Start Justiz Wird eine Münchner Bank erstmals wegen Falschberatung im P & R-Prozess verurteilt?

Wird eine Münchner Bank erstmals wegen Falschberatung im P & R-Prozess verurteilt?

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geralt (CC0), Pixabay

Das „Handelsblatt“ berichtete vor kurzem in einem Artikel, dass die Münchner Bank eG, die bisher sämtliche Klagen von Anlegern der spektakulär in Insolvenz gegangenen P & R abweisen konnte, nun möglicherweise als bundesweit erstes Kreditinstitut wegen fehlerhafter Beratung verurteilt werden könnte. Das Gericht empfahl der Bank ganz direkt, sich auf einen Vergleich mit dem Anleger zu einigen.

Die Richter befasste sich unter anderem damit, ob der Anleger Eigentümer der konkreten Container geworden sei. Das Gericht war der vorläufigen Ansicht, dass die Bank die Pflicht gehabt habe, die juristische Plausibilität und die sachrechtliche Erfüllbarkeit der Verträge zu prüfen sowie den Anleger gegebenenfalls auf auftretende Bedenken hinzuweisen.

Wir haben hierzu Rechtsanwalt Marc Ellerbrock von der Kanzlei BEMK Rechtsanwälte befragt, die unserer Information nach die meisten ehemaligen P&R-Vermittler berät. Seine Antwort hierzu lautet folgendermaßen:

„Die Anforderungen an die Pflichten eines Bankberaters sind höher als diejenigen eines freien Finanzdienstleisters, die wir vertreten. Dort ist nach wie vor die grundsätzliche Tendenz positiv, wobei jeder Prozess eine Frage des Einzelfalls ist. Bislang haben wir für ehemalige P&R-Vermittler zum Beispiel zweimal vor dem Landgericht Flensburg gewonnen, vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth, zweimal vor dem Landgericht München I und dem Landgericht Stuttgart. Es kommen sicher noch weitere Gerichte dazu.“

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