Start Allgemein Der Absturz von Wirecard – Und nun?

Der Absturz von Wirecard – Und nun?

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Cdd20 (CC0), Pixabay

Die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young hatten dem Unternehmen das notwendige Testat für den Abschluss 2019 verweigert, weil in der Bilanz vorhandene 1,9 Milliarden Euro nicht auffindbar waren. Die beiden philippinischen Banken, auf deren Konten das Geld eigentlich liegen sollte, hatten nach einer Anfrage mitgeteilt, dass der Münchner Zahlungsabwickler kein Kunde bei ihnen sei und dass Dokumente externer Prüfer, die das Gegenteil besagten, gefälscht seien.

Daraufhin sprach der Konzernchef Markus Braun, mit 7 Prozent Aktienanteil gleichzeitig größter Einzelaktionär, von einem großen Betrug, dem das Unternehmen zum Opfer gefallen sei. Mittlerweile hat er die Konsequenz gezogen und ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Doch natürlich ist dadurch die Sache nicht aufgeklärt und es bleiben eine Menge Fragen.

Als unmittelbare Konsequenz für das Unternehmen könnte nun ein Konsortium aus 15 Gläubigerbanken, einen Kredit in Höhe von 1,75 Milliarden Euro jederzeit kündigen, was das Ende für Wirecard, den einstigen Dax-Liebling, bedeuten würde.

Der Reputationsschaden ist inzwischen gigantisch. Die Ratingagentur Moody´s hat ihre Bonitätsnote für den Konzern auf Ramschniveau herabgesenkt. Erst vor zehn Tagen war die Aktie endlich wieder ins Plus gedreht, als trotz diverser Ermittlungen der einstmalige Outperformer der Börse ein Festhalten an den für 2020 gesetzten Zielen bekanntgab. Doch jetzt brechen alle Dämme: Der Kurs der Aktie sank um 73 Prozent und fiel innerhalb von zwei Tagen von über 100 Euro auf jetzt nur noch rund 15 Euro.

Wie geht es nun weiter?

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