Start Politik International Hydroxychloroquin – No more!

Hydroxychloroquin – No more!

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Peggy_Marco (CC0), Pixabay

Sowohl Frankreich als auch Italien und Belgien haben angesichts der hohen Risiken und der bisher nicht nachgewiesenen Wirksamkeit den Einsatz des umstrittenen Malariamittels Hydroxychloroquin zur Behandlung von Covid-19-Patienten gestoppt.

Die französische Regierung zog am Mittwoch ein Dekret zurück, das Krankenhausärzten die Verabreichung des Wirkstoffes zur Behandlung schwerer Formen der durch das neuartige Coronavirus verursachten Lungenkrankheit Covid-19 erlaubte. Die italienische Arzneimittelagentur AIFA setzte die Zulassung zur Verwendung von Hydroxychloroquin bei Covid-19 außerhalb klinischer Studien aus. Die belgische Arzneimittelbehörde warnt davor, das Medikament zur Behandlung des Virus weiter zu verwenden, außer im Rahmen laufender klinisch registrierter Studien. Das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erklärte, dass die Behörde derzeit noch dabei sei, zu klären, inwieweit die neusten Erkenntnisse sich auf klinische Studien in Deutschland auswirken. Aktuell laufen in Deutschland fünf Studien mit dem Wirkstoff.

Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Tests zu Hydroxychloroquin ausgesetzt und will bis Mitte Juni eine Entscheidung über den Nutzen von Hydroxychloroquin verkünden.

Währenddessen hat US-Präsident Donald Trump bis vor kurzem mit Aussagen für Unverständnis gesorgt, täglich einmal Hydroxychloroquin zur Vorbeugung gegen Covid-19 einzunehmen. Das medizinische Fachmagazin “The Lancet” hatte kürzlich berichtet, dass Patienten, die Hydroxychloroquin erhielten, eine erhöhte Sterblichkeitsrate und unregelmäßigen Herzschlag hatten. Zuvor hatte es bereits eine Reihe enttäuschender Ergebnisse mit dem Medikament gegeben, das zu Beginn der Pandemie als einer der Hoffnungen unter den potenziellen Corona-Arzneien galt.

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