ Zunahme anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 782.612,46 -1.484.191,19
+ Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 0,00 839,00
– Ertragsteuerertrag 1.624,74 16.350,00
+ Ertragsteueraufwand 64.508,20 -371,25
Ertragsteueraufwand/-ertrag -62.883,46 16.721,25
Korrektur um nicht zahlungswirksame Vorgänge 4.006,55 -43.212,11
+/- Ertragsteuerzahlungen -58.876,91 -26.490,86
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 5.916.347,92 -7.290.430,52
– Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen 200,00 4.386,55
– Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen 20.385,50 17.641,69
– Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 3.068.592,99 0,00
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -3.089.178,49 -22.028,24
– Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten 2.845.584,65 -7.631.121,48
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -2.845.584,65 7.631.121,48
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds (Summe der Cashflows) -18.415,22 318.662,72
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 377.976,93 59.314,21
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 359.561,71 377.976,93

Anhang

I. Allgemeine Angaben

Die Gesellschaft wurde am 16.06.2011 als Kapitalgesellschaft gegründet und zunächst in das Handelsregister beim Amtsgericht Dortmund unter der Registernummer HRB 24138 eingetragen. Im Geschäftsjahr 2015 erfolgte eine Sitzverlegung. Die Eintragung erfolgte am 08.04.2015 im Handelsregister beim Amtsgericht Hamburg unter der Registernummer HRB 130147.

Die Gesellschaft weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 2 HGB auf. Die Gesellschaft hat von den größenabhängigen Erleichterungen teilweise Gebrauch gemacht.

Der Jahresabschluss wurde auf der Grundlage der Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt.

Ergänzend zu diesen Vorschriften waren die Regelungen des GmbH-Gesetzes zu beachten.

Von den ihr eingeräumten Erleichterungen bei der Aufstellung des Anhangs gemäß § 288 HGB macht die Gesellschaft teilweise Gebrauch.

II. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze entsprechen den Vorschriften der §§ 252 bis 256a HGB.

Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen nach Maßgabe der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer angesetzt. Immaterielle Vermögensgegenstände werden über eine Nutzungsdauer von fünf Jahren, die Vermögengegensgegenstände des Sachanlagevermögens werden über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer zwischen drei bis 13 Jahren abgeschrieben. Die Abschreibungen werden für immateriellen Vermögensgegenständen sowie für Vermögensgegenstände des Sachanlagens linear pro rata temporis vorgenommen. Geringwertige Vermögensgegenstände bis zu einem Einzelwert von 410,00 € werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.

Die ausgewiesenen Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten angesetzt.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, die sonstigen Vermögensgegenstände sowie die flüssigen Mittel wurden mit den sich aus den Vorschriften §§ 252, 253 Absatz 1 und 256a HGB ergebenden Werten angesetzt.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Vermögensgegenstände bestehen teilweise in der Fremdwährung USD. Soweit sie eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr haben, wurden diese mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Aus der Bewertung zum Devisenkassamittelkurs resultierende sonstige betriebliche Aufwendungen bzw. sonstige betriebliche Erträge führen nicht zur Abgrenzung von latenten Steuern.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält Ausgaben vor dem Bilanzstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig sind. Sie wurden aufgrund der im Zeitpunkt der Bilanzaufstellung vorliegenden Erkenntnisse in Höhe des Erfüllungsbetrags gebildet.

Die Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Teilweise bestehen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten in der Fremdwährung USD. Sie haben im vollen Umfang eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und wurden ebenfalls mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Aus der Bewertung zum Devisenkassamittelkurs resultierende sonstige betriebliche Aufwendungen bzw. sonstige betriebliche Erträge führen nicht zur Abgrenzung von latenten Steuern.

Die Geschäftsleitung geht von der Fortführung des Unternehmens aus (going concern). Rechtliche bzw. tatsächliche Gründe, die gegen die Unternehmensfortführung sprechen, sind nicht erkennbar.

III. Erläuterungen zur Bilanz

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen berücksichtigen die von der Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr gegründete Kapitalgesellschaft deren gezeichnetes Kapital Euro 25.000,00 (Vorjahr: Euro 0,00) beträgt und welches vollumfänglich eingezahlt wurde.

Unter der Bilanzposition Ausleihungen an verbundene Unternehmen werden Forderungen gegen diese Kapitalgesellschaft in Höhe von insgesamt Euro 1.608.590,99 (Vorjahr: Euro 0,00) ausgewiesen. Sie haben vollumfänglich eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr und berücksichtigen in Höhe von Euro 1.574.062,50 (Vorjahr: Euro 0,00) werden mehrere, im abgelaufenen Geschäftsjahr, gewährte Darlehen. Des Weiteren beinhalten die Ausleihungen an verbundene Unternehmen, die aus den gewährten Darlehen resultierenden Zinsen in Höhe von insgesamt Euro 34.528,49 (Vorjahr: Euro 0,00).

Für sämtliche gegenwärtigen und zukünftigen Rückzahlungsansprüche, die aus den geschlossen Darlehen resultieren, hat die Gesellschaft im Rahmen der Vertragsabschlüsse den Nachrang erklärt (Nachrangdarlehen mit qualifizierten Rangrücktritt). Dies gilt auch, wenn durch die Erfüllung ihrer bestehenden Ansprüche eine Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung entstehen würde.

Die Bilanzposition Beteiligungen beträgt Euro 1.435.002,00 (Vorjahr: 0,00) und berücksichtigt den 50% igen Anteilserwerb am gezeichneten Kapital einer Kapitalgesellschaft in Höhe von Euro 25.000,00 (Vorjahr: 0,00), die hierfür im direkten Zusammenhang stehenden Rechtsberatungskosten in Höhe von Euro 10.002,00 (Vorjahr: Euro 0,00) sowie eine vertraglich vereinbarte Einlage in die Kapitalrücklage in Höhe von Euro 1.400.000,00 (Vorjahr: Euro 0,00).

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und betragen Euro 696,83 (Vorjahr: Euro 3.142,00). Im Zeitpunkt der Bilanzerstellung waren die Forderungen ausgeglichen.

Die Bilanzposition Forderungen gegen verbundene Unternehmen beträgt Euro 970.963,72 (Vorjahr: Euro 833.508,43) und berücksichtigt Darlehensgewährungen sowie daraus resultierende Zinsansprüche. Sie haben in Höhe von Euro 774.547,80 (Vorjahr: Euro 805.782,53) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, bestehen in Höhe von Euro 4.051.067,75 (Vorjahr: Euro 8.798.465,61). Diese Bilanzposition berücksichtigt in Höhe von Euro 1.443.583,92 (Vorjahr: Euro 2.145.108,02) Forderungen für mehrere gewährten Darlehen zuzüglich der daraus resultierenden Zinsansprüche. Im Zeitpunkt der Bilanzerstellung waren die Forderungen im Wesentlichen ausgeglichen.

Des Weiteren berücksichtigt diese Bilanzposition Forderungen in Höhe von Euro 2.607.483,83 (Vorjahr: Euro 6.653.357,59). Diese resultieren aus von der Gesellschaft erbrachten Lieferungen und sonstigen Leistungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht. Im Zeitpunkt der Bilanzerstellung waren die Forderungen im Wesentlichen ausgeglichen.

Die Sonstigen Vermögensgegenstände betragen insgesamt Euro 4.396.784,18 (Vorjahr: Euro 3.375.158,61) und haben in Höhe von Euro 101.052,67 (Vorjahr: Euro 2.901.052,67) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwarb die Gesellschaft Vermögensgegenstände, welche im Folgejahr veräußert werden. Diese werden unter der vorstehende Bilanzposition berücksichtigt und betragen insgesamt in Höhe von Euro 2.889.300,00 (Vorjahr: 0,00).

Die Sonstigen Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr, berücksichtigen in Höhe von Euro 747.397,61 (Vorjahr: Euro 474.105.94) gewährte Darlehen sowie die daraus resultierenden Zinsansprüche, geleisteten Kautionen, das Umsatzsteuerguthaben für den Voranmeldungszeitraum Dezember 2018 sowie Vorsteuerbeträge, welche erst im Folgejahr abziehbar sind.

Die Bilanzposition Sonstigen Vermögensgegenstände beinhaltet unter anderem auch Forderungen gegen persönlich haftenden Gesellschafter in Höhe von insgesamt Euro 659.033,90 (Vorjahr: 417.558,61). Diese haben in Höhe von Euro 50.000,00 (Vorjahr: Euro 50.000,00) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr und berücksichtigen ein im vorangegangenen Geschäftsjahr gewährtes Darlehen, welches bis zum 20. Oktober 2022 befristet ist.

Des Weiteren weist die Gesellschaft Sonstigen Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von Euro 51.052,67 (Vorjahr: Euro 2.901.052,67) aus. Im Wesentlichen wird ein von der Gesellschaft von Dritten für eine Kommanditgesellschaft geführtes Treuhandkonto berücksichtigt. Der ausgewiesene und belegte Saldo des Treuhandkontos beträgt Euro 38.552,67 (Vorjahr: Euro 38.552,67).

Die Bilanzposition Guthaben bei Kreditinstituten berücksichtigt in Höhe von Euro 359.561,71 (Vorjahr: Euro 377.976,93) die ausgewiesenen Salden der Kontokorrentkonten. Die ausgewiesenen Guthabensalden stimmen – unter Berücksichtigung zeitlicher Buchungsdifferenzen – mit den Rechnungsabschlüssen des Kreditinstitutes zum Bilanzstichtag überein. Das in der Fremdwährung USD geführte Kontokorrentkonto wurde mit dem Devisenmittelkassakurs bewertet.

Die Gesellschaft weist am Bilanzstichtag einen Nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in Höhe von Euro 0,00 (Vorjahr: Euro 19.444,97) aus.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen Aufwendungen, die im Zusammenhang mit einen Rechtstreit stehen, Aufwendungen für die Erstellung und Prüfung des Jahresabschlusses, Aufwendungen für die Erfüllung der Aufbewahrungspflichten sowie die Aufwendungen für die Offenlegung des Jahresabschlusses beim elektronischen Bundesanzeiger.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von Euro 3.199.799,07 (Vorjahr: Euro 1.721.997,07) haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und in Höhe von Euro 0,00 eine Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren. Sie resultieren im Wesentlichen aus Handelsgeschäften und waren im Zeitpunkt der Bilanzerstellung im Wesentlichen ausgeglichen.

Die Bilanzposition Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen beträgt Euro 2.097.529,47 (Vorjahr: Euro 2.550.328,88). Neben Verbindlichkeiten aus Handelsgeschäften, berücksichtigt diese Bilanzposition Verbindlichkeiten aus mehreren erhaltenen Darlehen zuzüglich der daraus resultierenden Zinsansprüche. Im Zeitpunkt der Bilanzerstellung waren diese Verbindlichkeiten im Wesentlichen ausgeglichen.

Die Verbindlichkeiten gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, bestehen in Höhe Es handelt sich im Wesentlichen um mehrere von der Gesellschaft aufgenommene Darlehen, die vollumfänglich bis zum 31.12.2019 befristetet und im Zeitpunkt der Bilanzerstellung im Wesentlichen ausgeglichen waren.

Die sonstigen Verbindlichkeiten betragen Euro 842.092,95 (Vorjahr: Euro 89.372,18). Diese berücksichtigen im Wesentlichen im abgelaufenen Geschäftsjahr erhaltene Zahlungen, welche aufgrund eines Globalvertrages der Unternehmensgruppe mit einem Manager fehlerhaft an die Gesellschaft überwiesen wurden und im Folgejahr entsprechend der noch zu erwartenden Einzelabrechnungen an die Gesellschaften weitergeleitet werden. Des Weiteren werden die sich für den Voranmeldungszeitsraum November 2018 ergebende Umsatzsteuerzahllast berücksichtigt.

Der Gesamtbetrag der bilanzierten Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren sowie der Gesamtbetrag der durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte gesicherten Verbindlichkeiten betragen Euro 0,00.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Umsatzerlöse wurden im Wesentlichen durch den Handel mit Logistikequipment (im Wesentlichen Container und Wechselbrücken) sowie aus der Verwaltung und Geschäftsführung verschiedener Investitionsgesellschaften erzielt.

V. Sonstige Angaben

Die Gesellschaft beschäftigte im Geschäftsjahr 2018 durchschnittlich 17 Mitarbeiter ohne Geschäftsführung.

Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung belaufen sich im Geschäftsjahr 2018 auf Euro 382.363,85.

Die Gesellschaft ist an anderen Kapitalgesellschaften beteiligt, welche unter der Bilanzposition Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, ausgewiesen werden.

Firmenname / Sitz Anteilshöhe Jahresergebnis
EUR
Eigenkapital
EUR
1. H.M. Beteiligungsgesellschaft mbH, Köln 50% -36.989,85 50.000,00
2. Solvium Invest GmbH, Hamburg 100% -98.304,20 25.000,00

Die Gesellschaft ist persönlich haftende Gesellschafterin folgender Gesellschaften:

1. Solvium Capital Portfolio GmbH & Co. KG, Hamburg

2. Solvium Capital Exklusiv GmbH & Co. KG, Hamburg

3. Solvium Capital Container Investment GmbH & Co. KG, Hamburg

4. Solvium Capital Intermodal GmbH & Co. KG, Hamburg

5. Solvium Capital Vermögensanlagen GmbH & Co. KG, Hamburg

6. Solvium Intermodale Vermögensanlagen GmbH & Co. KG, Hamburg

7. Solvium Container Vermögensanlagen GmbH & Co. KG, Hamburg

8. Solvium Wechselkoffer Vermögensanlagen GmbH & Co. KG, Hamburg

9. Solvium Sachwerte GmbH & Co. KG, Hamburg

Sie hat bei den vorgenannten Gesellschaften vertragsgemäß keine Einlagen geleistet und nimmt am Gewinn und Verlust der Gesellschaften nicht teil. Eine Inanspruchnahme aus der persönlichen Haftung ist nicht erkennbar.

Die nicht in der Bilanz enthaltenen sonstigen finanziellen Verpflichtungen betragen Euro 174.780,28. Diese bestehen für eingegangene Mietverhältnisse von Büroräumen (Vorjahr: Euro 112.449,30), für Leasingverträge (Euro 58.330,13) sowie für Mieten für bewegliche Vermögensgegenstände (Vorjahr: Euro 4.000,85).

Das von dem Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar beträgt Euro 20.000,00 und entfällt vollständig auf die Abschlussprüfungsleistung.

Es ergaben sich nach dem Bilanzstichtag keine Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten und weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind.

Die Gesellschaft wird durch ihre alleinvertretungsberechtigten Geschäftsführer vertreten. Geschäftsführer sind:

Herr Marc Schumann, Diplom-Kaufmann, Hamburg

Herr Andre Wreth, Kaufmann, Hamburg

Ist nur ein Geschäftsführer bestellt, so vertritt er die Gesellschaft allein. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer gemeinsam mit einem Prokuristen vertreten. Alleinvertretungsbefugnis kann erteilt werden.

VI. Ergebnisverwendung

Der im Geschäftsjahr 2018 erzielte Jahresüberschuss wird auf neue Rechnung vorgetragen.

 

Hamburg, den 24. Juni 2019

Solvium Capital GmbH

Marc Schumann

André Wreth

Der im Geschäftsjahr 2018 erzielte Jahresüberschuss wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Anlagespiegel

Anschaffungs- Herstellungskosten 01.01.2018
EUR
Zugänge Abgänge-
EUR
kumulierte Abschreibungen 31.12.2018
EUR
Abschreibungen Zuschreibungen- vom 01.01.2018 bis 31.12.2018
EUR
Buchwert 31.12.2018
EUR
Buchwert 31.12.2017
EUR
Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 12.745,55 200,00 6.000,55 2.683,00 6.945,00 9.428,00
Immaterielle Vermögensgegenstände
12.745,55 200,00 6.000,55 2.683,00 6.945,00 9.428,00
Sachanlagen
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 39.478,64 15.028,79 24.007,43 9.022,79 30.500,00 24.494,00
Sachanlagen
39.478,64 15.028,79 24.007,43 9.022,79 30.500,00 24.494,00
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 25.000,00 0,00 25.000,00 0,00
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 1.608.590,99 0,00 1.608.590,99 0,00
Beteiligungen 1.435.002,00 0,00 1.435.002,00 0,00
Finanzanlagen
3.068.592,99 3.068.592,99 0,00
52.224,19 3.083.821,78 30.007,98 11.705,79 3.106.037,99 33.922,00

Angabe der Ausleihungen, Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern

1.1.2018 – 31.12.2018

Der Betrag der sonstigen Vermögensgegenstände gegenüber Gesellschaftern beträgt 659.033,90 EUR. Der Betrag der sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern beträgt 1.366,67 EUR.

1.1.2017 – 31.12.2017

Der Betrag der sonstigen Vermögensgegenstände gegenüber Gesellschaftern beträgt 417.558,61 EUR. Der Betrag der sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern beträgt 1.366,67 EUR.

sonstige Berichtsbestandteile

1. Marc Schumann, Diplom-Kaufmann, Hamburg

2. André Wreth, Kaufmann, Hamburg

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 04.05.2020 festgestellt.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTES

Prüfungsurteil

Ich habe den Jahresabschluss der Solvium Capital GmbH – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2018 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus habe ich den Lagebericht der Solvium Capital GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2018 geprüft.

Nach meiner Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und ver-

mittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2018 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebricht im Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erkläre ich, dass meine Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichtes geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Ich habe meine Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Meine Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“ meines Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Ich bin von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und habe meine sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Ich bin der Auffassung, dass die von mir erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für meine Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Meine Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der meine Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und dieses Lageberichtes getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung übe ich pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahre eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

· identifiziere und beurteile ich die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und Lagebericht, plane und führe Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlange Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für meine Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

· gewinne ich ein Verständnis von dem für die Prüfung des relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

· beurteile ich die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

· ziehe ich Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls ich zu dem Schluss komme, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, bin ich verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, mein jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Ich ziehe meine Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum meines Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

· beurteile ich die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

· beurteile ich den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

· führe ich Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehe ich dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Angaben nach und beurteile die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen gebe ich nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Ich erörtere mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die ich während meiner Prüfung feststelle.

Hamburg, 29. April 2020

Treuhandgesellschaft Hönig GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Roger Hönig, Wirtschaftsprüfer

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